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Mascha Kaléko wollte keine feingeistige Literatur für einen ausgewählten Kreis schreiben, sie verfasste "Gebrauchspoesie" - Gedichte, die man zum Leben braucht. Ihre schnörkellose Sprache und der direkte Tone machen zu einer der prominentesten Dichterinnen deutscher Sprache. Diese Zuordnung teilt sie damals wie heute mit Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky - stets jedoch bedacht darauf, ihren eigenen Weg zu gehen. Um der Vielfältigkeit ihrer Gedichte gerecht zu werden, bildet die Anthologie drei Kapitel ab, die Kalékos Lebensweg beschreiben. "Lieder für Liebende", "Im Exil"…mehr

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Produktbeschreibung
Mascha Kaléko wollte keine feingeistige Literatur für einen ausgewählten Kreis schreiben, sie verfasste "Gebrauchspoesie" - Gedichte, die man zum Leben braucht. Ihre schnörkellose Sprache und der direkte Tone machen zu einer der prominentesten Dichterinnen deutscher Sprache. Diese Zuordnung teilt sie damals wie heute mit Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky - stets jedoch bedacht darauf, ihren eigenen Weg zu gehen. Um der Vielfältigkeit ihrer Gedichte gerecht zu werden, bildet die Anthologie drei Kapitel ab, die Kalékos Lebensweg beschreiben. "Lieder für Liebende", "Im Exil" und "Das sogenannte Rad des Lebens" geben eine Idee des Wirkungskreises der Gebrauchslyrikerin. Meisterhaft interpretiert Katharina Thalbach die kecke, gegenwartsnahe Lyrik, die Ironie wie auch Gefühl nicht vermissen lässt.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Das sind Gedichte, die zünden. Weil sie gewitzt sind, die Dinge gegen den Strich bürsten, unerwartete Pointen haben. Und weil Katharina Thalbach ihnen mit ihrer knarzend-spröden Stimme den passenden Anstrich gibt. Mit ein paar Ausnahmen. Wie bei dem Gedicht "Ich und Du". Hier feiert das lyrische Ich eine Paarbeziehung, in der beide Partner selbstständige Individuen geblieben sind ("jeder ein seliger Singular"). Weicher gesprochen hätte sich das passender, weil zugeneigter, angehört. Als Gebrauchspoesie bezeichnete die Autorin ihre Gedichte, hier 54 and der Zahl. Sie sind leicht verständlich, handeln u.?a. von Liebesglück und -leid. Wie etwa "Die Frau in der Kulturgeschichte". Eine ironische Volte gegen all die männlichen Heroen der Geschichte, die das Kinderhüten und Essenkochen geflissentlich auf ihre Frauen abschoben. Hier lässt der kauzig-kernige Grundton Thalbachs die Verse aufblühen. Aber die beliebte Schauspielerin kann ja viel mehr. Mit großer Eleganz setzt sie Pausen, variiert  Tempo, dehnt dort, wo es sinnvoll ist, die Vokale, sodass die musikalischen Noten von Kalékos Lyrik zur Geltung kommen. So macht ein Gedicht umgehend die Lust auf das nächste.

© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)