Paris, 2022: Die einzige Leidenschaft des Literaturprofessors François gilt dem dekadenten Schriftsteller Huysmans. Tiefergehende Beziehungen interessieren ihn ebenso wenig wie die gegenwärtige Politik. Sein ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als in Frankreich gewählt wird. Um einen Sieg des Front National abzuwenden, unterstützen die bürgerlichen Parteien den liberalen Moslem Mohammed Ben Abbes, der nun Frankreichs neuer Präsident wird. Das Land durchlebt einen Wandel und auch François muss neue Wege gehen. Michel Houellebecqs Bestseller von brisanter Aktualität - jetzt als brillante Hörspielproduktion mit Starbesetzung.Ungekürztes Hörspiel mit Samuel Weiss, Imogen Kogge, Johann von Bülow2 CDs ca. 2 h 40 min
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Florian Welle preist Leonard Koppelmanns Hörspiel-Inszenierung von Michel Houellebecqs Roman "Unterwerfung" als äußerst gelungenen "Drahtseilakt". Denn der Regisseur bringt die Ambivalenz aus Ernst und Satire, Verzweiflung und Hoffnung, Dystopie und Utopie brillant zur Geltung und strukturiert den Roman außerdem durch hilfreiche Kapitelüberschriften, lobt der Kritiker, der auch mit den klugen Kürzungen einverstanden ist. Neben den Kompositionen von Rainer Römer hebt Welle insbesondere die Leistung des Sprecherensembles, etwa Samuel Weiss' gekonnte Mischung aus Larmoyanz und Ironie hervor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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'Ein halb ironisches, halb ernstes Spiel mit den Möglichkeiten der Welt. Dafür ist Literatur erfunden worden.' Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.2015Gefragter Provokateur
Großes Interesse an Houellebecqs neuem Roman
"Brandaktuell! Jetzt lesen, was alle bewegt!" So bewirbt das Buchkaufhaus Hugendubel Michel Houellebecqs jüngsten Roman "Unterwerfung", der seit gestern in vielen Buchhandlungen erhältlich ist. Ein Verkäufer sagt, die 500 Exemplare, die über das ganze Geschäft verteilt in Stapeln drapiert sind, habe man schon vor längerem bestellt, nicht erst nach dem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo".
Dessen nächste Ausgabe wird von Samstag an auch in Deutschland verkauft. Eine blonde Mittvierzigerin im Rollstuhl erkundigt sich nach dem Magazin und wird auf Zeitschriftenhändler verwiesen. Sie beginnt, in "Unterwerfung" zu blättern. Darin gewinnt ein muslimischer Politiker im Jahr 2022 die französische Präsidentenwahl, führt Scharia, Patriarchat und Polygamie ein. Houellebecq wurde Islamfeindlichkeit vorgeworfen. In Frankreich erschien sein Roman am Tag des Anschlags, "Charlie Hebdo" machte sich just an diesem Tag über den umstrittenen Autor lustig. Sie habe schon viele seiner Bücher gelesen, sagt die Hugendubel-Kundin: "Er provoziert in alle Richtungen, aber er ist in keinster Weise islamfeindlich."
So sieht man das auch um die Ecke in der christlichen Buchhandlung Carolus. "Unterwerfung" steht dort neben der schwarz gerahmten Solidaritätsbekundung "Je suis Charlie" - zusammen mit dem Buch "Der muslimische Witz" und dem "Religionenbuch". "Wir wollen mit dieser Zusammenstellung auch zeigen, dass Houellebecq nicht schuld ist an Paris", sagt eine Verkäuferin. Literatur dürfe genauso viel wie Satire. Erst habe Carolus zehn Exemplare von "Unterwerfung" bestellt, nach dem Attentat habe das Geschäft die fünffache Menge geordert. Ungefähr 15 Exemplare hätten Kunden schon vorbestellt, was viel sei für eine kleine Buchhandlung.
Auch bei der Autorenbuchhandlung Marx und Co. im Westend gingen schon einige Bestellungen ein. Außer 30 deutschen Exemplaren sind dort auch zwei französische erhältlich. Eines davon steht im Schaufenster, zusammen mit "Je suis Charlie"-Schildern, religionssoziologischen Werken und der "Bibel" des deutschen Satiremagazins "Titanic". Eine Ausgabe von Houellebecqs Werk liege auch auf ihrem Nachttisch, erzählt die Verkäuferin. Der Autor sei ein Menschenhasser. Ob das für Muslime in besonderem Maß gelte, könne sie erst beurteilen, wenn sie das Buch gelesen habe.
lfe.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Großes Interesse an Houellebecqs neuem Roman
"Brandaktuell! Jetzt lesen, was alle bewegt!" So bewirbt das Buchkaufhaus Hugendubel Michel Houellebecqs jüngsten Roman "Unterwerfung", der seit gestern in vielen Buchhandlungen erhältlich ist. Ein Verkäufer sagt, die 500 Exemplare, die über das ganze Geschäft verteilt in Stapeln drapiert sind, habe man schon vor längerem bestellt, nicht erst nach dem Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo".
Dessen nächste Ausgabe wird von Samstag an auch in Deutschland verkauft. Eine blonde Mittvierzigerin im Rollstuhl erkundigt sich nach dem Magazin und wird auf Zeitschriftenhändler verwiesen. Sie beginnt, in "Unterwerfung" zu blättern. Darin gewinnt ein muslimischer Politiker im Jahr 2022 die französische Präsidentenwahl, führt Scharia, Patriarchat und Polygamie ein. Houellebecq wurde Islamfeindlichkeit vorgeworfen. In Frankreich erschien sein Roman am Tag des Anschlags, "Charlie Hebdo" machte sich just an diesem Tag über den umstrittenen Autor lustig. Sie habe schon viele seiner Bücher gelesen, sagt die Hugendubel-Kundin: "Er provoziert in alle Richtungen, aber er ist in keinster Weise islamfeindlich."
So sieht man das auch um die Ecke in der christlichen Buchhandlung Carolus. "Unterwerfung" steht dort neben der schwarz gerahmten Solidaritätsbekundung "Je suis Charlie" - zusammen mit dem Buch "Der muslimische Witz" und dem "Religionenbuch". "Wir wollen mit dieser Zusammenstellung auch zeigen, dass Houellebecq nicht schuld ist an Paris", sagt eine Verkäuferin. Literatur dürfe genauso viel wie Satire. Erst habe Carolus zehn Exemplare von "Unterwerfung" bestellt, nach dem Attentat habe das Geschäft die fünffache Menge geordert. Ungefähr 15 Exemplare hätten Kunden schon vorbestellt, was viel sei für eine kleine Buchhandlung.
Auch bei der Autorenbuchhandlung Marx und Co. im Westend gingen schon einige Bestellungen ein. Außer 30 deutschen Exemplaren sind dort auch zwei französische erhältlich. Eines davon steht im Schaufenster, zusammen mit "Je suis Charlie"-Schildern, religionssoziologischen Werken und der "Bibel" des deutschen Satiremagazins "Titanic". Eine Ausgabe von Houellebecqs Werk liege auch auf ihrem Nachttisch, erzählt die Verkäuferin. Der Autor sei ein Menschenhasser. Ob das für Muslime in besonderem Maß gelte, könne sie erst beurteilen, wenn sie das Buch gelesen habe.
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'Er spricht das an, worüber aktuell alle reden.' TAZ'Eine literarische Bombe.' DER SPIEGEL