Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Bei einigen Verrissen fragt man sich wirklich, warum Rezensenten damit ihre Zeit verschwenden. Die Hörbuchversion von Wei Huis Roman "Shanghai Baby" ist so ein Fall. Tobias Lehmkuhl kann dem Buch absolut nichts abgewinnen. Die Geschichte - eine junge Schriftstellerin verliebt sich in einen leider impotenten Mann, wewegen sie sich von einem zweiten verführen lässt und somit zwischen Liebe und Sex pendeln muss- findet er einfach nur banal. Das Buch voller Klischees und Platitüden, stöhnt Lehmkuhl, die Bilder so altbacken wie kitschig. Und die Art, wie Ulrike Grote das Ganze vorlese, macht in Lhehmkuhls Augen die Sache nur noch schlimmer. Im Laufe des Buches, ätzt der Rezensent, entdecke sie, dass man durch Stimmfärbung den Charakteren Farbe verleihen und Gefühle transportieren könne - und von da an werde nur noch zum Steinerweichen gelitten. Für den Rezensenten mithin kein vierstündiges Hörbuch, sondern ein dreitägiger Leidensweg.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH