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Nie ohne ein Moleskine-Heft trat Bruce Chatwin seine Reisen an, die ihn ab 1962 nach Asien, Osteuropa, Westafrika, Lateinamerika und Australien führten. In seinem Buch »Traumpfade« ist er den gleichnamigen mythischen Wegen auf der Spur, die den australischen Kontinent durchziehen und entlang derer die Ahnen der Ureinwohner wanderten. Sein Roman, der 1987 veröffentlicht wurde, ist durchzogen von beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen und Erlebnissen, die Chatwin auf der Reise in sein Notizheft notierte. Gert Heidenreich gibt diesem literarischen Nomaden eine authentische Stimme.Ungekürzte Lesung mit Gert Heidenreich1 mp3-CD ca. 10 h 21 min…mehr

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Produktbeschreibung
Nie ohne ein Moleskine-Heft trat Bruce Chatwin seine Reisen an, die ihn ab 1962 nach Asien, Osteuropa, Westafrika, Lateinamerika und Australien führten. In seinem Buch »Traumpfade« ist er den gleichnamigen mythischen Wegen auf der Spur, die den australischen Kontinent durchziehen und entlang derer die Ahnen der Ureinwohner wanderten. Sein Roman, der 1987 veröffentlicht wurde, ist durchzogen von beeindruckenden Landschaftsbeschreibungen und Erlebnissen, die Chatwin auf der Reise in sein Notizheft notierte. Gert Heidenreich gibt diesem literarischen Nomaden eine authentische Stimme.Ungekürzte Lesung mit Gert Heidenreich1 mp3-CD ca. 10 h 21 min
Autorenporträt
Bruce Chatwin, 1940 in Sheffield geboren, arbeitete zunächst im Auktionshaus Sotheby's, später als Journalist und freier Schriftsteller von Romanen und Reiseberichten. Ausgedehnte Reisen führten ihn um die ganze Welt u. a. nach Australien, Südamerika und Westafrika. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Reisereportage »In Patagonien« (1977) und die Romane »Traumpfade« (1990) und »Der Vizekönig von Ouidah« (2003). Bruce Chatwin starb 1989 in Nizza.
Rezensionen
»Chatwin erzählt nicht halbe Wahrheiten, er erzählt die ganze Wahrheit und eine halbe dazu.« Nicholas Shakespeare »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher, das Stück nur 10 EUR, besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.11.2004

Band 37
Am Anfang waren die Lieder
Bruce Chatwins Roman „Traumpfade”
Am Anfang war nicht das Wort, sondern das Lied: „The Songlines” heißt die englische Originalausgabe des autobiografischen Romans, mit dem der fahrende Sänger Bruce Chatwin im Jahr 1987 literarischen Weltruhm erlangte, während sein amerikanischer Namensvetter Bruce Springsteen mit dem Song „Badland” die internationalen Charts stürmte. Songlines - das sind verschlungene Wege, die Lieder durch ein weites Land tragen. Nur Ureinwohner kennen diese Pfade, weil nur sie zu hören verstehen, was ihnen die Vorfahren einst vorsangen und welche Lieder sie in die Welt trugen.
Eine uralte Geschichte wird immer wieder neu erzählt („Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben”) und ist immer wieder neu zu erzählen. Es handelt sich um einen der bezauberndsten und nachhaltigsten aller literarischen Mythen, der so alt ist, dass er von Homer bis James Joyce und darüber hinaus niemals langweilig zu werden droht. Im Buch heißt das Land Australien, und Chatwin ist sein Prophet. Es könnte aber auch - zumal der zweite Protagonist den schillernden Namen Arkady trägt - Arkadien heißen oder Nomadenland. Sicher ist freilich, dass Chatwin, der studierte Archäologe und vormalige Kunstexperte des Londoner Auktionshauses Sotheby’s, am 19. Dezember 1982 auf dem Flughafen von Sydney landete, dort seinen Rucksack umschnallte und ins Landesinnere aufbrach.
Mit dem Vorsatz, zu „verstehen, wie eine Songline funktioniert”, machte sich der britische Schriftsteller-Nomade, der zuvor schon Asien, Afrika und Lateinamerika bereist hatte, mit leichtem Gepäck auf den Weg. Neben beschriebenen Karteikärtchen führte er Aufzeichnungen früherer Reisen in kleinen, schwarzen Notizbüchern der Marke „Moleskine” mit sich: In der australischen Wüste plante Chatwin dieses Material zu sichten und es zu einer großen theoretisch, archäologisch und ethnografisch fundierten Abhandlung auszuarbeiten, die zeigen sollte, wie der Druck der sesshaften Zivilisation die nomadenhafte Natur des Menschen verdrängte. Doch dazu hätte Chatwin wohl selber sesshaft werden müssen, was mit seiner herzhaft erfrischenden Unverträglichkeit gegenüber einer solch beengenden Daseinsform nur schwer zu vereinbaren wäre. Anstelle einer spröden Abhandlung entstand so ein traumwandlerischer Roman über eine Truppe versprengter Europäer, abtrünniger Missionare und Spinoza lesender Nachfahren der Aborigines, die sich zusammentun, um die Songlines vor einer gewaltsamen Zerstückelung durch den Bau neuer Eisenbahnlinien zu verteidigen. Ein Roman wie eine Wunderkammer, der vom Handel mit Liedern erzählt: Skizzenhafte Schilderungen, Reportagen, Gespräche und ein für alle Lebenslagen nützliches Kompendium von Zitaten zum Thema „Gehen und Wandern”, sowie zu Grundfragen der menschlichen Ruhelosigkeit. Am besten ist dieses Werk wie ein Brevier im Gehen zu lesen, solange man noch nicht so recht weiß, oder wissen will, wohin die Reise geht.
VOLKER BREIDECKER
Bruce Chatwin
Foto: J. Kasmin
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