"Das ist eine DAISY-Ausgabe, ein Hörbuch in einem speziellen MP3-Format. Verpackt ist es in einer Amaray/DVD-Box mit Punktschriftaufkleber für Blinde und Sehbehinderte Hörer. Das Hörbuch gibt es darüber hinaus inhaltsgleich auch in einer Audio-CD-Ausgabe."
Eine leuchtende Liebeserklärung an die Unbeugsamkeit der Iren und den Mut der Frauen
1919: Zwei Flieger unternehmen den ersten Nonstopflug über den Atlantik mit Kurs auf Irland.
1845: Der ehemalige Sklave Frederick Douglass reist durch das von Hungersnot gepeinigte Irland, um für die Abschaffung der Sklaverei zu werben.
1998: Ein US-Senator verlässt seine junge Familie, um die Friedensgespräche in Belfast zu einem unsicheren Abschluss zu führen.
Diese großen historischen Momente spiegeln sich im Leben dreier unbekannter Frauen: Angefangen mit der irischen Hausmagd Lily, in der Frederick Douglass die Liebe zur Freiheit weckt, folgt das Hörbuch ihrer Tochter Emily und ihrer Enkelin Lottie in die USA und wieder zurück. Bis ein über Generationen vergessener Brief wieder auftaucht ...DAISY steht für Digital Accessible Information System. Die DAISY-Hörbücher des Argon-Verlages verbinden Hörbücher im MP3-Format mit Elementen des Booklets. Der Hörer kann von Kapitel zu Kapitel oder von Satz zu Satz springen. Dabei kann die Sprechgeschwindigkeit reguliert und Lesezeichen können gesetzt werden. DAISY-Hörbücher können mit einem speziellen Abspielgerät oder über den Computer genutzt werden: Freewares dafür sind auf den CDs enthalten. Die meisten MP3-Player spielen DAISY-Hörbücher ebenfalls ab, allerdings ohne DAISY-Funktionalität.
Eine leuchtende Liebeserklärung an die Unbeugsamkeit der Iren und den Mut der Frauen
1919: Zwei Flieger unternehmen den ersten Nonstopflug über den Atlantik mit Kurs auf Irland.
1845: Der ehemalige Sklave Frederick Douglass reist durch das von Hungersnot gepeinigte Irland, um für die Abschaffung der Sklaverei zu werben.
1998: Ein US-Senator verlässt seine junge Familie, um die Friedensgespräche in Belfast zu einem unsicheren Abschluss zu führen.
Diese großen historischen Momente spiegeln sich im Leben dreier unbekannter Frauen: Angefangen mit der irischen Hausmagd Lily, in der Frederick Douglass die Liebe zur Freiheit weckt, folgt das Hörbuch ihrer Tochter Emily und ihrer Enkelin Lottie in die USA und wieder zurück. Bis ein über Generationen vergessener Brief wieder auftaucht ...DAISY steht für Digital Accessible Information System. Die DAISY-Hörbücher des Argon-Verlages verbinden Hörbücher im MP3-Format mit Elementen des Booklets. Der Hörer kann von Kapitel zu Kapitel oder von Satz zu Satz springen. Dabei kann die Sprechgeschwindigkeit reguliert und Lesezeichen können gesetzt werden. DAISY-Hörbücher können mit einem speziellen Abspielgerät oder über den Computer genutzt werden: Freewares dafür sind auf den CDs enthalten. Die meisten MP3-Player spielen DAISY-Hörbücher ebenfalls ab, allerdings ohne DAISY-Funktionalität.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2014Mit umgebautem Bomber bis nach Irland
Gegen die Fluchtrichtung: Colum McCann findet in "Transatlantik" sein Heimatland, doch alle wollen dort weg
Am Anfang stehen zwei Männer auf einer neufundländischen Wiese und warten auf schönes Wetter. Sie warten lange, aber zu Recht, denn ein bisschen Sonnenschein darf es schon sein, wenn man sich in Todesgefahr begibt. Jack Alcock und Arthur Brown kennen sich mit Gefahren zwar aus, immerhin haben sie den Ersten Weltkrieg überlebt, und, wer weiß, vielleicht haben sie deswegen so wenig Furcht, aber sie warten trotzdem - wenn auch vergebens. Der Himmel, in den sie mit ihrer Vickers Vimy, einem "umgebauten Bomber", wie es heißt, aufbrechen, ist kein Versprechen, und er schenkt ihnen nichts außer Regen, Schnee und vereisten Maschinenteilen. Doch am Ende landen die beiden tatsächlich in Irland und sind damit die Ersten, die auf dem lange für eine irrwitzige Illusion gehaltenen Flug über den Ozean nicht verlorengehen.
Alcock und Brown waren Pioniere, Brückenbauer und Grenzüberschreiter, und genau deswegen hat der Schriftsteller Colum McCann sie auserkoren, seinen neuen Roman zu eröffnen. "Transatlantik" ist eines von mehreren Büchern McCanns, in denen er erzählerisch nach Irland zurückkehrt, in jenes Land, das er selbst Mitte der achtziger Jahre mit Anfang zwanzig verlassen hat, um in Amerika sein Glück zu suchen. Die Frage, wie hoch und welcher Gestalt der autobiographische Anteil an seinen Irland-Büchern sei, liegt deshalb immer nahe und wird immer wieder gestellt, auch wenn die Antwort zum Verständnis seiner Texte gar nicht so viel beizutragen vermag.
Dass es in manchen Büchern - in dem Erzählungsband "Wie alles in diesem Land" (2001) etwa, in der Novelle "Hungerstreik" (2004), aber auch in dem mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman "Die große Welt" (2009) - zumindest teilweise um Irland geht, mag zwar tatsächlich persönliche Gründe haben. Wichtiger ist aber das übergeordnete Thema, für das Irland genauso steht wie andere Orte in McCanns Werk, sei es Slowenien, sei es New York oder Paris: Immer wieder geht es bei ihm um das Fremd- und Anderssein, ums geistige und wirkliche Exil. McCann interessiert sich für Menschen, die ihre Familien und Heimatländer verlassen haben, oder aber, etwas weniger eindeutig, für solche, die sich fernab der westlichen bürgerlichen Mittelschichten an den Rändern ihrer Gesellschaften niederlassen.
Insofern schreibt er sein Werk auch mit dem neuen Roman fort. Ausgehend von dem ersten Transatlantikflug, den die beiden Engländer 1919 absolvierten, erzählt sein Buch in Vor- und Rückblenden eine einhundertfünfzig Jahre umspannende Geschichte irisch-amerikanischer Beziehungen. Die Haltepunkte dieser Geschichte bilden zum einen drei historische Ereignisse - also der besagte Flug; der auf dem Höhepunkt einer Hungersnot Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Irland erfolgte Besuch des ehemaligen amerikanischen Sklaven und Abolitionisten Frederick Douglass; und schließlich die Aushandlung des Karfreitagsabkommens, mit dem 1998 der irische Bürgerkrieg zu Ende ging. Auf der anderen Seite begegnen uns in dem Buch indes eine Reihe von weiblichen Charakteren, die, im Gegensatz zu den meisten Männern, alle fiktional sind und dem Roman strukturell als Bindeglieder dienen: Durch das parallele Auftauchen fiktionaler und realer Figuren verweben sich somit politisch-historische und private Sphären. Die Lebenswege der Frauen erzählen dann von den Auswirkungen der großen Geschichte auf den Einzelnen.
Wieder hat McCann also ein Buch geschrieben, in dem er, statt das Geschehen um ein Zentrum herum anzuordnen, mehrere Erzählstränge gleichberechtigt nebeneinanderstellt. Dem Leser verlangt er damit einiges an Aufmerksamkeit ab, weil sich Hinweise auf das, was die Figuren miteinander verbindet, oft in Halbsätzen und Andeutungen verbergen. Dem Autor selbst aber erlaubt dieses von ihm bereits mehrfach erprobte Erzählverfahren und der aus ihm entstehende Eindruck des Kaleidoskopartigen und Mosaikhaften, der breiten Zeitspanne Herr zu werden, die sein Buch umfasst. Dass man dabei nur selten den Eindruck gewinnt, es mit einzelnen Episoden, sondern tatsächlich mit einer Erzählung aus einem Guss zu tun zu haben, zeigt, wie gut McCann sein literarisches Handwerk versteht.
Als Stein des Anstoßes dient ihm der Zustand seiner irischen Heimat. Im Roman ist Irland ein zerrissenes, von Hungersnöten, Bürgerkriegen und Finanzkrisen gebeuteltes Land, das seinen Bewohnern im Grunde keine andere Wahl lässt, als wegzugehen. Als Erste wird die Hausmagd Lily Duggan ihr Land verlassen. Sie war, so schreibt McCann etwas lapidar, "einer Sehnsucht gefolgt" und begreift erst später, als sie schon lange in den Vereinigten Staaten lebt, dass es die Sehnsucht nach einer eigenen Geschichte war, von der sie spürte, dass sie sie im hungerleidenden Irland der Jahre 1845/46 nicht würde schreiben können. Nicht ganz zufällig wird Lilys Tochter Emily später zu einer erfolgreichen, fulminante Reportagen schreibenden Journalistin, die ihrerseits den Weg zurück nach Irland antritt - um über jene beiden Piloten zu berichten, die das erste Mal ihren Flieger über den Atlantik lenkten. Im Laufe des Romans werden auf diese Weise verschiedene Verbindungslinien über den Ozean gesponnen. Und diese Linien zeigen, dass vor allem die weiblichen Figuren auf ihren Reisen nach etwas suchten, was sich wohl als Identität bezeichnen lässt - ob diese Identität in irgendeinem und, wenn ja, in welchem Verhältnis sie zur Herkunft steht, das sind dann die Fragen, die der Roman aufwirft.
Gottlob ist er klug genug, darauf keine eindeutige Antwort zu geben. Er versinnbildlicht diese Suche aber in einem Brief, der einst in Neufundland aufgegeben wurde, dann von Tochter zu Tochter weitergereicht und erst spät, als sich die Erzählung in die jüngere Vergangenheit hineinbewegt, geöffnet und gelesen wird. Dieser Brief, der als Metapher zuweilen etwas zu selbsterklärend wirkt, obwohl der Autor ihn mit äußerster Vorsicht ins Geschehen einzuflechten versucht, gibt zumindest einen kleinen Hinweis auf die Richtung, in der eine Lösung zu finden sein könnte.
Verfasst hat ihn einst Emily, und sie schreibt: "Wir erfahren nur selten, welches Echo unsere Handlungen haben, aber unsere Geschichten werden uns beinahe gewiss überleben." Diese Geschichten könnten also Anhaltspunkte liefern, allerdings - darauf verweist die schöne Einschränkung "beinahe gewiss" - bedarf es einer Instanz, die sie auch erzählen kann. Das können natürlich die Söhne und Töchter sein. Es ist aber auch möglich, dass sich ein anderer, übergeordneter Erzähler findet - einer, der die Geschichten vom Hunger, vom Krieg und von der Liebe aufliest und zusammenführt, und zwar so, dass sie sich sogar denen erschließen, die sie erlebt haben. Und genau so ein Erzähler ist Colum McCann.
LENA BOPP
Colum McCann: "Transatlantik". Roman.
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2014. 381 S., geb., 22,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gegen die Fluchtrichtung: Colum McCann findet in "Transatlantik" sein Heimatland, doch alle wollen dort weg
Am Anfang stehen zwei Männer auf einer neufundländischen Wiese und warten auf schönes Wetter. Sie warten lange, aber zu Recht, denn ein bisschen Sonnenschein darf es schon sein, wenn man sich in Todesgefahr begibt. Jack Alcock und Arthur Brown kennen sich mit Gefahren zwar aus, immerhin haben sie den Ersten Weltkrieg überlebt, und, wer weiß, vielleicht haben sie deswegen so wenig Furcht, aber sie warten trotzdem - wenn auch vergebens. Der Himmel, in den sie mit ihrer Vickers Vimy, einem "umgebauten Bomber", wie es heißt, aufbrechen, ist kein Versprechen, und er schenkt ihnen nichts außer Regen, Schnee und vereisten Maschinenteilen. Doch am Ende landen die beiden tatsächlich in Irland und sind damit die Ersten, die auf dem lange für eine irrwitzige Illusion gehaltenen Flug über den Ozean nicht verlorengehen.
Alcock und Brown waren Pioniere, Brückenbauer und Grenzüberschreiter, und genau deswegen hat der Schriftsteller Colum McCann sie auserkoren, seinen neuen Roman zu eröffnen. "Transatlantik" ist eines von mehreren Büchern McCanns, in denen er erzählerisch nach Irland zurückkehrt, in jenes Land, das er selbst Mitte der achtziger Jahre mit Anfang zwanzig verlassen hat, um in Amerika sein Glück zu suchen. Die Frage, wie hoch und welcher Gestalt der autobiographische Anteil an seinen Irland-Büchern sei, liegt deshalb immer nahe und wird immer wieder gestellt, auch wenn die Antwort zum Verständnis seiner Texte gar nicht so viel beizutragen vermag.
Dass es in manchen Büchern - in dem Erzählungsband "Wie alles in diesem Land" (2001) etwa, in der Novelle "Hungerstreik" (2004), aber auch in dem mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman "Die große Welt" (2009) - zumindest teilweise um Irland geht, mag zwar tatsächlich persönliche Gründe haben. Wichtiger ist aber das übergeordnete Thema, für das Irland genauso steht wie andere Orte in McCanns Werk, sei es Slowenien, sei es New York oder Paris: Immer wieder geht es bei ihm um das Fremd- und Anderssein, ums geistige und wirkliche Exil. McCann interessiert sich für Menschen, die ihre Familien und Heimatländer verlassen haben, oder aber, etwas weniger eindeutig, für solche, die sich fernab der westlichen bürgerlichen Mittelschichten an den Rändern ihrer Gesellschaften niederlassen.
Insofern schreibt er sein Werk auch mit dem neuen Roman fort. Ausgehend von dem ersten Transatlantikflug, den die beiden Engländer 1919 absolvierten, erzählt sein Buch in Vor- und Rückblenden eine einhundertfünfzig Jahre umspannende Geschichte irisch-amerikanischer Beziehungen. Die Haltepunkte dieser Geschichte bilden zum einen drei historische Ereignisse - also der besagte Flug; der auf dem Höhepunkt einer Hungersnot Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Irland erfolgte Besuch des ehemaligen amerikanischen Sklaven und Abolitionisten Frederick Douglass; und schließlich die Aushandlung des Karfreitagsabkommens, mit dem 1998 der irische Bürgerkrieg zu Ende ging. Auf der anderen Seite begegnen uns in dem Buch indes eine Reihe von weiblichen Charakteren, die, im Gegensatz zu den meisten Männern, alle fiktional sind und dem Roman strukturell als Bindeglieder dienen: Durch das parallele Auftauchen fiktionaler und realer Figuren verweben sich somit politisch-historische und private Sphären. Die Lebenswege der Frauen erzählen dann von den Auswirkungen der großen Geschichte auf den Einzelnen.
Wieder hat McCann also ein Buch geschrieben, in dem er, statt das Geschehen um ein Zentrum herum anzuordnen, mehrere Erzählstränge gleichberechtigt nebeneinanderstellt. Dem Leser verlangt er damit einiges an Aufmerksamkeit ab, weil sich Hinweise auf das, was die Figuren miteinander verbindet, oft in Halbsätzen und Andeutungen verbergen. Dem Autor selbst aber erlaubt dieses von ihm bereits mehrfach erprobte Erzählverfahren und der aus ihm entstehende Eindruck des Kaleidoskopartigen und Mosaikhaften, der breiten Zeitspanne Herr zu werden, die sein Buch umfasst. Dass man dabei nur selten den Eindruck gewinnt, es mit einzelnen Episoden, sondern tatsächlich mit einer Erzählung aus einem Guss zu tun zu haben, zeigt, wie gut McCann sein literarisches Handwerk versteht.
Als Stein des Anstoßes dient ihm der Zustand seiner irischen Heimat. Im Roman ist Irland ein zerrissenes, von Hungersnöten, Bürgerkriegen und Finanzkrisen gebeuteltes Land, das seinen Bewohnern im Grunde keine andere Wahl lässt, als wegzugehen. Als Erste wird die Hausmagd Lily Duggan ihr Land verlassen. Sie war, so schreibt McCann etwas lapidar, "einer Sehnsucht gefolgt" und begreift erst später, als sie schon lange in den Vereinigten Staaten lebt, dass es die Sehnsucht nach einer eigenen Geschichte war, von der sie spürte, dass sie sie im hungerleidenden Irland der Jahre 1845/46 nicht würde schreiben können. Nicht ganz zufällig wird Lilys Tochter Emily später zu einer erfolgreichen, fulminante Reportagen schreibenden Journalistin, die ihrerseits den Weg zurück nach Irland antritt - um über jene beiden Piloten zu berichten, die das erste Mal ihren Flieger über den Atlantik lenkten. Im Laufe des Romans werden auf diese Weise verschiedene Verbindungslinien über den Ozean gesponnen. Und diese Linien zeigen, dass vor allem die weiblichen Figuren auf ihren Reisen nach etwas suchten, was sich wohl als Identität bezeichnen lässt - ob diese Identität in irgendeinem und, wenn ja, in welchem Verhältnis sie zur Herkunft steht, das sind dann die Fragen, die der Roman aufwirft.
Gottlob ist er klug genug, darauf keine eindeutige Antwort zu geben. Er versinnbildlicht diese Suche aber in einem Brief, der einst in Neufundland aufgegeben wurde, dann von Tochter zu Tochter weitergereicht und erst spät, als sich die Erzählung in die jüngere Vergangenheit hineinbewegt, geöffnet und gelesen wird. Dieser Brief, der als Metapher zuweilen etwas zu selbsterklärend wirkt, obwohl der Autor ihn mit äußerster Vorsicht ins Geschehen einzuflechten versucht, gibt zumindest einen kleinen Hinweis auf die Richtung, in der eine Lösung zu finden sein könnte.
Verfasst hat ihn einst Emily, und sie schreibt: "Wir erfahren nur selten, welches Echo unsere Handlungen haben, aber unsere Geschichten werden uns beinahe gewiss überleben." Diese Geschichten könnten also Anhaltspunkte liefern, allerdings - darauf verweist die schöne Einschränkung "beinahe gewiss" - bedarf es einer Instanz, die sie auch erzählen kann. Das können natürlich die Söhne und Töchter sein. Es ist aber auch möglich, dass sich ein anderer, übergeordneter Erzähler findet - einer, der die Geschichten vom Hunger, vom Krieg und von der Liebe aufliest und zusammenführt, und zwar so, dass sie sich sogar denen erschließen, die sie erlebt haben. Und genau so ein Erzähler ist Colum McCann.
LENA BOPP
Colum McCann: "Transatlantik". Roman.
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2014. 381 S., geb., 22,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein wunderbar gewebter Stoff, ganz im Stil von McEwan. Red