„Falls Sie der Polizei mitteilen, was Sie gesehen haben, oder jemals wieder versuchen sollten, diese Website zu besuchen, wird das, was mit Ihrem Computer geschehen ist, auch mit Ihrer Frau Kellie, Ihrem Sohn Max und Ihrer Tochter Jessica geschehen.“
Als Tom Bryce die CD-ROM, die er im Zug
gefunden hat in seinen Laptop einlegt, glaubt er, dass er sich im schlimmsten Fall einen Computer-Virus…mehr„Falls Sie der Polizei mitteilen, was Sie gesehen haben, oder jemals wieder versuchen sollten, diese Website zu besuchen, wird das, was mit Ihrem Computer geschehen ist, auch mit Ihrer Frau Kellie, Ihrem Sohn Max und Ihrer Tochter Jessica geschehen.“
Als Tom Bryce die CD-ROM, die er im Zug gefunden hat in seinen Laptop einlegt, glaubt er, dass er sich im schlimmsten Fall einen Computer-Virus einfangen könnte. Und auch dieses Risiko schätzt er gering ein, denn schließlich wähnt er seinen Rechner in einem topgesicherten Zustand. Niemals hätte er damit gerechnet, etwas so Schreckliches mit ansehen zu müssen, wie das, was in den nächsten Minuten auf seinem Bildschirm zu sehen sein wird. Und niemals hätte er damit gerechnet, dass das Einlegen dieser CD-ROM sein ganzes Leben und das seiner Familie total verändern würde!
Snuff-Film. Wikipedia liefert als nüchterne Erklärung dafür den Satz: „Als Snuff-Film wird die filmische Aufzeichnung eines Mordes bezeichnet, der zur Unterhaltung des Zuschauers begangen wurde.“ Allein der Begriff „Unterhaltung“ erscheint mir in diesem Zusammenhang schon ausgesprochen bizarr!
Tom Bryce gehört nicht zu den Menschen, die sich einen solchen Film freiwillig auch nur ansehen würden. Daher versucht er sich auch zunächst einzureden, dass das Abschlachten einer jungen Frau, das er auf seinem Bildschirm verfolgt hat, nicht echt gewesen sein kann. Als kurz danach sämtliche (und damit meine ich wirklich alle!) Daten auf seiner Festplatte gelöscht sind, klappt das mit dem Einreden schon nicht mehr so gut. Und als die Polizei am Folgetag die zerstückelte Leiche eben dieser jungen Frau findet, ist ihm klar, dass er das Gesehene melden muss. Wenn da nur nicht die (siehe Eingangszitat) Warnung wäre, die er erhalten hat…
Wahnsinn! Dieser Thriller hat mich förmlich ans Sofa gefesselt. Allein die Grundthematik des Snuff-Films ist heftig, aber man denkt ja, dass man „normalerweise“ damit nie in Kontakt geraten würde. Und genau so erging es hier diesem Familienvater, der sicher ein wenig dumm oder leichtsinnig war, als er die gefundene CD in seinen Rechner einlegte, aber ansonsten doch arglos. Und schon hängt er drin, in den Fängen eines Snuff-Rings und muss sich mit fürchterlichen Gewissensentscheidungen herumschlagen.
In seinem zweiten Fall wird Detective Superintendent Roy Grace und seinem Team wieder alles abverlangt. Während mich im ersten Band („Stirb ewig“) noch ein wenig störte, dass die Klärung des Falls durch ein pendelschwingendes Medium unterstützt wurde, findet Graces Hang zum Okkulten diesmal – für mich sehr angenehm – größtenteils nur in der Nebenhandlung statt. Daher gibt es für mich bei diesem Fall absolut nichts zu kritisieren!
Auch der Schreibstil gefiel mir sehr und sorgte mit dafür, dass ich förmlich „durch das Buch flog“. Grace ist mir sympathisch und die zwischendurch stattfindenden Ausflüge in sein Privatleben dämpften nicht die Spannung. Weitere interessante Charaktere und flotte Dialoge rundeten alles ab. Das ergibt in der Summe von mir eine volle Leseempfehlung für diesen sehr spannenden Thriller!