Ein Klassiker der Weltliteratur - gesprochen von Ulrich Matthes. Wohlstand und leichte Arbeit für alle, ein Liebesleben ohne Konflikte und Kultur von Kindesbeinen an - so muss sie aussehen, die beste aller möglichen Welten. Erdacht hat sie Thomas Morus im Jahr 1516, als er seinen seefahrenden Philosoph Raphael Hythlodaeus die Insel Utopia besuchen ließ, auf der er den Wünschen seiner von Krieg und Armut bedrängten Zeitgenossen einen besonderen Ort gibt - mit Augenzwinkern und kleinen satirischen Spitzen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ulrich Matthes hat dem beinahe 500 Jahre alten Klassiker von Thomas Morus einige "überraschend abgründige" Facetten abgewonnen, urteilt Wolfgang Schneider. Matthes trage die Vision einer idealen Gesellschaft sehr zurückhaltend, "beinahe trocken" vor, für den Rezensenten ein angenehmer Kontrast zu der grundlegenden und in der Menschheitsgeschichte oft sehr emotional diskutierten Frage, um die es hier geht. Schneider sieht in Matthes einen Ingenieur vor sich, der sachlich beschreibt, welche Maßnahmen zum angeblichen Glück aller auf Utopia getroffen wurden. "Umso wirkungsvoller" erscheinen dem Kritiker dann die wenigen Fälle, in denen sich Matthes ein wenig Rage oder Eifer erlaubt. Wenn er etwa den Hochmut verdammt, der in Utopia "überhaupt" keinen Platz hat, und das "überhaupt" so extravagant betont, dann weht ein "Hauch von Pol Pot" und "Tugendterror" aus den Lautsprechern, wie Schneider beeindruckt notiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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