Da seine alkoholabhängige Mutter mal wieder in einer Entzugsklinik ist und sein Vater mit seiner hübschen, jungen Assistentin auf Geschäftsreise muss, bleibt der vierzehnjährige Maik in den Sommerferien vierzehn Tage allein zu Hause. Eigentlich hat sich Maik auf 14 Tage Videospiele und Suhlen in
Liebeskummer eingestellt, denn als uncooler Spinner ist er natürlich nicht auf die Party seines…mehrDa seine alkoholabhängige Mutter mal wieder in einer Entzugsklinik ist und sein Vater mit seiner hübschen, jungen Assistentin auf Geschäftsreise muss, bleibt der vierzehnjährige Maik in den Sommerferien vierzehn Tage allein zu Hause. Eigentlich hat sich Maik auf 14 Tage Videospiele und Suhlen in Liebeskummer eingestellt, denn als uncooler Spinner ist er natürlich nicht auf die Party seines Schwarms Tatjana eingeladen. Doch dann steht plötzlich Andrej Tschitscharow genannt Tschick, der neue Russe aus der Klasse, das Enfant terrible des Jahrgangs, mit einem kurzgeschlossenen Lada vor der Haustür. Tschick lädt Maik zu einer Spritztour zu seinen Verwandten in die Walachei ein. Ohne Straßenkarten, ohne Kompass, ohne Plan tuckern die beiden Teenager durch das Berliner Hinterland und lernen dabei einige merkwürdige Gestallten kennen.
Wolfgang Herrndorf wollte ein Buch schreiben wie jene, die er als Kind gerne las. Er liebte wohl Tom Sawyer und Huckleberry Fin, denn diese Geschichte mutet ein wenig wie eine moderne Variante dieser Geschichte an. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch den Banjo Soundtrack von Andreas Bick. Ein modernes Road-Movie mit ein wenig Coming-of-Age und einem recht ausgelutschten Geheimnis, das nicht hätte sein müssen und irgendwie ein arg gewolltes Zugeständnis an den Zeitgeist ist und damit schon wieder fast vorhersehbar.
2011 produzierte der NDR ein zweiteiliges Hörspiel basierend auf diesem Roman. Regie führte Iris Drögekamp.
Die Hauptrolle des Maik spricht der 1983 geborene Julian Greis, aber man merkt ihm sein Alter im Hörspiel nicht an. Die Stimme wirkt sehr jung und ich habe mich zunächst gefragt, woher die Produzenten einen so begabten Teenager hatten, der diese Geschichte so wunderbar bissig und lakonisch erzählt. Tschick wird von dem 1986 geborenen Constantin von Jascheroff (deutsche Stimme von Anakin Skywalker) gesprochen, der nicht ganz so jung klingt, aber den russischen Akzent glaubwürdig darstellt. Normalerweise klingt es immer sehr falsch oder gekünstelt, wenn ein deutscher versucht den russischen Akzent nachzumachen, diesmal ist es gelungen.
In weiteren Rollen findet man zwar keine großen Namen, aber trotzdem sehr gute Sprecher, die ihre Rolle lebendig und glaubwürdig spielen.
Isa: Effi Rabsilber
Josef Klingenberg: Stephan Schad
Frau Klingenberg: Ulrike Grote
Schürmann: Samuel Weiss
Wolkow: Michael Prelle
Wagenbach: Gerhard Garbers
Strahl: Hanns Jörg Krumpholz
Kaltwasser: Hannes Hellmann
Fricke: Gerd Baltus
Richter Burgmüller: Uli Pleßmann
Polizist: Heiko Raulin
Frau: Caroline Ebner
André: Gunnar Frietsch
Friedemann: Joshua Sommer
Florentine: Selina Schröder
Elisabeth: Franziska Rarey
Jonas: Bennet Zippel
Schüler Klasse 6, 8: Gunnar Frietsch, Giuseppe Restivo, Carlotta Höhne, Ronja Lauther, Selina Schröder, Joshua Sommer
Fazit: Es reizt mich jetzt nicht, das Buch zu lesen. Das Hörspiel jedoch macht Spaß. Da dudelt Richard Clayderman aus dem Radio der coolen Jungs, da Stimmt die Atmosphäre, die Klangkulisse und die Sprecher. Wegen der sehr gelungen Umsetzung 5 Sterne, der Geschichte an sich würde ich nur 4 Sterne geben.