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Seine Familie sucht sich niemand aus, aber sie bestimmt unser aller Leben
Benny ist sechzehn. Nach einem Unfall liegt er bewusstlos im Krankenhaus. Um ihn versammelt sich seine Familie, die sonst nur noch wenig miteinander zu schaffen hat. Seine Eltern wollten sich nie mehr begegnen. Nun stehen sie am Bett von Benny, der lange schon bei seinen Großeltern lebt. Und plötzlich brechen längst vergessen geglaubte Konflikte noch einmal auf.
(4 CDs, Laufzeit: 5h 7)

Produktbeschreibung
Seine Familie sucht sich niemand aus, aber sie bestimmt unser aller Leben

Benny ist sechzehn. Nach einem Unfall liegt er bewusstlos im Krankenhaus. Um ihn versammelt sich seine Familie, die sonst nur noch wenig miteinander zu schaffen hat. Seine Eltern wollten sich nie mehr begegnen. Nun stehen sie am Bett von Benny, der lange schon bei seinen Großeltern lebt. Und plötzlich brechen längst vergessen geglaubte Konflikte noch einmal auf.

(4 CDs, Laufzeit: 5h 7)
Autorenporträt
Bernd Schroeder, geboren 1944, aufgewachsen in Bayern, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München. Seit 1970 arbeitet er als freier Autor. Bis 1992 hat er vorwiegend Fernseh- und Hörspiele geschrieben. 1985 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis, 1992 den Deutschen Filmpreis. Seit 1993 hat er verschiedene Romane veröffentlicht. Bernd Schroeder lebt in Berlin.

Martina Gedeck, 1964 in München geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen. Nach ihrer Theaterlaufbahn, die sie an große Häuser in Frankfurt, Hamburg, Berlin und Basel brachte, wurde sie 1994 mit der Komödie Der bewegte Mann einem breiten Publikum bekannt. Seit 1997 hat sie viele Auszeichnungen erhalten, wie den Deutschen Filmpreis, den Adolf-Grimme-Preis und Die Goldene Kamera. Im 2006 Oscar prämierten Film Das Leben der Anderen spielte sie die weibliche Hauptrolle. Seit einigen Jahren ist sie auch als Hörbuchsprecherin tätig.
Trackliste
CD 1
1Wir Sind Doch Alle Da00:05:54
2Wir Sind Doch Alle Da00:00:37
3Wir Sind Doch Alle Da00:11:23
4Wir Sind Doch Alle Da00:03:08
5Wir Sind Doch Alle Da00:00:27
6Wir Sind Doch Alle Da00:05:48
7Wir Sind Doch Alle Da00:02:47
8Wir Sind Doch Alle Da00:04:25
9Wir Sind Doch Alle Da00:00:39
10Wir Sind Doch Alle Da00:02:57
11Wir Sind Doch Alle Da00:00:25
12Wir Sind Doch Alle Da00:03:45
13Wir Sind Doch Alle Da00:08:53
14Wir Sind Doch Alle Da00:00:26
15Wir Sind Doch Alle Da00:04:49
16Wir Sind Doch Alle Da00:02:44
17Wir Sind Doch Alle Da00:00:35
18Wir Sind Doch Alle Da00:06:05
19Wir Sind Doch Alle Da00:04:51
20Wir Sind Doch Alle Da00:00:46
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CD 2
1Wir Sind Doch Alle Da00:02:01
2Wir Sind Doch Alle Da00:00:36
3Wir Sind Doch Alle Da00:04:54
4Wir Sind Doch Alle Da00:02:56
5Wir Sind Doch Alle Da00:05:32
6Wir Sind Doch Alle Da00:00:41
7Wir Sind Doch Alle Da00:02:47
8Wir Sind Doch Alle Da00:08:33
9Wir Sind Doch Alle Da00:01:40
10Wir Sind Doch Alle Da00:07:49
11Wir Sind Doch Alle Da00:01:37
12Wir Sind Doch Alle Da00:05:54
13Wir Sind Doch Alle Da00:03:10
14Wir Sind Doch Alle Da00:00:35
15Wir Sind Doch Alle Da00:05:15
16Wir Sind Doch Alle Da00:02:42
17Wir Sind Doch Alle Da00:03:06
18Wir Sind Doch Alle Da00:06:56
19Wir Sind Doch Alle Da00:00:51
20Wir Sind Doch Alle Da00:07:18
CD 3
1Wir Sind Doch Alle Da00:03:13
2Wir Sind Doch Alle Da00:02:27
3Wir Sind Doch Alle Da00:04:42
4Wir Sind Doch Alle Da00:03:11
5Wir Sind Doch Alle Da00:04:23
6Wir Sind Doch Alle Da00:02:45
7Wir Sind Doch Alle Da00:05:36
8Wir Sind Doch Alle Da00:04:03
9Wir Sind Doch Alle Da00:06:17
10Wir Sind Doch Alle Da00:02:17
11Wir Sind Doch Alle Da00:04:23
12Wir Sind Doch Alle Da00:01:01
13Wir Sind Doch Alle Da00:05:08
14Wir Sind Doch Alle Da00:03:55
15Wir Sind Doch Alle Da00:07:17
16Wir Sind Doch Alle Da00:03:21
17Wir Sind Doch Alle Da00:02:09
18Wir Sind Doch Alle Da00:02:04
19Wir Sind Doch Alle Da00:03:58
20Wir Sind Doch Alle Da00:04:06
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.08.2015

Verfall einer Familie
In achtzig Kurzkapiteln um die Mäuse-Welt: Bernd Schroeder zählt die Häupter seiner Lieben und Bösen

Alle sind da, wenigstens am Anfang, als der Schock noch frisch ist. Die ganze Familie Maus und große Teile der Seidel-Sippe versammeln sich am Bett des sechzehnjährigen Benny, der nach einem mysteriösen Unfall im Koma liegt: Eltern und Großeltern, Onkel, Tanten und Cousins, die türkische Freundin Ayshe und selbst Frau Körner von nebenan, deren Enkel auch auf der Intensivstation liegt. Aber je länger das Koma dauert, desto öfter ist Benny allein: der unbewegte Beweger, der zum Katalysator für Beziehungskrisen und Familienkonflikte und immer neue Auf- und Ausbrüche wird.

Michael etwa, Bennys Vater, war schon immer ein Versager, ein Möchtegern-Playboy, der die Apanage aus dem väterlichen Gas- und Installationsbetrieb mit Sportwagen und Partygirls durchbrachte; beim Versuch, das Schwarzgeld vom Schweizer Konto heimzuholen, überfährt er nachts an der grünen Grenze einen Menschen und landet im Gefängnis. Ines hat den Hallodri damals nur geheiratet, weil sie schon mit Benny schwanger war. Jetzt will sie endlich mit Rüdiger, dem jungen Lehrer, noch einmal neu anfangen; aber der ist noch mit Dagmar verheiratet. Michaels Bruder Andreas war Papas Liebling, ein tüchtiger Geschäftsmann und langweiliger Spießer; jetzt will er endlich aus dem Hamsterrad aussteigen und nach Kanada auswandern. Sabine, seine Schwester, zieht es nach Berlin, zu ihrem Freund; aber dann findet die Diplompsychologin heraus, dass Jürgen dort schon eine (eigentlich ganz nette) Frau und sogar Tochter hat. Großvater Maus, vielleicht der Einzige, der sich wirklich um Benny kümmert, muss resigniert erkennen, dass sein Reich und sein Mäuse-Clan unaufhaltsam zerfallen. Selbst Else, seine an den Rollstuhl gefesselte Frau, entzieht sich dem Patriarchen durch die Flucht ins Pflegeheim.

So hat jeder sein Päckchen Schuld und Schicksal und ein gerüttelt Maß an Tragik und Komik zu tragen. Bennys Unglück bringt Menschen zusammen, die sich nichts mehr zu sagen haben, und trennt, was schon lange nicht mehr zusammengehört. Bernd Schroeder erzählt in seinem Roman vom Verfall einer Familie durch Neid, Hass und Missgunst, Eifersucht, Verrat und sogar Erpressung, von rivalisierenden Brüdern, schwarzen Schafen und herrschsüchtigen Alten, die die Welt nicht mehr verstehen - aber nicht im epischen Buddenbrook-Format, sondern in achtzig Short Cuts. Schroeder gibt weder Mann noch Maus verloren und niemand der Lächerlichkeit oder Verachtung preis. Selbst Tyrannen und Taugenichtse zeigen ab und zu gute Seiten, und neben viel Dunkel und Leid gibt es auch immer wieder Licht am Ende des Tunnel: zaghafte Versöhnungen, stille Abbitten, neue Anfänge bis ins hohe Alter.

Schroeder erzählt so angenehm nüchtern und heiter von Komödien und Tragödien in Ehe, Familie und Beruf, dass man auch als Leser gern dableibt; dabei ist die Romanstruktur mit ihren vielen Perspektivwechseln, Textsorten (darunter auch das Medizin-Lehrbuch) und Rückblenden durchaus ehrgeizig. Dennoch, mehr als zwanzig Schicksale mit all ihren Lebenslügen, Sehnsüchten und Hoffnungen sind doch ein bisschen viel Drama für knapp 170 Seiten.

MARTIN HALTER.

Bernd Schroeder: "Wir sind doch alle da". Roman. Carl Hanser Verlag, München 2015. 175 S., geb., 18,90 [Euro].

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"Beeindruckend die ungekürzte Lesung von Martina Gedeck." Elbe Weser Aktuell