Wohngemeinschaften an sich sind ja schon chaotisch. Wer aber die Bundschuhs kennt, der weiß, dass man das Chaos noch toppen kann. Unerwarteterweise wird der Flughafen BER eröffnet und ebenso überraschend ist, dass das Haus im Rotkehlchenweg direkt in der Einflugschneise liegt. Wie konnte das denn
passieren? Ach, wer die Bundschuhs (erdacht und zu Papier gebracht von Andrea Sawatzki) kennt, den…mehrWohngemeinschaften an sich sind ja schon chaotisch. Wer aber die Bundschuhs kennt, der weiß, dass man das Chaos noch toppen kann. Unerwarteterweise wird der Flughafen BER eröffnet und ebenso überraschend ist, dass das Haus im Rotkehlchenweg direkt in der Einflugschneise liegt. Wie konnte das denn passieren? Ach, wer die Bundschuhs (erdacht und zu Papier gebracht von Andrea Sawatzki) kennt, den überrascht das wohl eher nicht. Und im fünften Band stellt die Chaotenfamilie dann fest: „Woanders ist es auch nicht ruhiger“.
Da das Leben in der Einflugschneise unerträglich ist, beschließt die komplette Familie einen Umzug. Also sucht die „Kernfamilie“, bestehend aus Gundula, Gerald und Matz (zwei der Bundschuh-Kinder sind ja bereits ausgezogen), zusammen mit den Omas Ilse und Susanne und Gundulas Bruder Hans-Dieter samt Frau Rose und Söhnchen Eddie Barrak eine neue Bleibe. Haussuche und Umzug ist an sich schon ein Kraftakt, auch wenn man kein Bundschuh ist. Aber wenn man einer ist, dann ist Chaos vorprogrammiert und für den Leser einiges an Witz und Kopfschütteln. Vor allem, wenn das einzige bezahlbare Domizil (ein Dreiseitenhof aus einer Zwangsversteigerung) irgendwo im Nirgendwo liegt, wo nur einmal am Tag ein Bus fährt, es einen einzigen Laden gibt und der einzige fahrbare Untersatz der Familie eine in die Jahre gekommene Ente ist, die noch dazu jeden Tag von Gerald für den Weg zur Arbeit gebraucht wird.
Insgesamt fand ich das Buch lustig zu lesen, für Zwischendurch war es genau das Richtige. Sprachwitz und Situationskomik, aber auch Skurrilität und Absurdität wechseln einander ab und ab und zu schaffte die Autorin es doch, mich herzhaft zum Lachen zu bringen. Allerdings fand ich den Schreibstil von Andrea Sawatzki etwas gewöhnungsbedürftig, sie schreibt für mich ungewohnt sehr einfach und unverblümt. Manchmal fand ich die Geschichte etwas sehr stark übertrieben, die Ansammlung von neurotischen/naiven/nervigen Menschen ist mir zeitweise zu überspitzt, ab und zu wollte ich den einen oder anderen Protagonisten einfach nur schütteln, damit er zu Verstand kommt. Denn in der Familie herrscht ein stetes Geben und Nehmen: Gundula gibt – und alle anderen nehmen. Die Geschichte an sich fand ich wenig überraschend, einiges sehr klischeehaft, aber alles in allem ist das Buch unterhaltsam und daher vergebe ich vier Punkte.