Eine wilde Fahrt war dies gerade eben. Eigentlich ist das alles nicht gerade weit weg, nicht nur räumlich, es fühlt sich auch zeitlich so an. Das Buch ging auch nur 251 Seiten oder ca. 15 Stunden geschriebene Geschichte. Das heißt, dass alles was man dort liest, sich bis auf die Einschübe über
Henrike, der Ex von Bendix, innerhalb noch nicht einmal eines Tages abspielt.
Dadurch nimmt man dran…mehrEine wilde Fahrt war dies gerade eben. Eigentlich ist das alles nicht gerade weit weg, nicht nur räumlich, es fühlt sich auch zeitlich so an. Das Buch ging auch nur 251 Seiten oder ca. 15 Stunden geschriebene Geschichte. Das heißt, dass alles was man dort liest, sich bis auf die Einschübe über Henrike, der Ex von Bendix, innerhalb noch nicht einmal eines Tages abspielt.
Dadurch nimmt man dran teil, wie sich der Vater von Lewe mit panischen Gefühlen von Heathrow nach Nordfriesland begibt. Dort sind Bendix’ Frau und seine Mutter in einen Autounfall verwickelt worden und finden sich in einem Stall wieder. Bendix Mutter ist aufgrund ihres Diabetes schnell sehr geschwächt. Da es einen Wintereinbruch in Nordfriesland gegeben hat, ist es nicht unbedingt leicht, sie in einem zugigen Stall zu versorgen.
Man zittert sich aber immer weiter mit dem Vater und der Mutter und hofft, dass sie bald bei ihrem Sohn sind. Man fiebert mit, wie der kleine Lewe sich vor Angst regelrecht in die Hosen macht – und das auch mit recht.
Man kann den örtlichen Polizisten verstehen, der sich im ersten Moment von der wohl recht attraktiven Henrike auf die falsche Fährte führen lässt, und dessen Frau auch seine Bedenken zerstreut. Aber trotz allem kämpft er sich durch das Schneetreiben mit dem Auto zu Bendix Mutter.
Wenn ich jetzt noch mehr erzähle, erzähle ich noch das komplette Ende, welches doch recht schnell kommt. Womit ich bei der Kritik an diesem Buch bin. Das Ende kommt sehr schnell. Ich habe in verschiedenen Foren gerade über das schnelle Ende die eine oder andere Meinung gelesen und es kam wohl nicht nur mir zu schnell. Ja, das Ende kommt schnell und heftig, aber dies mag vielleicht daran liegen, dass die Zeit in der die Geschichte erzählt wird (wie gesagt 15 Stunden) und die erzählte Zeit sich entsprechen. Dieses Buch hat ein recht offenes Ende. Ich habe noch immer das Gefühl, Henrike, Bendix, Lewe und Insa kommen wieder - und gerade da wäre ein langes Ende vielleicht kontraproduktiv. Da ist es dann vielleicht besser, noch etwas offen zu lassen. Was mich bei der Auflage, die ich hatte, wesentlich mehr störte, waren die Druckfehler, die sogar mir stark ins Auge gefallen sind.
Was ich gut fand, waren das Tempo im Buch und dass ich Anfang Mai doch ein wenig gefroren habe, da ich mir (auch aus eigener Erfahrung) gut vorstellen konnte, wie es ist im Winter bei einem Kälteeinbruch zu wandern, und sich gerade dafür falsch angezogen zu haben.
Auch waren die Ängste von Insa und Bendix für mich beim Lesen zu spüren. Man konnte sich auch gut in Henrike einfühlen, weswegen es mich freuen würde, noch einen weiteren Teil zu lesen.
Egal wie es nun weitergeht, dieser Thriller ist gut für das lockere Lesen zwischendurch. Man kann sich gut in die Figuren, in die Gegend und in die Story im Allgemeinen einfühlen und denken, und ich habe einen guten Film in meinem Kopf bekommen. Hier kann ich mein Licht ruhigen Gewissens ausmachen. Da ich aber richtig gut unterhalten wurde, bin ich nicht böse, dass ich dies noch ohne Alpträume konnte. Was ich nicht konnte, war das Buch weg zu legen bevor es fertig war.