Ehemals Musik junger Abgehängter und Outlaws, ist Heavy Metal heute mehr und mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Wohl mehr als 10 Millionen Deutsche hören Heavy Metal.Aber warum tun sie das? Was suchen und was finden sie in dieser Musik, die von Außenstehenden oft als purer Lärm empfunden wird? Warum wimmelt es im Heavy Metal nur so von Monstern und Teufeln - und wieso schweigen auch die Götter und die Engel nicht? Was erleben Metal-Fans, wenn sie ihre Musik hören - und welche Erfahrung treibt sie immer wieder ins Konzert? Wieso lesen sie ständig Musikzeitschriften und hören nicht auf, CDs zu kaufen? Wie ist es zu erklären, dass 40 Prozent der Metal-Fans behaupten, die Musik habe ihr Leben gerettet? Und warum ist Heavy Metal stärker als die Musikindustrie? Worum geht es im Heavy Metal wirklich?Diese Fragen und mehr beantwortet Hartmut Rosa in dieser kleinen Soziologie des Heavy Metal.
mit umfangreichem Heavy-Metal-Glossar im 44 seitigem Booklet
mit umfangreichem Heavy-Metal-Glossar im 44 seitigem Booklet
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass Hartmut Rosa als breit rezipierter Soziologe sich dem Heavy Metal zuwendet, und zwar durchaus auch aus Fanperspektive, ist keineswegs Ranschmeißerei an Popkultur-Diskurse, meint Rezensent Wolfgang Schneider. Die in der Hörbuchversion von Axel Wostry eingesprochene Arbeit entspringe offensichtlich einer ehrlichen Liebe. Inhaltlich geht es um den Bezug des Genres zur Schwarzen Romantik und dessen pathosgeladene Symbolik. Außerdem denkt Rosa, zeichnet Schneider nach, über die Verwurzelung der Musik im ländlichen Raum nach, wo Heavy Metal als lebensweltliche Konstante ganze Biografien prägen könne. Keineswegs verunglimpfe Rosa das Genre deshalb als provinziell, betont Schneider; vielmehr zeigt er auf, dass Metal-Fans ihre Lieblingsmusik genauso ernst nehmen wie Klassikenthusiasten. Rosa setzt zwar, fährt die Rezension fort, das Zusammenwirken von Rhythmus und Gitarrensolo in eine Verbindung zur Transzendenzrhetorik des Genres, auf musikwissenschaftliche Qualitätsdiskurse zielt er jedoch nicht ab. Das alles wird, führt Schneider abschließend aus, von Wostry einfühlsam, fast balladesk vorgelesen. Auch die aufwändige Aufmachung des Hörbuchs findet lobende Erwähnung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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