An innocent man is about to be executed. Only a guilty man can save him. For every innocent man sent to prison, there is a guilty one left on the outside. He doesn't understand how the police and prosecutors got the wrong man, and he certainly doesn't care. He just can't believe his good luck. Time passes and he realizes that the mistake will not be corrected: the authorities believe in their case and are determined to get a conviction. He may even watch the trial of the person wrongly accused of his crime. He is relieved when the verdict is guilty. He laughs when the police and prosecutors congratulate themselves. He is content to allow an innocent person to go to prison, to serve hard time, even to be executed. Travis Boyette is such a man. In 1998, in the small East Texas city of Sloan, he abducted, raped, and strangled a popular high school cheerleader. He buried her body so that it would never be found, then watched in amazement as police and prosecutors arrested and convicted Donté Drumm, a local football star, and marched him off to death row. Now nine years have passed. Travis has just been paroled in Kansas for a different crime; Donté is four days away from his execution. Travis suffers from an inoperable brain tumor. For the first time in his miserable life, he decides to do what's right and confess. But how can a guilty man convince lawyers, judges, and politicians that they're about to execute an innocent man?
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2011Showdown der Versöhnung
Ein Thriller, ungemein reich an Hoffnung und Wut: John Grishams neuer Roman „Das Geständnis“
Es ist immer schwer, ein Buch oder einen Film zu besprechen, die einem Spannungs-Genre angehören. Ob sie gut oder schlecht sind, hängt vor allem davon ab, wie sie Spannung erzeugen und auflösen. Mindestens über die Auflösung jedoch muss der Rezensent schweigen, denn sonst würde er das Buch dem künftigen Leser kaputtmachen, indem er es mit dem Nadelstich seines Verrats zum Platzen bringt wie einen Luftballon.
Und so sollte man über den jüngsten Roman des amerikanischen Rechtsanwalts und Erfolgsautors John Grisham – seinen vierundzwanzigsten – fairerweise nur so viel ausplaudern, dass er einen Gegenstand, der wenig Aussicht auf einen erfinderischen Plot zu bieten scheint, dennoch mit einem Höchstmaß an packenden Qualitäten auflädt. Wird es gelingen, den zu Unrecht zum Tode verurteilten Donté Drumm in letzter Minute vor der Hinrichtung zu bewahren? Zwar handelt es sich um ein eklatantes, auf einem manipulierten Geständnis beruhendes Fehlurteil – doch geht es um den immer heiklen Fall des Mords an einem weißen Mädchen, den ein Schwarzer begangen haben soll, und noch dazu in Texas.
Donté Drumm wird also gerettet werden oder nicht: Ist da etwas Drittes möglich? Man sollte meinen, nein; und doch gelangt das Buch, so viel darf angedeutet werden, über jene enge Alternative schließlich hinaus. Am Ende werden Exekutive und Legislative dieses sehr besonderen Bundesstaats freilich ihre Mühe haben, selbst aus eingestandenen Fehlern allgemeinere Schlüsse zu ziehen; in diesem Punkt sieht der Justiz-Thriller die Lage mit dem nötigen Realismus.
Man lobt Grisham wohl am angemessensten, indem man ihn als den Dramatiker unter den Romanciers bezeichnet. Er weiß genau, wie man das richtige Tempo anschlägt und abstuft, was gar nicht so leicht ist, da es ja sowohl rasch vorangehen muss, um die Aufmerksamkeit zu binden, als auch sich nichts wirklich überstürzen darf, denn das Buch hat mehr als 500 Seiten und muss auf seine Ökonomie achten. Grisham fällt mit der Tür ins Haus; aber er tut es bedächtig. Gleich auf der ersten Seite tritt ins Pfarrbüro von Reverend Keith Schroeder der Mann, der behauptet, der wahre Mörder zu sein – doch dann beginnt sich der alte Sünder, der schon mehr als die Hälfte seines Lebens im Knast verbracht hat, umso mehr zu zieren, je eiliger die Sache wird, soll es doch schon in drei Tagen für Donté so weit sein, dann in zwei, dann in einem . . .
Der Autor spannt also ein beschleunigendes und ein verzögerndes Moment überkreuz zusammen. Noch die Abschweifung weiß Grisham in sich zu runden. Wenn die Bürgerrechtler eine „Operation Detour“ starten und den Weg des Fahrzeugs mit dem Todeskandidaten durch eine Fülle von fingierten Autopannen blockieren (Pannen sind nicht gegen das Gesetz des Staates Texas!), dann freut sich der Leser zuerst mit ihnen über den listigen Einfall – und ist anschließend genauso verblüfft und enttäuscht wie sie, wenn der Gefangene plötzlich im Hubschrauber entschwindet.
Und zweitens erarbeitet Grisham seine Figuren konsequent durch das, was sie tun und sagen; seinen auktorialen Standpunkt, der immer mehrere Szenen zugleich im Blick hat, missbraucht er niemals, um in ihre Seele hineinzuhorchen. Es ist ein echtes Schauspiel, das die Charaktere in genau dem Maß offenbart, wie sie sich handelnd zu bewähren haben. Eine zentrale Rolle fällt dabei natürlich dem Dialog zu. Die Personen besprechen stets nur knapp das Erforderliche und bringen dennoch jedes Mal die Dinge voran: eine Kunst, auf die man spät aufmerksam wird, weil sie so unscheinbar aussieht. Auf diese Weise gewinnen die Akteure trotz ihrer großen Anzahl deutlichen Umriss: der Gouverneur, der im Augenblick der politischen Bedrängnis lieber die texanischen Jungs in Irak besuchen geht; der falsche Zeuge, der zwischen Reue und der Angst vor ihren Folgen hin- und hergerissen ist; der von Zorn und Geltungsdrang getriebene Anwalt des jungen Schwarzen, der seine Interviewpartnerin keinen Satz zu Ende sprechen lässt.
Als Vignette ist die Mutter des ermordeten Mädchens entworfen: Zehn Jahre hat sie sich als Ikone des Schmerzes und des Rachebedürfnisses inszeniert und diese beiden Affekte zu einer publikumswirksamen Einheit geschmiedet. Dann, im plötzlichen Licht der neuen Beweise, verpufft die Rache und lässt den jäh vereinsamten Schmerz gewissermaßen übertölpelt zurück, sodass er sich selbst nicht mehr ähnlich sieht.
„Das Geständnis“ ist, sowohl was die Intensität als auch was die Komplexität angeht, ein an Emotionen ungemein reiches Buch. Diese Emotionen springen über: nicht nur auf den Leser, der sich schwer gegen das Anbranden von Hoffnung und Wut, ja sogar (im Fall der überforderten Mutter) von Schadenfreude wappnen kann; sondern vor allem auf die politische Landschaft, in der das Buch spielt. Jede Wendung des Geschehens wird atemlos von einer zwischen links und rechts, schwarz und weiß gespaltenen Öffentlichkeit verfolgt. So setzt Grisham parallel ein zweites, größeres Drama in Bewegung, das in der Drohung eines rassischen Bürgerkriegs gipfelt.
Schon sind in der texanischen Kleinstadt je eine weiße und eine schwarze Kirche abgefackelt worden, schon sind die Hetzer der nationalen Medien zur Stelle – da kommt es zum Unerwarteten, einer versöhnenden Geste nämlich, von der alle in einer Weise mitgerissen werden, wie man es nur dem Hass zugetraut hätte. Ein Thriller, der seine größte einzelne Wirkung aus einem Moment der Deeskalation bezieht: Das ist schon eine erstaunliche Leistung. Man nehme hinzu, dass der Jurist Grisham sich seine präzise Kenntnis des amerikanischen Straf- und Prozessrechts nicht zur theoretischen Bürde werden lässt, sondern aus jedem der absurden Paragraphen-Haken einen Funken für den Plot schlägt, und man hat das Gesamtbild eines Buchs, das über seinen beträchtlichen Unterhaltungswert hinaus durchaus ein literarisches Werk heißen darf.
Wie es einem Drama zukommt, handelt es vom Familienleben und dessen Störungen. Eine Tochter wird ermordet, ein Sohn fälschlich angeklagt; ein Gatte muss, damit er seine Mission erfüllt, die verständnislose Gattin hinter sich lassen, um erst spät zu ihr zurückzukehren.
Das ist, dies sei abschließend hinzugefügt, die konstituierende Schranke des Buchs, die einem europäischen Leser stärker auffällt als einem amerikanischen. Immer sagen diese Menschen einander im deutschen Text „Ich hab dich lieb“, eine schwächliche Verlegenheit gegenüber dem mutmaßlichen ursprünglichen „I love you“. Den Übersetzern ist daraus kein Vorwurf zu machen; ihre Pflicht endet in der Kluft der Kulturen. BURKHARD MÜLLER
JOHN GRISHAM: Das Geständnis. Roman. Aus dem Englischen von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya. Heyne Verlag, München 2011. 527 Seiten, 21,99 Euro.
Dieser Thriller ist ungewöhnlich:
Er gewinnt seinen größten
Moment aus der Deeskalation
Eine Aktion von Amnesty International gegen die Todesstrafe im Oktober 1999 in Vienna, Texas Foto: AP
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Ein Thriller, ungemein reich an Hoffnung und Wut: John Grishams neuer Roman „Das Geständnis“
Es ist immer schwer, ein Buch oder einen Film zu besprechen, die einem Spannungs-Genre angehören. Ob sie gut oder schlecht sind, hängt vor allem davon ab, wie sie Spannung erzeugen und auflösen. Mindestens über die Auflösung jedoch muss der Rezensent schweigen, denn sonst würde er das Buch dem künftigen Leser kaputtmachen, indem er es mit dem Nadelstich seines Verrats zum Platzen bringt wie einen Luftballon.
Und so sollte man über den jüngsten Roman des amerikanischen Rechtsanwalts und Erfolgsautors John Grisham – seinen vierundzwanzigsten – fairerweise nur so viel ausplaudern, dass er einen Gegenstand, der wenig Aussicht auf einen erfinderischen Plot zu bieten scheint, dennoch mit einem Höchstmaß an packenden Qualitäten auflädt. Wird es gelingen, den zu Unrecht zum Tode verurteilten Donté Drumm in letzter Minute vor der Hinrichtung zu bewahren? Zwar handelt es sich um ein eklatantes, auf einem manipulierten Geständnis beruhendes Fehlurteil – doch geht es um den immer heiklen Fall des Mords an einem weißen Mädchen, den ein Schwarzer begangen haben soll, und noch dazu in Texas.
Donté Drumm wird also gerettet werden oder nicht: Ist da etwas Drittes möglich? Man sollte meinen, nein; und doch gelangt das Buch, so viel darf angedeutet werden, über jene enge Alternative schließlich hinaus. Am Ende werden Exekutive und Legislative dieses sehr besonderen Bundesstaats freilich ihre Mühe haben, selbst aus eingestandenen Fehlern allgemeinere Schlüsse zu ziehen; in diesem Punkt sieht der Justiz-Thriller die Lage mit dem nötigen Realismus.
Man lobt Grisham wohl am angemessensten, indem man ihn als den Dramatiker unter den Romanciers bezeichnet. Er weiß genau, wie man das richtige Tempo anschlägt und abstuft, was gar nicht so leicht ist, da es ja sowohl rasch vorangehen muss, um die Aufmerksamkeit zu binden, als auch sich nichts wirklich überstürzen darf, denn das Buch hat mehr als 500 Seiten und muss auf seine Ökonomie achten. Grisham fällt mit der Tür ins Haus; aber er tut es bedächtig. Gleich auf der ersten Seite tritt ins Pfarrbüro von Reverend Keith Schroeder der Mann, der behauptet, der wahre Mörder zu sein – doch dann beginnt sich der alte Sünder, der schon mehr als die Hälfte seines Lebens im Knast verbracht hat, umso mehr zu zieren, je eiliger die Sache wird, soll es doch schon in drei Tagen für Donté so weit sein, dann in zwei, dann in einem . . .
Der Autor spannt also ein beschleunigendes und ein verzögerndes Moment überkreuz zusammen. Noch die Abschweifung weiß Grisham in sich zu runden. Wenn die Bürgerrechtler eine „Operation Detour“ starten und den Weg des Fahrzeugs mit dem Todeskandidaten durch eine Fülle von fingierten Autopannen blockieren (Pannen sind nicht gegen das Gesetz des Staates Texas!), dann freut sich der Leser zuerst mit ihnen über den listigen Einfall – und ist anschließend genauso verblüfft und enttäuscht wie sie, wenn der Gefangene plötzlich im Hubschrauber entschwindet.
Und zweitens erarbeitet Grisham seine Figuren konsequent durch das, was sie tun und sagen; seinen auktorialen Standpunkt, der immer mehrere Szenen zugleich im Blick hat, missbraucht er niemals, um in ihre Seele hineinzuhorchen. Es ist ein echtes Schauspiel, das die Charaktere in genau dem Maß offenbart, wie sie sich handelnd zu bewähren haben. Eine zentrale Rolle fällt dabei natürlich dem Dialog zu. Die Personen besprechen stets nur knapp das Erforderliche und bringen dennoch jedes Mal die Dinge voran: eine Kunst, auf die man spät aufmerksam wird, weil sie so unscheinbar aussieht. Auf diese Weise gewinnen die Akteure trotz ihrer großen Anzahl deutlichen Umriss: der Gouverneur, der im Augenblick der politischen Bedrängnis lieber die texanischen Jungs in Irak besuchen geht; der falsche Zeuge, der zwischen Reue und der Angst vor ihren Folgen hin- und hergerissen ist; der von Zorn und Geltungsdrang getriebene Anwalt des jungen Schwarzen, der seine Interviewpartnerin keinen Satz zu Ende sprechen lässt.
Als Vignette ist die Mutter des ermordeten Mädchens entworfen: Zehn Jahre hat sie sich als Ikone des Schmerzes und des Rachebedürfnisses inszeniert und diese beiden Affekte zu einer publikumswirksamen Einheit geschmiedet. Dann, im plötzlichen Licht der neuen Beweise, verpufft die Rache und lässt den jäh vereinsamten Schmerz gewissermaßen übertölpelt zurück, sodass er sich selbst nicht mehr ähnlich sieht.
„Das Geständnis“ ist, sowohl was die Intensität als auch was die Komplexität angeht, ein an Emotionen ungemein reiches Buch. Diese Emotionen springen über: nicht nur auf den Leser, der sich schwer gegen das Anbranden von Hoffnung und Wut, ja sogar (im Fall der überforderten Mutter) von Schadenfreude wappnen kann; sondern vor allem auf die politische Landschaft, in der das Buch spielt. Jede Wendung des Geschehens wird atemlos von einer zwischen links und rechts, schwarz und weiß gespaltenen Öffentlichkeit verfolgt. So setzt Grisham parallel ein zweites, größeres Drama in Bewegung, das in der Drohung eines rassischen Bürgerkriegs gipfelt.
Schon sind in der texanischen Kleinstadt je eine weiße und eine schwarze Kirche abgefackelt worden, schon sind die Hetzer der nationalen Medien zur Stelle – da kommt es zum Unerwarteten, einer versöhnenden Geste nämlich, von der alle in einer Weise mitgerissen werden, wie man es nur dem Hass zugetraut hätte. Ein Thriller, der seine größte einzelne Wirkung aus einem Moment der Deeskalation bezieht: Das ist schon eine erstaunliche Leistung. Man nehme hinzu, dass der Jurist Grisham sich seine präzise Kenntnis des amerikanischen Straf- und Prozessrechts nicht zur theoretischen Bürde werden lässt, sondern aus jedem der absurden Paragraphen-Haken einen Funken für den Plot schlägt, und man hat das Gesamtbild eines Buchs, das über seinen beträchtlichen Unterhaltungswert hinaus durchaus ein literarisches Werk heißen darf.
Wie es einem Drama zukommt, handelt es vom Familienleben und dessen Störungen. Eine Tochter wird ermordet, ein Sohn fälschlich angeklagt; ein Gatte muss, damit er seine Mission erfüllt, die verständnislose Gattin hinter sich lassen, um erst spät zu ihr zurückzukehren.
Das ist, dies sei abschließend hinzugefügt, die konstituierende Schranke des Buchs, die einem europäischen Leser stärker auffällt als einem amerikanischen. Immer sagen diese Menschen einander im deutschen Text „Ich hab dich lieb“, eine schwächliche Verlegenheit gegenüber dem mutmaßlichen ursprünglichen „I love you“. Den Übersetzern ist daraus kein Vorwurf zu machen; ihre Pflicht endet in der Kluft der Kulturen. BURKHARD MÜLLER
JOHN GRISHAM: Das Geständnis. Roman. Aus dem Englischen von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya. Heyne Verlag, München 2011. 527 Seiten, 21,99 Euro.
Dieser Thriller ist ungewöhnlich:
Er gewinnt seinen größten
Moment aus der Deeskalation
Eine Aktion von Amnesty International gegen die Todesstrafe im Oktober 1999 in Vienna, Texas Foto: AP
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.11.2011Pfarrer am Strand
Wie immer bei Grisham wird man schnell in die Geschichte hineingezogen: Bei einem Pfarrer taucht ein Mann auf, der den Mord an einem jungen Mädchen gesteht. Dies tut er deshalb, weil sein Hirntumor den sicheren Tod zur Folge haben wird. Und weil kurz vor dem Lebensende das Gewissen drückt. Denn in der Todeszelle sitzt der falsche Mann, dem ein Geständnis abgepresst wurde. Der Reverend macht sich auf den Weg durch die Instanzen, zunächst will ihm niemand glauben, danach beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Der routinierte Krimikonstrukteur Grisham spult die Handlung folgerichtig und hinreichend spannend ab, aber sein stärkstes Werk ist es nicht. Vor allem entwickeln die handelnden Personen kein Leben, sie wirken wie Schablonen. Auch Charles Brauers Stimme bleibt in dieser gekürzten Lesung seltsam angestrengt und bereitet kein wirkliches Hörvergnügen. Insgesamt ordentliche Meterware, Strandlektüre für die Ohren. (John Grisham: "Das Geständnis". Gekürzte Lesung von Charles Brauer. Random House Audio, München 2011. 6 CDs, 470 Min., 19,99 [Euro].)
lüc.
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Wie immer bei Grisham wird man schnell in die Geschichte hineingezogen: Bei einem Pfarrer taucht ein Mann auf, der den Mord an einem jungen Mädchen gesteht. Dies tut er deshalb, weil sein Hirntumor den sicheren Tod zur Folge haben wird. Und weil kurz vor dem Lebensende das Gewissen drückt. Denn in der Todeszelle sitzt der falsche Mann, dem ein Geständnis abgepresst wurde. Der Reverend macht sich auf den Weg durch die Instanzen, zunächst will ihm niemand glauben, danach beginnt der Wettlauf mit der Zeit. Der routinierte Krimikonstrukteur Grisham spult die Handlung folgerichtig und hinreichend spannend ab, aber sein stärkstes Werk ist es nicht. Vor allem entwickeln die handelnden Personen kein Leben, sie wirken wie Schablonen. Auch Charles Brauers Stimme bleibt in dieser gekürzten Lesung seltsam angestrengt und bereitet kein wirkliches Hörvergnügen. Insgesamt ordentliche Meterware, Strandlektüre für die Ohren. (John Grisham: "Das Geständnis". Gekürzte Lesung von Charles Brauer. Random House Audio, München 2011. 6 CDs, 470 Min., 19,99 [Euro].)
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