»Manchmal sehe ich mir die Fotos meiner eigenen Beerdigung an ...«
Auf dem Wiener Zentralfriedhof ist die Blumenhändlerin Carolin ein so gewohnter Anblick, dass sie beinahe unsichtbar ist. Ebenso wie die Botschaften, die sie mit ihren Auftraggebern austauscht, verschlüsselt in der Sprache der Blumen - denn ihre größte Angst ist es, gefunden zu werden. Noch vor einem Jahr war Carolins Name ein anderer; damals war sie als Polizeispitzel in Frankfurt einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Kaum jemand weiß, dass sie ihren letzten Einsatz überlebt hat. Doch dann erhält sie einen Blumengruß, der sie fürchten lässt, dass sie ihren eigenen Tod bald ein zweites Mal erleben könnte ...
Auf dem Wiener Zentralfriedhof ist die Blumenhändlerin Carolin ein so gewohnter Anblick, dass sie beinahe unsichtbar ist. Ebenso wie die Botschaften, die sie mit ihren Auftraggebern austauscht, verschlüsselt in der Sprache der Blumen - denn ihre größte Angst ist es, gefunden zu werden. Noch vor einem Jahr war Carolins Name ein anderer; damals war sie als Polizeispitzel in Frankfurt einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Kaum jemand weiß, dass sie ihren letzten Einsatz überlebt hat. Doch dann erhält sie einen Blumengruß, der sie fürchten lässt, dass sie ihren eigenen Tod bald ein zweites Mal erleben könnte ...
"So schön morbide." Brigitte 20190211
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.04.2019Ewig unvergessen
Tod am Bau: Ursula Poznanskis „Vanitas“
Ein Kranz aus Disteln, Narzissen und Vergissmeinnicht mit der Aufschrift „Auf ewig unvergessen“ erreicht Carolin Bauer, eine verschlüsselte Nachricht ihres Beschützers Robert, der Carolin eine neue Identität ermöglicht und den Tod ihres vormaligen Ichs eingefädelt hat. Denn Carolin war und ist auf der Flucht. Ein falscher Schritt, ein falsches Foto in den Medien und der Albtraum ihrer Vergangenheit würde von vorne losgehen. Momente der Unaufmerksamkeit darf sie sich als ehemalige Polizeispionin in einer russischen Mafiabande nicht leisten. Ursula Poznanskis Thriller „Vanitas. Schwarz wie Erde“ beginnt auf dem Wiener Zentralfriedhof, wo Carolin in der Friedhofsgärtnerei untergeschlüpft ist und versucht, ihre neue Identität aufrechtzuerhalten.
Robert schickt Carolin nach München, wo Verbrechen auf Baustellen alteingesessener Baufirmen Fragen aufwerfen. Carolin, die ihren Polizeischutz nicht aufgeben kann, hofft naiverweise, sich in der Münchener Wohnung verschanzen zu können. Ihre neue Nachbarin Tamara, Tochter des Baufirmenbesitzers Erich Lambert, entpuppt sich aber als hilfreiche Informationsquelle. Der Tod der einbetonierten Journalistin Freda Trussek beschäftigt Carolin, die auf rätselhafte Streitigkeiten um längst verjährte Zerwürfnisse in der Baubranche stößt. Als wäre eine dritte Identität nicht riskant genug, gibt sie sich als Journalistin aus und versucht, die Geheimnisse der Familie Lambert zu entwirren.
Poznanski, der mit Kinderbüchern und Jugendthrillern der Durchbruch gelang, hat in „Vanitas“ einen Krimi geschaffen, der mit den Grenzen zwischen Leben und Tod spielt. Verschiedene Erzählstränge laufen parallel, Rückblenden geben Einblicke in die traumatischen Erlebnisse der Protagonistin. Carolin wühlt sich durch die Geschichte der Baufirmen und stößt auf eine Tat in der Gründergeneration der Baufirmen, für die die Rechnungen nie beglichen wurden. Währenddessen halten die Unfälle auf Münchens Baustellen an und gefährden auch Familienmitglieder konkurrierender Baufirmen. Je weiter Carolin in die Privatsphäre der Lamberts vordringt, desto mehr wird sie zur Zielscheibe der Rachesuchenden.
Ein wenig Geduld braucht es schon, bis ausschlaggebende Hinweise die Story richtig ins Rollen bringen. Aber auch wenn der Nervenkitzel auf sich warten lässt, kommt es in „Vanitas“ schließlich zu unerwarteten Entwicklungen und Aufdeckungen. Und Fortsetzungspotenzial hat die Geschichte allemal, denn während sich das Familiendrama in München dem Ende zuneigt , ist Carolin erneut auf der Flucht vor ihren Feinden.
SUSAN JÖRGES
Ursula Poznanski: Vanitas. Schwarz wie die Erde. Thriller. Knaur Verlag, München 2019. 377 Seiten, 16,99 Euro.
Als wäre eine dritte Identität
nicht riskant genug, gibt sie
sich als Journalistin aus
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Tod am Bau: Ursula Poznanskis „Vanitas“
Ein Kranz aus Disteln, Narzissen und Vergissmeinnicht mit der Aufschrift „Auf ewig unvergessen“ erreicht Carolin Bauer, eine verschlüsselte Nachricht ihres Beschützers Robert, der Carolin eine neue Identität ermöglicht und den Tod ihres vormaligen Ichs eingefädelt hat. Denn Carolin war und ist auf der Flucht. Ein falscher Schritt, ein falsches Foto in den Medien und der Albtraum ihrer Vergangenheit würde von vorne losgehen. Momente der Unaufmerksamkeit darf sie sich als ehemalige Polizeispionin in einer russischen Mafiabande nicht leisten. Ursula Poznanskis Thriller „Vanitas. Schwarz wie Erde“ beginnt auf dem Wiener Zentralfriedhof, wo Carolin in der Friedhofsgärtnerei untergeschlüpft ist und versucht, ihre neue Identität aufrechtzuerhalten.
Robert schickt Carolin nach München, wo Verbrechen auf Baustellen alteingesessener Baufirmen Fragen aufwerfen. Carolin, die ihren Polizeischutz nicht aufgeben kann, hofft naiverweise, sich in der Münchener Wohnung verschanzen zu können. Ihre neue Nachbarin Tamara, Tochter des Baufirmenbesitzers Erich Lambert, entpuppt sich aber als hilfreiche Informationsquelle. Der Tod der einbetonierten Journalistin Freda Trussek beschäftigt Carolin, die auf rätselhafte Streitigkeiten um längst verjährte Zerwürfnisse in der Baubranche stößt. Als wäre eine dritte Identität nicht riskant genug, gibt sie sich als Journalistin aus und versucht, die Geheimnisse der Familie Lambert zu entwirren.
Poznanski, der mit Kinderbüchern und Jugendthrillern der Durchbruch gelang, hat in „Vanitas“ einen Krimi geschaffen, der mit den Grenzen zwischen Leben und Tod spielt. Verschiedene Erzählstränge laufen parallel, Rückblenden geben Einblicke in die traumatischen Erlebnisse der Protagonistin. Carolin wühlt sich durch die Geschichte der Baufirmen und stößt auf eine Tat in der Gründergeneration der Baufirmen, für die die Rechnungen nie beglichen wurden. Währenddessen halten die Unfälle auf Münchens Baustellen an und gefährden auch Familienmitglieder konkurrierender Baufirmen. Je weiter Carolin in die Privatsphäre der Lamberts vordringt, desto mehr wird sie zur Zielscheibe der Rachesuchenden.
Ein wenig Geduld braucht es schon, bis ausschlaggebende Hinweise die Story richtig ins Rollen bringen. Aber auch wenn der Nervenkitzel auf sich warten lässt, kommt es in „Vanitas“ schließlich zu unerwarteten Entwicklungen und Aufdeckungen. Und Fortsetzungspotenzial hat die Geschichte allemal, denn während sich das Familiendrama in München dem Ende zuneigt , ist Carolin erneut auf der Flucht vor ihren Feinden.
SUSAN JÖRGES
Ursula Poznanski: Vanitas. Schwarz wie die Erde. Thriller. Knaur Verlag, München 2019. 377 Seiten, 16,99 Euro.
Als wäre eine dritte Identität
nicht riskant genug, gibt sie
sich als Journalistin aus
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