Klassischer Colgan: unterhaltsam, aufmunternd und nebenher eine Liebeserklärung an die Kraft von Büchern
„Manche Entscheidungen trifft das Leben für uns, manche pirschen sich langsam an, aber bei manchen weiß man noch ganz genau, in welchem Moment man sie getroffen hat“.
Zoe trifft eine
besondere, lebensverändernde Entscheidung: Sie steht nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens. Das…mehrKlassischer Colgan: unterhaltsam, aufmunternd und nebenher eine Liebeserklärung an die Kraft von Büchern
„Manche Entscheidungen trifft das Leben für uns, manche pirschen sich langsam an, aber bei manchen weiß man noch ganz genau, in welchem Moment man sie getroffen hat“.
Zoe trifft eine besondere, lebensverändernde Entscheidung: Sie steht nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens. Das Geld ist knapp und reicht kaum für die Wohnung, ihr vierjähriger Sohn Hari spricht nicht und Haris Vater entzieht sich seiner Verantwortung. Letzter Ausweg: ein, bzw. zwei neue Jobs. Die junge Frau zieht nach Schottland, übernimmt dort den fahrenden Buchladen, da Eigentümerin Nina demnächst in Mutterschutz gehen wird, außerdem betreut sie als Au-pair die drei Kinder eines Schlossbesitzers. Doch mit der für Schottland bekannten Postkartenidylle hat Zoes neues Leben anfangs überhaupt nichts gemeinsam.
Jenny Colgan schreibt flüssig, angenehm und klar. Ohne Umschweife versetzte ich mich dadurch sofort in Zoes Geschichte und ihr neues Leben hinein.
Eine ganze Menge Personen spielen in „Wo dich das Leben anlächelt“ entscheidende Rollen. Da ist natürlich zunächst Protagonistin Zoe. Es fällt leicht, sich mit der sympathischen, netten Frau zu identifizieren. Sie ist ein sehr sozialer, ruhiger, geduldiger Mensch, der stets für alle das Beste will und daher wollte ich als Leserin das auch für sie. Ihr neuer Arbeitgeber, der ungelenke Schlossher Ramsey wirkt zwar ähnlich unnahbar wie Mr Rochester aus Jane Eyre, aber trotzdem auf ganz andere Art. Seine verschlossene, zutiefst unglückliche Tochter Mary scheint verloren und steht im völligen Gegensatz zu ihrem Bruder dem aufgeweckten, fröhlichen, ständig plappernden Patrick. Und dann ist da auch noch Zoes stummer Sohn Hari, der Zoe solche Sorgen bereitet. Eine sehr vielfältige Mischung, die verschiedenen Charaktere des Romans. Für Colgan-Fans eine nette Überraschung, dass Nina und Surinder aus dem ersten Band der Reihe zwar keine Hauptrollen spielen, aber doch Gastauftritte haben und mit den Figuren verbunden sind.
Jenny Colgan steht für Eskapismus-Romane, „rosa“ Bücher zum Wegträumen, Frauen, die einen kompletten Neuanfang wagen, um ihr Glück zu finden. Genau darum geht es auch in „Happy Ever After- Wo dich das Leben anlächelt“. Anfangs lächelt das Leben Protagonistin Zoe sehr selten an, es streckt ihr vielmehr immer wieder die Zunge heraus. Manche Ereignisse, die ihr widerfahren, vor allem auch im Zusammenhang mit Mary, sind wirklich ziemlich traurig und bedrückend. Doch Zoe gibt nicht auf. Als Leser muss man da einfach mitgehen, ihr mit vollem Einsatz die Daumen drücken, dass für sie und die anderen alles gut wird, ganz im Sinne des märchenhaften „Happy Ever After“. Die Geschichte ist zwar vorhersehbar und wenig tiefgründig - Probleme klingen kurz an und werden dann viel zu schnell gelöst- aber genau das gehört einfach zu Jenny Colgan. Eine unterhaltsame, aufmunternde Gute- Laune- Geschichte voller positiver Energie. Und nebenher geht es immer wieder um besondere, manchmal magische Seelenretter: Bücher! Für Buchliebhaberinnen und alle, die sich nach sonnigen Happy Ends sehnen.