Schauspielerin Katja Riemann liest den Debütroman der Drehbuchautorin von "Keinohrhasen" - persönlich, humorvoll, emotional
Als Rahel Wald aus einem heftigen Fiebertraum erwacht, versteht sie erst mal gar nichts. Wo ist sie, warum ist es so laut hier, was sind das für Schläuche überall. Nach und nach beginnt sie zu verstehen: Sie ist im Krankenhaus, sie lag im Koma. Doch richtig krank sein, hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt: feierlicher, ja, heiliger.
Als Komödienautorin kennt sich Rahel durchaus mit schrägen Figuren und absurden Situationen aus, aber so eine Reise von der anderen Seite zurück ins Leben ist dann doch noch mal eine eigene Nummer. Vor allem, wenn der Medikamentenentzug Albträume und winkende Eichhörnchen hervorruft. Zum Glück kann sie sich auf die bedingungslose Unterstützung ihrer verrückten Familie verlassen, die immer für sie da ist. Und noch etwas wird Rahel immer klarer: Ihr Leben ist viel zu kostbar, um es nach fremden Erwartungen auszurichten. Von jetzt an nimmt sie es selbst in die Hand.
Als Rahel Wald aus einem heftigen Fiebertraum erwacht, versteht sie erst mal gar nichts. Wo ist sie, warum ist es so laut hier, was sind das für Schläuche überall. Nach und nach beginnt sie zu verstehen: Sie ist im Krankenhaus, sie lag im Koma. Doch richtig krank sein, hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt: feierlicher, ja, heiliger.
Als Komödienautorin kennt sich Rahel durchaus mit schrägen Figuren und absurden Situationen aus, aber so eine Reise von der anderen Seite zurück ins Leben ist dann doch noch mal eine eigene Nummer. Vor allem, wenn der Medikamentenentzug Albträume und winkende Eichhörnchen hervorruft. Zum Glück kann sie sich auf die bedingungslose Unterstützung ihrer verrückten Familie verlassen, die immer für sie da ist. Und noch etwas wird Rahel immer klarer: Ihr Leben ist viel zu kostbar, um es nach fremden Erwartungen auszurichten. Von jetzt an nimmt sie es selbst in die Hand.
buecher-magazin.deDen totalen Kontrollverlust über den eigenen Körper erlebt Rahel, die Protagonistin in Anika Deckers Debütroman. Rahel liegt mit einer Sepsis auf der Intensivstation. Wie sie um ihr Leben kämpft, in geschwächtem Zustand halluziniert und sich schließlich mithilfe von Freunden, Familie und fähigen Medizinern wieder stabilisiert, wird von Decker, die wie ihre Figur als Drehbuchautorin arbeitet und vor zehn Jahren Ähnliches erlebte, authentisch geschildert. Alle Leser, die in Krankenhäusern Beklemmungen bekommen, dürften an gewissen Stellen des Romans an ihre Grenzen stoßen, denn es geht darin ganz viel um den schnöden Alltag all derer, die „auf der anderen Seite“ gestrandet sind. Menschen, die das Leben aus der Bahn geworfen hat, die festsitzen, die bangen, die Schritt für Schritt wieder gesund werden. Das hat seine Längen, macht den Roman aber auch glaubwürdig. Was das Ganze auflockert, manchmal aber auch etwas aufgesetzt wirkt, ist der trockene Humor von Rahel, den sie selbst in den finstersten Momenten nicht verliert. Katja Riemanns herbe Stimme passt gut zu der herzlichen Protagonistin, die sich nicht unterkriegen lässt. Ebenso wie der Roman wird auch die Lesung zum Ende hin mitreißender.
Überzeugender und engagiert gelesener Debütroman, der den Blick dorthin richtet, wo viele gerne wegsehen.
© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke
Überzeugender und engagiert gelesener Debütroman, der den Blick dorthin richtet, wo viele gerne wegsehen.
© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke
"Zwischen den Pointen hat Anika Decker einiges an Schmerz und Reflexionen versteckt." Claudia Voigt Der Spiegel 20190720