Das Thema Kriegsverbrechen der Japaner in Nanking hätte sicher mehr hergegeben als diese krude Geschichte einer englischen Studentin, die nach Tokio reist, um einen Film zu sichern. der ihre manische Fixierung auf die begangenen Gräuel bestätigen soll. Wie sie dabei in die Fänge der Yakuza gerät,
ist so an den Haaren herbeigezogen, daß man sich fragen muß, wie schnell dieser Plot gestrickt werden…mehrDas Thema Kriegsverbrechen der Japaner in Nanking hätte sicher mehr hergegeben als diese krude Geschichte einer englischen Studentin, die nach Tokio reist, um einen Film zu sichern. der ihre manische Fixierung auf die begangenen Gräuel bestätigen soll. Wie sie dabei in die Fänge der Yakuza gerät, ist so an den Haaren herbeigezogen, daß man sich fragen muß, wie schnell dieser Plot gestrickt werden mußte. Mo Hayder kann besser schreiben. Sie hat in zwei ihrer vier Romane bewiesen, wie fein sie ihre Figuren zu zeichnen versteht. An diesem Roman sollte man sie nicht messen. Das geheimnisvolle Elixier wie der sensationslüsterne Umgang mit Kannibalismus, die verschrobene Vorliebe für Sex mit Freaks dient einzig und allein dem Vertuschen, daß es keine spannende Handlung gibt. Die Figuren bleiben Klischees und der Umgang mit historischen Fakten aus der Ferne betrachtet. Auch erscheint die Zweiteilung der Geschichte Nanking/Tokio nicht glücklich gewählt zu sein. Der Bruch sowohl mit dem einen wie dem anderen Erzählstrang lähmt beider Spannungsaufbau, anstatt ihn zu befördern. Auf der Suche nach Abscheulichem war dieses Schreckenskabinett wohl eher ein Mißgriff.