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Das hinreißende Geständnis einer großen Lebenslüge!
Kann ein Hochstapler ein guter Vater sein? Niemand weiß von seiner fremden Herkunft, auch nicht seine kleine Tochter Meadow - der Ausflug, zu dem Eric mit ihr aufbricht, mündet in eine Entführung. Amity Gaige erzählt von der außergewöhnlichen Reise eines Vaters mit seiner Tochter, witzig, anrührend und klug.
Als Meadow drei ist, bringt Eric seiner Tochter das Lesen bei. Sie haben einen Geheimcode aus Fremdwörtern und beide besonders viel Phantasie. Nun ist Meadow sechs. Krank vor Sehnsucht nach der Tochter, mit der er seit der Trennung
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Produktbeschreibung
Das hinreißende Geständnis einer großen Lebenslüge!

Kann ein Hochstapler ein guter Vater sein? Niemand weiß von seiner fremden Herkunft, auch nicht seine kleine Tochter Meadow - der Ausflug, zu dem Eric mit ihr aufbricht, mündet in eine Entführung. Amity Gaige erzählt von der außergewöhnlichen Reise eines Vaters mit seiner Tochter, witzig, anrührend und klug.

Als Meadow drei ist, bringt Eric seiner Tochter das Lesen bei. Sie haben einen Geheimcode aus Fremdwörtern und beide besonders viel Phantasie. Nun ist Meadow sechs. Krank vor Sehnsucht nach der Tochter, mit der er seit der Trennung von Laura nur sehr wenig Zeit verbringen darf, setzt Eric sich mit ihr ins Auto und fährt einfach los, immer weiter, bis die kleine Reise mehr und mehr zur Flucht gerät - der zweiten in seinem Leben. Niemand weiß, dass es zwei Existenzen birgt: die Erik Schroders, des Immigranten aus der DDR, und die Eric Kennedys mit der frei erfundenen, uramerikanischen Biographie. Erst im Gefängnis bricht Eric sein Schweigen. Er schreibt seiner Frau Laura und erzählt ihr von seiner Vergangenheit, die er sogar vor sich selbst so gut verborgen gehalten hatte, erzählt ihr von den gestohlenen Tagen mit Meadow - eine der bezauberndsten und ungewöhnlichsten Mädchenfiguren der Gegenwartsliteratur.

(6 CDs, Laufzeit: 6h 57)

Autorenporträt
Amity Gaige wurde 1972 geboren. Ihre Erzählungen, Essays und Kritiken erscheinen in führenden amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften wie der "Los Angeles Times", der "New York Times" und der "Literary Review". Amity Gaige lebt mit ihrer Familie in Connecticut.

Hans-Werner Meyer gehört zu den gefragtesten Schauspielern seiner Generation. Einem breiten Fernsehpublikum ist der Mann mit der Samtstimme bekannt geworden durch seine Rolle als Polizeipsychologe Dr. Dominik Born in der RTL-Serie Die Cleveren .
Trackliste
CD 1
1Schroders Schweigen00:02:10
2Schroders Schweigen00:06:07
3Schroders Schweigen00:03:52
4Schroders Schweigen00:05:00
5Schroders Schweigen00:06:04
6Schroders Schweigen00:03:07
7Schroders Schweigen00:04:13
8Schroders Schweigen00:04:17
9Schroders Schweigen00:05:41
10Schroders Schweigen00:04:49
11Schroders Schweigen00:03:08
12Schroders Schweigen00:03:09
13Schroders Schweigen00:03:42
14Schroders Schweigen00:08:28
15Schroders Schweigen00:04:31
16Schroders Schweigen00:06:53
17Schroders Schweigen00:03:09
CD 2
1Schroders Schweigen00:07:08
2Schroders Schweigen00:03:08
3Schroders Schweigen00:03:39
4Schroders Schweigen00:05:49
5Schroders Schweigen00:09:23
6Schroders Schweigen00:07:37
7Schroders Schweigen00:09:46
8Schroders Schweigen00:06:30
9Schroders Schweigen00:08:59
10Schroders Schweigen00:03:06
11Schroders Schweigen00:01:55
CD 3
1Schroders Schweigen00:07:39
2Schroders Schweigen00:06:06
3Schroders Schweigen00:05:50
4Schroders Schweigen00:04:28
5Schroders Schweigen00:04:16
6Schroders Schweigen00:03:15
7Schroders Schweigen00:06:04
8Schroders Schweigen00:05:20
9Schroders Schweigen00:04:04
10Schroders Schweigen00:03:38
11Schroders Schweigen00:05:47
12Schroders Schweigen00:05:05
13Schroders Schweigen00:05:14
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.03.2014

Das Karma des Chamäleons
Amity Gaige erzählt von einem liebenswerten Hochstapler
Das Schweigen und im Schweigen das Verschwiegene – das wäre ein schönes Forschungsthema. So eine Arbeit müsste all die literarischen, kulturellen, politischen Momente versammeln, in denen etwas Entscheidendes nicht gesagt wurde. Und sie müsste Begriffe finden für die unterschiedlichsten Arten des Schweigens, das von einverständigem Stillsein über peinliche Gesprächspausen bis zu lastendem Verstummen reicht.
  Eric Kennedy alias Erik Schroder, Ich-Erzähler in dem Roman „Schroders Schweigen“ der jungen Amerikanerin Amity Gaige, wollte eigentlich so eine Arbeit schreiben, doch daraus ist nichts geworden, vielleicht, weil er selbst zwar entscheidende Details seines Lebens verschweigen, aber niemals wirklich stumm sein kann. Auch das, was Amity Gaige als sein gesammeltes Schweigen vorlegt, ist in Wirklichkeit ein wortreiches Bekenntnis. Während er in Untersuchungshaft sitzt und jede mündliche Auskunft verweigert, schreibt er seine Lebensgeschichte auf, die erfundene und erlogene genauso wie die, die sich daraus ergab.
  Adressatin seiner Erinnerungen ist die Ex-Frau Laura, die sich nach kurzer, glücklicher Zeit von ihm getrennt hat und die gemeinsame Tochter Meadow bei sich behielt. Weil der Kampf um das Sorgerecht schließlich zu seinen Ungunsten ausging, hat er die Tochter kurz entschlossen auf einen Ausflug mitgenommen, der sich zu einer regelrechten Entführung steigerte. So jedenfalls sehen es Exfrau, Gesetzeslage, Fernsehsender und also die ganze Welt, während er doch nur der Vaterliebe nachgegeben hat und der Tochter eine Freude machen wollte. Es ist klar, das diesem sich selbst gegenüber sehr nachsichtigen Erzähler nicht unbedingt zu trauen ist. Dass er sehr sympathisch ist, macht die Sache nicht leichter.
  Zumal er – und das fliegt während der Entführung dann auch noch auf – ein Leben unter falscher Identität geführt hat. Als Sohn eines Deutschen, der aus der DDR geflohen ist, kam er in früher Kindheit in die USA. Vor den Ferien in einem Sommerlager gab er sich dort, um der Fremdheit vorzubeugen, den sehr amerikanischen Namen Kennedy und blieb dabei – eine erfundene amerikanische Kindheit und Biografie inklusive. Doch was macht das schon für einen Unterschied, ob die Erzählungen vom eigenen Leben real oder erfunden sind? Er selbst glaubt hingebungsvoll an seine Legenden und verwandelt sich ihnen erfolgreich an. Ist diese Bereitschaft zur Assimilation denn nicht genau das, was von Migranten verlangt wird?
  Amity Gaige ist für ihre Geschichte durch ein reales Vorbild angeregt worden: Vor ein paar Jahren machte der Fall des Deutschen Christian Gerhartsreiter Furore, der sich in den USA Clark Rockefeller nannte, seine Tochter entführte, wegen Mordes vor Gericht kam und zu 27 Jahren Haft verurteilt wurde. Gaige macht aus ihrer Figur einen liebenswerten Hochstapler, einen im Grunde sehr einsamen, getriebenen Menschen, der sich verzweifelt nach Liebe sehnt. Es ist eine durchaus ergreifende, schillernde Vater-Tochter-Beziehung, die Gaige entstehen lässt. Daneben gibt es noch eine kleine, herrlich unsentimentale Liebesbegegnung in einem Camp am See, mit einer etwas abgedrehten Frau, deren größte Lebensleistung wohl darin besteht, einmal Gegenstand und Name in einem Pop-Song gewesen zu sein. „Ich habe mich immer gefragt, was aus euch Mädchen aus den Liebesliedern so wird“, sagt Eric. Wenigstens das weiß er jetzt.
  Das Leben als Fake, als falsche Wahrheit, als Phantasie, in der man sich einrichtet, das ist ein reizvolles Thema, das in diesem Roman unterhaltsam und intelligent bearbeitet wird. Weniger gelungen sind die Passagen, die zurückführen ins geteilte Berlin, an die Mauer und in den Treptower Park. Da muss man sich durch eher oberflächliche Beschreibungen und erklärende Passagen quälen, die allenfalls unwissende amerikanische Leser spannend finden können. Das schmälert aber nicht die Qualitäten der Erzählerin Amity Gaige und dieses durchaus vertrackten Romans über einen Mann, der mit Trennung und Verlust nicht fertig wird: „Denn natürlich gibt es nur eine Sache, die uns wahrhaftig verstört, und das ist das Verschwinden der Liebe.“ Um diese Verstörung dreht sich sein Leben, seine Flucht, seine Verzweiflung. Wie Gericht und Ex-Frau seinen Bericht aufnehmen, bleibt offen. Es ist aber zu befürchten, dass es nicht gut ausgehen wird mit diesem falschen Kennedy, der doch bloß geliebt werden möchte und einfach nicht schweigen kann.
JÖRG MAGENAU
  
Amity Gaige: Schroders Schweigen. Aus dem Englischen von Monika Schmalz. Hanser Berlin, 2013. 320 Seiten, 19,90 Euro, E-Book 15,99 Euro.
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"Hans-Werner Meyer liest mit Engagement und Verve." Münchner Merkur