Irgendwann ist Sense! Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Strafdienste in der Kindertagesstätte "Schlumpfloch". Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager "Lass uns fummeln, Pummel" zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.
(6 CDs, Laufzeit: 6h 55)
(6 CDs, Laufzeit: 6h 55)
Bröhmanns Alleinstellungsmerkmal ist das Lästern. Kein Wunder, tourt sein Erfinder doch als Kabarettist durch die Lande. Kein Wunder also auch, dass Faber das Hörbuch selbst einspricht, was herrlich komisch klingt, weil er mal süffisant, mal selbstironisch seine Pointen stets auf den Punkt bringt. Leider aber geht der Krimiplot in dem auf Dauer allzu überstrapazierten Stand-up-Spektakel ziemlich unter. Beim Faschingsumzug wird ein als Tod verkleideter Mann erschlagen. Und ausgerechnet an dem Tag wird Bröhmann von seiner Frau Franziska verlassen, sodass er fortan auch noch seinen fünfjährigen Sohn und die schwer pubertierende Tochter versorgen muss.
© BÜCHERmagazin, Stefan Volk (smv)
"Autor Dietrich Faber führt selbst durch dieses Hörbuch, und das macht der hessische Wortakrobat facettenreich - gekonnt schlüpft er in verschiedene Rollen." MDR