Ben und Chon sowie die gemeinsame Freundin O ( von Ophelia), leben gut von ihrem Geschäft mit dem Verkauf von Gras. Die drei bauen im Süden der USA das beste Gras an, dass zu haben ist. Möglich wurde das durch die botanischen Kenntnisse von Ben, der das u.a. studiert hat, und denen von Chon, der als
ehemaliger Navy-Seal aus Afghanistan entsprechendes Saatgut zur Züchtung und Verbesserung des Gras…mehrBen und Chon sowie die gemeinsame Freundin O ( von Ophelia), leben gut von ihrem Geschäft mit dem Verkauf von Gras. Die drei bauen im Süden der USA das beste Gras an, dass zu haben ist. Möglich wurde das durch die botanischen Kenntnisse von Ben, der das u.a. studiert hat, und denen von Chon, der als ehemaliger Navy-Seal aus Afghanistan entsprechendes Saatgut zur Züchtung und Verbesserung des Gras mitgebracht hat.
O zählt einfach mit dazu: Ziellos im Leben ist sie professionelle Shopperin, Kind einer reichen Mutter, die noch deutlicher durchgeknallter ist und Bettgefährtin der beiden Männer.
Das Baja - Kartell freilich wirft einen Blick auf den Handel mit Gras in Kalifornien, ist an den Gewinnen dieser Dope-Sparte interessiert und macht Ben und Chon ein unwiderstehliches Angebot: Man schickt ein Video den beiden zu, in dem beide sehen können, wie sieben ihrer "Mitarbeiter" mit einer Motorsäge das Leben beendet wird - und unterbreitet danach den Deal: Das Gras wird zu einem günstigen Preis an das Kartell geliefert und das Kartell übernimmt neben der Ware auch die Verteilung und den Kundenstamm.
So interessant das Geschäftsangebot auch in seiner Nachhaltigkeit unterbreitet wird, die drei sind sich einig, dass es Zeit wird, aus dem Geschäft auszusteigen. Freilich brauchen sie für diese Entscheidung etwas zu viel Zeit, knapp einen halben Tag.
Das Kartell will nicht warten und schnappt sich kurz O, um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen.
Ben und Chon haben nun keine Wahl mehr: Um das Leben von O zu retten, müssen sie mit dem Kartell kooperieren. Das allerdings ahnt noch nicht, welchen Ärger es sich damit einhandelt.....
Erzählstil
Das Buch liegt thematisch nahe beim Bestseller "Tage der Toten", erzählerisch aber unterscheidet es sich deutlich. Teilweise wechselt der Autor blitzlichtartig zwischen den Schauplätzen und den Personen hin und her, gefolgt von längeren Kapiteln. Er beleuchtet alle handelnden Hauptpersonen wechselseitig, es werden Motive deutlich, Abgründe der Personen, Starken und Schwächen offenbart und die gnadenlose Härte, mit der das Kartell mit Versagern umzugehen pflegt.
Dieser Erzählstil mit den abrupten Wechseln, der Kürze einzelner Abschnitte, wird sicherlich einige Leser von "Tage der Toten" zunächst überraschen, evtl. auch abschrecken, sollte aber nicht davon abhalten, sich auf das buch und eben diese Eigenarten einzulassen.
Denn neben dieser für Winslow neuen Form des Erzählens enthält das Buch genau das, was Winslow als Autor wirklich auszeichnet: Eine verblüffend spannende Geschichte mit verblüffend spannenden Wechseln, Brüchen, Wendungen halten den Leser auf einer hohen Spannungskurve beim Lesen.
Und nach einem Drittel des Buches hat man sich als Leser auch mehr als nur gewöhnt an den anderen Erzählstil.
Die Bücher rund um die Drogengeschäfte an der südlichen Grenze der USA, die Winslow geschrieben hat, zeichnen sich nicht durch Pietät aus, sondern sind schonungslos, hart und brutal in den Beschreibungen, finden sich aber wieder in den Meldungen über verübte Verbrechen innerhalb der Drogenszene und untermauern das geschilderte.
Neu in diesem Buch ist durchaus als vulgär bezeichnende Sprache, die an einigen Stellen wiederum verblüfft, weil in diesem Bereich der Autor bisher nicht wirklich eine solche Wortwahl zu pflegen übte. Bisweilen mag es einem durchaus pornografisch erscheinen, wird aber nur die zart besaiteten Leser abschrecken können. Zudem erscheint das Ganze nicht aufgesetzt, extra nur den Wörtern willen verwendet, sondern passt zur Handlung, zu den Personen.
Mein Fazit
Anders als der erfolgreiche Bestseller "Tage der Toten", aber nicht wirklich schlechter, sicherlich aber vom Erzählstil her gewöhnungsbedürftig, greift das Buch "Zeiten des Zorns" die Thematik um das mexikanische Drogenkartell wieder auf, erzählt aber eine eigenständig und überaus spannende Geschichte. Das richtige hochkarätige Lesefutter für Krimifreunde für die dunkle Jahreszeit.