Mit „Todesbrandung“ hat Katharina Peters einen neuen Teil ihrer Serie um die Privatermittlerin Emma Klar vorgelegt. Und, obwohl das Buch bereits der siebte Band der „Ostsee-Krimi“-Reihe ist, besticht er durch seine Spannung, eine gekonnt konstruierte Geschichte und sauber ausgearbeitete Charaktere –
sowohl bei den „Guten“ als auch bei den „Bösen“. Peters präsentiert ihrem Publikum einen…mehrMit „Todesbrandung“ hat Katharina Peters einen neuen Teil ihrer Serie um die Privatermittlerin Emma Klar vorgelegt. Und, obwohl das Buch bereits der siebte Band der „Ostsee-Krimi“-Reihe ist, besticht er durch seine Spannung, eine gekonnt konstruierte Geschichte und sauber ausgearbeitete Charaktere – sowohl bei den „Guten“ als auch bei den „Bösen“. Peters präsentiert ihrem Publikum einen verworrenen Fall mit einem teuflischen Puppenspieler und bringt ihre Protagonistin in höchste Gefahr und die Leserschaft um die Nachtruhe. Schön ist auch das Wiedersehen mit „alten Bekannten“: Emmas Lebensgefährte Christoph (Inhaber einer Securityfirma) und der ehemalige Journalist Jörg Padorn sind ebenfalls wieder mit von der Partie. Letzterer greift Emma auch in diesem Band mit seinen Recherchen unter die Arme.
Aber von vorn.
„Suchen Sie Jana!“ lautet die Anweisung eines anonymen Anrufers an die Wismarer Privatdetektivin Emma Klar. Dabei handelt es sich um die junge Journalistin Jana Kühn, mit der Emma schon einmal zusammengearbeitet hat. Zuerst macht sich außer ihr niemand Sorgen über deren spurloses Verschwinden, denn als Investigativjournalistin recherchierte häufig im Umfeld der organisierten Kriminalität und tauchte nach Aussagen von Kollegen oft für einige Zeit unter. Als Jana kurz darauf tot aufgefunden wird, steht für die Polizei schnell fest, dass die junge Frau mit einer Überdosis Schlaftabletten Suizid begangen hat. Die Akte wird geschlossen, „das Ergebnis lag längst auf der Hand“. Doch Emma „hatte Angst, Janas Freitod zu akzeptieren“, außerdem gibt es für sie einige Ungereimtheiten. Und dann findet sie nach akribischer Suche in der Wohnung der Toten eine sorgfältig versteckte Mini-SD-Karte. Inhalt: eine Liste mit Namen. Drei Menschen, deren Namen auf der Liste stehen, sind vor kurzem durch Unfälle ums Leben gekommen. Nach dieser Entdeckung nimmt Emmas Ermittlung Fahrt auf und sie muss erkennen, dass der Fall wesentlich weitere Kreise zieht, als sie zunächst dachte. Und er entwickelt sich schnell zu ihrem bislang brisantesten Fall.
„Todesbrandung“ ist ein Krimi wie ein guter Wein, er braucht eine Weile, um sich zu entwickeln. Nach dem Prolog, in dem die Leserschaft eine kleine Idee bekommt, wo die Geschichte hinführen könnte, kommt einiges erstmal anders als man denkt. Nach ein paar Dutzend Seiten nimmt die Geschichte aber Fahrt und Spannung auf und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Katharina Peters‘ Sprache ist angenehm, der Krimi ist flüssig zu lesen und weitgehend angenehm unblutig, von Gewalttaten wird hauptsächlich aus zweiter Hand berichtet.
Wie von der Autorin gewohnt, sind die Charaktere gut ausgearbeitet und das Buch mit Personen nicht überladen. Katharina Peters konzentriert sich auf einen sehr begrenzten Kreis von Charakteren und gibt jedem ganz spezielle Eigenheiten mit. Die Spannung wird langsam aufgebaut und dann auf hohem Niveau weitgehend gehalten. Die Geschichte dreht sich fast ausschließlich um die Ermittlungen, ein bisschen aus Emmas Privatleben wird eingeflochten, aber da ihr Lebensgefährte an den Ermittlungen beteiligt ist, sind diese unterschwellig immer präsent. Der Schluss ist stimmig und beinhaltet einen Cliffhanger, der direkt Lust auf den nächsten Teil macht.
Obwohl es schon der siebte Teil der Reihe ist, kann man das Buch problemlos auch ohne Vorkenntnisse lesen, alles Wissenswerte wird erklärt. Allerdings empfehle ich allen Krimifreunden natürlich auch die Lektüre der anderen Teile und lege ihnen die anderen Serien der Autorin ebenfalls ans Herz. Emma Klar ist nämlich nicht die einzige starke Ermittlerin aus der Feder von Katharina Peters. Die einzige Frage, die sich mir stellt, ist, wie der Titel „Todesbrandung“ zustande kam. Vermutlich nur qua Gesetz der Serie (alle Titel beginnen mit „Todes“ und enden mit einem maritimen Begriff), denn mit dem Buch selbst hat er nichts zu tun. Das tut der Qualität des Buchs keinen Abbruch, daher gibt es von mir natürlich fünf Sterne.