Alles beginnt mit der gigantischen Schildkröte Groß A‘Tuin, welche einsam durch das Multiversum schwebt. Auf ihrem Panzer stehen vier Elefanten, die auf ihrem Rücken ein höchst sonderbares Gebilde tragen: die Scheibenwelt, die wohl meist gefeierte und bekannteste Ausgeburt von Terry Pratchetts
unbestreitbar genialen Geist.
Sobald Tod ins Spiel kommt, kann es ja nur gut werden. Es entbehrt nicht…mehrAlles beginnt mit der gigantischen Schildkröte Groß A‘Tuin, welche einsam durch das Multiversum schwebt. Auf ihrem Panzer stehen vier Elefanten, die auf ihrem Rücken ein höchst sonderbares Gebilde tragen: die Scheibenwelt, die wohl meist gefeierte und bekannteste Ausgeburt von Terry Pratchetts unbestreitbar genialen Geist.
Sobald Tod ins Spiel kommt, kann es ja nur gut werden. Es entbehrt nicht unbedingt einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet der Sensenmann die Geschenke bringen soll. Seine etwas eigenwillige Obsession mit den Menschen, die er verstehen will und doch aufgrund seiner Natur nicht kann, führ zu spannenden Gedankengängen seinerseits. Mit einer unbestechlichen Logik und doch ohne das gewisse Etwas, das die Menschen ausmacht, hinterfragt er die Gebräuche und Gepflogenheiten der Menschen. Mitunter führt das zu sehr bizarren aber unbestreitbar urkomischen Situationen, wenn er beispielsweise mit seinem Schweineschlitten in ein Kaufhaus wortwörtlich einbricht und als Schneevater den Kindern (sowie Nobby Nobbs) Geschenke bringt.
Während des ganzen Romans steht immer wieder die Frage nach dem Glauben im Mittelpunkt, was er für die Menschen bedeutet und warum es fatal sein könnte, wenn er verloren geht. Im Roman ist der Glauben an den Schneevater essenziell, da sonst seine Existenz ausgelöscht würde, an welche der Aufgang der Sonne gebunden ist. Losgelöst vom Roman ist es nicht schwer, den Schluss daraus zu ziehen, dass Glauben in religiöser und nicht-religiöser Weise das Leben mitunter lebenswerter machen kann, selbst der Glauben an »Märchengestalten« der Kindheit.
Pratchetts Humor ist wie gewohnt großartig. Man lacht wirklich selten so herzhaft und aus vollem Halse, während man liest. Meist verzieht es einem ja doch eher nur leicht die Mundwinkel oder man atmet etwas heftiger durch die Nase aus. Hier kann es durchaus passieren, dass diverse Wutrenter einem böse Blicke in der Bahn zuwerfen, weil man sich einfach nicht mehr einbekommt vor Lachen.
Das vielleicht Beste an Pratchetts Humor ist, dass er häufig staubtrocken und selten zu überzogen ist. Die Scheibenwelt ist eher ein Spiegel unserer Welt, in der die Absurditäten des Alltags hervorgehoben werden.
Die Handlung in »Schweinsgalopp« ist sehr subtil. Nach einigen Seiten wechselt immer wieder die Erzählperspektive; ein wenig gewöhnungsbedürftig ist dabei, dass es keine Kapitel gibt. Jeder Erzählabschnitt ist dabei eine Art Puzzleteil, die erst nach und nach ein großes Ganzes ergeben. Bis dahin wirkt es mitunter etwas, nun, random. Gelegentlich ist diese Erzählweise jedoch etwas zu subtil, da es dadurch auf kurz oder lang schwer fällt, den Faden zu behalten. Ich kannte den Film bereits im Vorfeld (in Bezug auf Buchnähe eine sehr gelungene Umsetzung!), daher fiel mir das nicht ganz so schwer. Wer die Geschichte jedoch das erste Mal verfolgt, hat unter Umständen Probleme, alle Details im Kopf zu behalten, wenn sie zunächst unbedeutend erscheinen, am Ende jedoch plötzlich eine entscheidende Rolle spielen.
Leider muss man sagen, dass das Lektorat an einigen Stellen doch sehr geschlammt hat. Da werden Satzzeichen unterschlagen und hin und wieder schleichen sich auch Tippfehler ein. Das sollte so definitiv nicht sein.
Um einen Scheibenweltroman am Stück zu lesen, ist die Welt vielleicht doch etwas zu abgedreht. Aber allein schon für Tods eigenwillige aber unbestechliche Logik und die großartig skurrilen Szenen, die es mit ihm gibt, lohnt sich dieser Roman auf jeden Fall! Und wer nicht lesen mag, kann sich auch den Film ansehen – mit Sir Christopher Lee als der Stimme von Tod übrigens, was natürlich einfach großartig ist!