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»Wir sind Erben in dem, was wir sind, und im Entdecken des Vergangenen entdeckt sich verborgenes unser selbst. Und dabei geht es nun mal subjektivierend zu, das Persönliche mischt sich ein und damit die Zeitgebundenheit, die eigene Geschichtlichkeit des deutenden Subjekts. Das heißt auch, daß seine Sicht niemals das letzte Wort haben kann, wie sie ja auch in der Regel nicht das erste war.« (Hans Jonas)»Es mag paradox erscheinen, daß der Philosoph der Möglichkeit des Glaubens mehr zugestanden hat als der vom Ansehen der Wissenschaft überwältigte Theologe. Es ist weniger merkwürdig, wenn man…mehr

Produktbeschreibung
»Wir sind Erben in dem, was wir sind, und im Entdecken des Vergangenen entdeckt sich verborgenes unser selbst. Und dabei geht es nun mal subjektivierend zu, das Persönliche mischt sich ein und damit die Zeitgebundenheit, die eigene Geschichtlichkeit des deutenden Subjekts. Das heißt auch, daß seine Sicht niemals das letzte Wort haben kann, wie sie ja auch in der Regel nicht das erste war.« (Hans Jonas)»Es mag paradox erscheinen, daß der Philosoph der Möglichkeit des Glaubens mehr zugestanden hat als der vom Ansehen der Wissenschaft überwältigte Theologe. Es ist weniger merkwürdig, wenn man bedenkt, daß der Philosoph von Berufs wegen um die Grenzen des Wissens weiß, weil er immer daran stößt und daher vielleicht immuner ist gegen den Druck dessen, was vom mächtigen Ansehen der Wissenschaft mitgetragen wird, aber doch selber ein Glaube ist.« (Hans Jonas)
Autorenporträt
Hans Jonas, geb. am 10.5.1903 in Mönchengladbach geboren, studierte in Freiburg und in Berlin an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und an der Friedrich-Wilhelms-Universität sowie an der Universität Marburg. 1933 wanderte er zunächst nach London aus und 1934 nach Jerusalem. 1940-45 war er Soldat der britischen Armee innerhalb der Jewish Brigade Group und 1948-49 Soldat der Israelischen Armee. 1949 siedelte er nach Kanada über und wurde Fellow an der McGill-University Montreal und 1950-1954 an der Carleton-University Ottawa. 1955 übernahm er eine Professur an der New School for Social Research. Es folgten Gastprofessuren an der Princeton University, Columbia University, University of Chicago und der Universität München. 1987 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Hans Jonas ist am 5. Februar 1993 in seinem Haus bei New York gestorben.