Was ware, wenn die kleinsten Teilchen der Welt, die unsichtbaren Bausteine des Lebens zu uns sprechen konnten? Was hort man, wenn man ihr Wachsen zu kornigen Konstellationen und ihren Zerfall bis hin zur atomaren Spaltung literarisch umkreist? Dieser Frage geht Carolin Callies in ihrem Poem nach. In einer lyrischen Versuchsanordnung blickt sie statt durchs Mikroskop mit den Instrumenten der Sprache auf Einzeller, Kerne, Spreißel und erkundet ihre vielfaltigen Verbindungen im menschlichen Korper wie in der Natur. Hallo, hallo, ruft es da manchmal, wir winken dir durchs vergroßerungsglas zu! Biblische und wissenschaftliche Schopfungsmythen klingen an, Buchstaben und Zeichen rieseln über die Seite, die DNA der Dichtung tritt zutage.Mit "teilchenzoo" wagt Carolin Callies ein großes Experiment, um das Allerkleinste in Worte zu fassen. Für ihre Arbeit daran wurde sie vorab mit einem Stipendium des Deutschen Literaturfonds sowie mit dem Forderpreis des Deutschen Preises für Nature Writing ausgezeichnet.