»Diese Geschichten erzählen von den elementaren Kräften menschlicher Existenz. Von Einsamkeit. Von Liebe. Von Verlust. Von Tod. Von Sehnsucht. Von Verzicht und Verlangen.« Amos Oz
In seinem neuen Hörbuch kehrt Amos Oz zu der Zeit zurück, die ihn am meisten inspiriert hat: seine Kibbuz-Jahre. Im fiktiven Kibbuz Ikhat zeichnen die Erzählungen Porträts von Frauen und Männern, die ihren ganz eigenen Träumen und ihrem eigenen Schmerz nachhängen, immer im Schatten des großen Traums vom Kollektiv. Geschichten, die von der Einsamkeit in einer Gesellschaft erzählen, in der kein Raum für Einsamkeit war.
In seinem neuen Hörbuch kehrt Amos Oz zu der Zeit zurück, die ihn am meisten inspiriert hat: seine Kibbuz-Jahre. Im fiktiven Kibbuz Ikhat zeichnen die Erzählungen Porträts von Frauen und Männern, die ihren ganz eigenen Träumen und ihrem eigenen Schmerz nachhängen, immer im Schatten des großen Traums vom Kollektiv. Geschichten, die von der Einsamkeit in einer Gesellschaft erzählen, in der kein Raum für Einsamkeit war.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.03.2013Liebe deinen Nächsten, wenn er dich denn lässt
Als Israel noch jung war: In acht Geschichten beschreibt Amos Oz das Leben im Kibbuz als Schule der Entbehrung, in der das Kollektiv stets mehr zählt als alle Sehnsüchte des Einzelnen.
Von Felicitas von Lovenberg
Der Klempner Boas hat seine Frau Osnat, die in der Wäscherei arbeitet, für Ariela, die Kuratorin des Kulturausschusses, verlassen. Osnat schreibt Ariela daraufhin einen Zettel, auf dem sie die von Boas einzunehmenden Medikamente auflistet, ein Akt der Fürsorge im Gewand der sachlichen Mitteilung. Doch der Welle an Zuneigung und Vertrauen, die Ariela ihr daraufhin entgegenbringt, kann Osnat nur mit Schweigen begegnen. Der Gärtner Zvi, ein Junggeselle mittleren Alters, weiß stets über Erdbeben, Flugzeugabstürze und Überschwemmungen Bescheid. Mit den Katastrophenmeldungen lenkt er ab von seiner Menschenscheu. Doch als er sich behutsam mit Luna, der verwitweten Lehrerin, anfreundet, ist Zvis Angst davor, berührt zu werden, stärker als der Wunsch nach Nähe.
All diese Menschen leben im fiktiven Kibbuz Jikhat und werden durch ihre Aufgaben im Dienst des Kollektivs definiert. Es sind die fünfziger und sechziger Jahre, Aufbruchs- und Aufbauzeit des noch jungen Staates Israel. Doch schon zeigt sich, dass die Ziele der Gemeinschaft und die individuellen Sehnsüchte oft weit auseinanderliegen. Der Junge Mosche, der als Halbwaise in die Gemeinschaft kommt, begreift durch seine einsamen Lektüren in der Bibliothek, "dass die meisten Menschen mehr Zuneigung brauchten, als zu finden war". Von diesem existentiellen Mangel und seinen Folgen erzählt Amos Oz in seinem neuen Buch.
"Unter Freunden" versammelt acht scheinbar einfache Geschichten von scheinbar einfachen Menschen in einer scheinbar schlichten Sprache. Doch da es sich um ein Werk des großen israelischen Schriftstellers handelt, verbirgt sich in jedem Kiesel ein Kleinod. Das Gewöhnliche ist immer auch das Besondere, denn es sind gerade nicht die lärmenden Dramen, sondern die stillen Gesten, denen das Augenmerk dieses Autors gilt. So schaut er zum Beispiel auf die siebzehnjährige Edna und ihren Vater, den vorsichtigen, zurückhaltenden Elektriker Nachum, der nicht weiß, wie er seiner Verstörung und Scham darüber Ausdruck geben kann, dass sein Altersgenosse David Dagan, der Lehrer und Charismatiker des Kibbuz, seine Tochter verführt hat. Solange Edna und er denken können, waren Vater und Tochter "stillschweigend übereingekommen, Gefühle nicht zu berühren und auch einander nicht zu berühren". Als Nachum endlich die Konfrontation mit David wagt und ihm dieser unter Freundschaftsbeteuerungen "die breite Hand auf die Schulter legt", ahnt man, dass der schüchterne Mann seinen Mut umsonst zusammengenommen hat.
Die Scheu vor der Berührung ist ein Leitmotiv dieses Buches. Jeder in Jikhat sehnt sich nach Nähe, doch kaum einer wagt es, sie unter den Argusaugen des Kollektivs zu suchen. Die Prinzipien des Kibbuz, Abhärtung, Disziplin und Pflichterfüllung, dulden keine Weichheit.
Für Amos Oz war der Kibbuz in vielfacher Hinsicht prägend. Als Fünfzehnjähriger verließ er seine Familie im Jerusalemer Einwandererviertel Kerem Avraham und zog in den Kibbuz Hulda. Dort tauschte er seinen Geburtsnamen Klausner gegen Oz, den hebräischen Ausdruck für Kraft und Stärke. Nach dreijährigem Wehrdienst und dem Studium in Jerusalem kehrte er 1963 nach Hulda zurück. Erst Mitte der achtziger Jahre verließ er den Kibbuz und zog mit seiner Familie nach Arad in die Negev-Wüste. In seinem großen autobiographischen Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" hat sich Oz auch an seine Jahre als Kibbuznik erinnert. Jetzt eröffnet uns sein Lupenblick ein Panorama, in dem jedes einzelne Schicksal exemplarische Gültigkeit besitzt. Insofern bilden die lose verbundenen Kibbuz-Porträts von "Unter Freunden" ein eindrucksvolles Pendant zu den Dorfgeschichten aus dem fiktiven Tel Ilan, in denen der Schriftsteller 2009 ebenfalls scheinbar beiläufige Begebenheiten zu einem Kosmos der israelischen Gesellschaft fügte.
Ohne die Gründungsideale der Kibbuz-Bewegung zu denunzieren, macht Oz ein ums andere Mal deutlich, dass es im Kibbuz-Kollektiv keine Privatheit und darum auch keine Geborgenheit geben kann. Der Nachtwächter Joav, der einst als erstes Kind im Kibbuz Jikhat zur Welt kam, denkt auf seiner Runde darüber nach, dass es für Alleinstehende im Kibbuz sogar schwerer ist als anderswo, "weil es kein geeignetes Mittel gegen Einsamkeit gab. Schlimmer als das: Von der Grundidee her verneinte unsere Gesellschaftsform die Einsamkeit." Später kommt Oz auf die zentrale Erkenntnis des Jungen Mosche zurück: "Barfuß stand Osnat am offenen Fenster und sagte sich, dass vermutlich die meisten Menschen mehr Wärme und Zuneigung brauchten, als die anderen ihnen je geben konnten, und dass kein Kibbuz-Ausschuss je dieses Defizit zwischen Bedürfnis und Erfüllung decken konnte."
Bestürzend führt das die Geschichte "Ein kleiner Junge" vor. Der fünfjährige Juval macht jede Nacht ins Bett, weshalb er von den anderen im Kinderhaus verhöhnt und von den Erzieherinnen ständig ermahnt wird. Sein Zuhause bietet ihm keinen Trost, denn Juvals Mutter Lea verweigert "Umarmungen und Küsse und glaubte daran, dass die Kinder unserer neuen Gesellschaft stark und abgehärtet zu sein hatten". Sein Vater, der Schlosser Roni, ist ganz anders; er küsst und umarmt seinen Sohn - aber nur, wenn seine Frau, vor der er sich fürchtet, es nicht sieht. Juvals einziger Gefährte in seiner völligen Isolation mitten im lärmenden Kinderhaus ist seine Gummi-Ente. Als die anderen Kinder sie ihm eines Abends kaputt machen, flieht Juval in höchster Not aus dem Schlafsaal nach Hause. Lea ist nicht da, so dass sein Vater seiner Zärtlichkeit für sein Kind freien Lauf lässt - wie auch seiner Wut auf diejenigen, die es drangsaliert haben. Daraufhin wird Roni vom ganzen Kibbuz abgekanzelt, und Lea entzieht ihm jegliche Verantwortung für seinen Sohn, der "zu seinem eigenen Wohl" ins Kinderhaus zurückkehren muss. Später heißt es beiläufig, dass der Vorstoß mehrerer Eltern, die ihre Kinder nachts wieder zu Hause bei sich haben wollten, von der Kibbuz-Verwaltung abgeblockt wurde. Die Familie, die der Kibbuz Jikhat in der ersten Zeit nach seiner Gründung war, ist längst heillos zerstritten. "Keiner liebte mehr seinen Nächsten." Mit den Bedürfnissen erstickt das Kollektiv auch die guten Eigenschaften seiner Mitglieder.
"Unter Freunden" erzählt davon mit der Würde und Einfachheit großer Kunst. Die Literatur von Amos Oz besticht durch eine Aufmerksamkeit, mit der sich nicht nur Respekt verbindet, sondern auch Liebe und Fürsorge. Obwohl jeder der Charaktere auf seine jeweils eigene Weise untröstlich ist, bewirkt die Lektüre des Buchs das Gegenteil. Denn dadurch, dass wir Boas und Osnat und Zvi und Luna und Nachum und Juval durch die gütigen Augen von Amos Oz sehen und ihre Traurigkeit so auch ein wenig die unsere wird, erfahren wir Zuneigung. Und davon kann man bekanntlich nie genug bekommen.
Amos Oz: "Unter Freunden".
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 216 S., geb., 17,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Israel noch jung war: In acht Geschichten beschreibt Amos Oz das Leben im Kibbuz als Schule der Entbehrung, in der das Kollektiv stets mehr zählt als alle Sehnsüchte des Einzelnen.
Von Felicitas von Lovenberg
Der Klempner Boas hat seine Frau Osnat, die in der Wäscherei arbeitet, für Ariela, die Kuratorin des Kulturausschusses, verlassen. Osnat schreibt Ariela daraufhin einen Zettel, auf dem sie die von Boas einzunehmenden Medikamente auflistet, ein Akt der Fürsorge im Gewand der sachlichen Mitteilung. Doch der Welle an Zuneigung und Vertrauen, die Ariela ihr daraufhin entgegenbringt, kann Osnat nur mit Schweigen begegnen. Der Gärtner Zvi, ein Junggeselle mittleren Alters, weiß stets über Erdbeben, Flugzeugabstürze und Überschwemmungen Bescheid. Mit den Katastrophenmeldungen lenkt er ab von seiner Menschenscheu. Doch als er sich behutsam mit Luna, der verwitweten Lehrerin, anfreundet, ist Zvis Angst davor, berührt zu werden, stärker als der Wunsch nach Nähe.
All diese Menschen leben im fiktiven Kibbuz Jikhat und werden durch ihre Aufgaben im Dienst des Kollektivs definiert. Es sind die fünfziger und sechziger Jahre, Aufbruchs- und Aufbauzeit des noch jungen Staates Israel. Doch schon zeigt sich, dass die Ziele der Gemeinschaft und die individuellen Sehnsüchte oft weit auseinanderliegen. Der Junge Mosche, der als Halbwaise in die Gemeinschaft kommt, begreift durch seine einsamen Lektüren in der Bibliothek, "dass die meisten Menschen mehr Zuneigung brauchten, als zu finden war". Von diesem existentiellen Mangel und seinen Folgen erzählt Amos Oz in seinem neuen Buch.
"Unter Freunden" versammelt acht scheinbar einfache Geschichten von scheinbar einfachen Menschen in einer scheinbar schlichten Sprache. Doch da es sich um ein Werk des großen israelischen Schriftstellers handelt, verbirgt sich in jedem Kiesel ein Kleinod. Das Gewöhnliche ist immer auch das Besondere, denn es sind gerade nicht die lärmenden Dramen, sondern die stillen Gesten, denen das Augenmerk dieses Autors gilt. So schaut er zum Beispiel auf die siebzehnjährige Edna und ihren Vater, den vorsichtigen, zurückhaltenden Elektriker Nachum, der nicht weiß, wie er seiner Verstörung und Scham darüber Ausdruck geben kann, dass sein Altersgenosse David Dagan, der Lehrer und Charismatiker des Kibbuz, seine Tochter verführt hat. Solange Edna und er denken können, waren Vater und Tochter "stillschweigend übereingekommen, Gefühle nicht zu berühren und auch einander nicht zu berühren". Als Nachum endlich die Konfrontation mit David wagt und ihm dieser unter Freundschaftsbeteuerungen "die breite Hand auf die Schulter legt", ahnt man, dass der schüchterne Mann seinen Mut umsonst zusammengenommen hat.
Die Scheu vor der Berührung ist ein Leitmotiv dieses Buches. Jeder in Jikhat sehnt sich nach Nähe, doch kaum einer wagt es, sie unter den Argusaugen des Kollektivs zu suchen. Die Prinzipien des Kibbuz, Abhärtung, Disziplin und Pflichterfüllung, dulden keine Weichheit.
Für Amos Oz war der Kibbuz in vielfacher Hinsicht prägend. Als Fünfzehnjähriger verließ er seine Familie im Jerusalemer Einwandererviertel Kerem Avraham und zog in den Kibbuz Hulda. Dort tauschte er seinen Geburtsnamen Klausner gegen Oz, den hebräischen Ausdruck für Kraft und Stärke. Nach dreijährigem Wehrdienst und dem Studium in Jerusalem kehrte er 1963 nach Hulda zurück. Erst Mitte der achtziger Jahre verließ er den Kibbuz und zog mit seiner Familie nach Arad in die Negev-Wüste. In seinem großen autobiographischen Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" hat sich Oz auch an seine Jahre als Kibbuznik erinnert. Jetzt eröffnet uns sein Lupenblick ein Panorama, in dem jedes einzelne Schicksal exemplarische Gültigkeit besitzt. Insofern bilden die lose verbundenen Kibbuz-Porträts von "Unter Freunden" ein eindrucksvolles Pendant zu den Dorfgeschichten aus dem fiktiven Tel Ilan, in denen der Schriftsteller 2009 ebenfalls scheinbar beiläufige Begebenheiten zu einem Kosmos der israelischen Gesellschaft fügte.
Ohne die Gründungsideale der Kibbuz-Bewegung zu denunzieren, macht Oz ein ums andere Mal deutlich, dass es im Kibbuz-Kollektiv keine Privatheit und darum auch keine Geborgenheit geben kann. Der Nachtwächter Joav, der einst als erstes Kind im Kibbuz Jikhat zur Welt kam, denkt auf seiner Runde darüber nach, dass es für Alleinstehende im Kibbuz sogar schwerer ist als anderswo, "weil es kein geeignetes Mittel gegen Einsamkeit gab. Schlimmer als das: Von der Grundidee her verneinte unsere Gesellschaftsform die Einsamkeit." Später kommt Oz auf die zentrale Erkenntnis des Jungen Mosche zurück: "Barfuß stand Osnat am offenen Fenster und sagte sich, dass vermutlich die meisten Menschen mehr Wärme und Zuneigung brauchten, als die anderen ihnen je geben konnten, und dass kein Kibbuz-Ausschuss je dieses Defizit zwischen Bedürfnis und Erfüllung decken konnte."
Bestürzend führt das die Geschichte "Ein kleiner Junge" vor. Der fünfjährige Juval macht jede Nacht ins Bett, weshalb er von den anderen im Kinderhaus verhöhnt und von den Erzieherinnen ständig ermahnt wird. Sein Zuhause bietet ihm keinen Trost, denn Juvals Mutter Lea verweigert "Umarmungen und Küsse und glaubte daran, dass die Kinder unserer neuen Gesellschaft stark und abgehärtet zu sein hatten". Sein Vater, der Schlosser Roni, ist ganz anders; er küsst und umarmt seinen Sohn - aber nur, wenn seine Frau, vor der er sich fürchtet, es nicht sieht. Juvals einziger Gefährte in seiner völligen Isolation mitten im lärmenden Kinderhaus ist seine Gummi-Ente. Als die anderen Kinder sie ihm eines Abends kaputt machen, flieht Juval in höchster Not aus dem Schlafsaal nach Hause. Lea ist nicht da, so dass sein Vater seiner Zärtlichkeit für sein Kind freien Lauf lässt - wie auch seiner Wut auf diejenigen, die es drangsaliert haben. Daraufhin wird Roni vom ganzen Kibbuz abgekanzelt, und Lea entzieht ihm jegliche Verantwortung für seinen Sohn, der "zu seinem eigenen Wohl" ins Kinderhaus zurückkehren muss. Später heißt es beiläufig, dass der Vorstoß mehrerer Eltern, die ihre Kinder nachts wieder zu Hause bei sich haben wollten, von der Kibbuz-Verwaltung abgeblockt wurde. Die Familie, die der Kibbuz Jikhat in der ersten Zeit nach seiner Gründung war, ist längst heillos zerstritten. "Keiner liebte mehr seinen Nächsten." Mit den Bedürfnissen erstickt das Kollektiv auch die guten Eigenschaften seiner Mitglieder.
"Unter Freunden" erzählt davon mit der Würde und Einfachheit großer Kunst. Die Literatur von Amos Oz besticht durch eine Aufmerksamkeit, mit der sich nicht nur Respekt verbindet, sondern auch Liebe und Fürsorge. Obwohl jeder der Charaktere auf seine jeweils eigene Weise untröstlich ist, bewirkt die Lektüre des Buchs das Gegenteil. Denn dadurch, dass wir Boas und Osnat und Zvi und Luna und Nachum und Juval durch die gütigen Augen von Amos Oz sehen und ihre Traurigkeit so auch ein wenig die unsere wird, erfahren wir Zuneigung. Und davon kann man bekanntlich nie genug bekommen.
Amos Oz: "Unter Freunden".
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. Suhrkamp Verlag, Berlin 2013. 216 S., geb., 17,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Unter Freunden ist ein großes Werk, ruhig, beharrlich, kraftvoll, anrührend, ein Buch, dem man viele Leserwünscht, die ihre Gedanken mit ihm schweifen lassen.« Meike Fessmann Süddeutsche Zeitung 20130506