"Mit achtzig gedenke ich, Bilanz über mein Leben zu ziehen; die Zwischenbilanz, die ich mit sechzig beginne, soll eine Vorübung sein: ein Training im Ich-Sagen, im Auskunftgeben ohne Verhüllung durch Fiktion. Nachdem ich in Romanen und Erzählungen lange um mein Leben herumgeschrieben habe, versuche ich jetzt, es direkt darzustellen, unverschönt, unüberhöht, unmaskiert", so der Schriftsteller Günter de Bruyn in seiner Autobiographie. Er erinnert sich an seine Jugendzeit vom Ende der zwanziger bis zum Anfang der fünfziger Jahre in Berlin.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Von der Verzweiflung über den Sprachverlust nach einer Kriegsverletzung erzählt, den Informationen von Rezensent Tilman Spreckelsen zufolge, Günter de Bruyn im ersten Teil seiner 1992 entstandenen Autobiografie. Laut Sprekelsen werde man nicht leicht "eine andere, so glänzend geschriebene Schilderung der Aphasie" finden. Die vorliegende "leicht gekürzte Hörbuchfassung" des Textes überzeugt den Rezensenten auch durch die Betonung des Abstandes, die die Stimme des Vierundsiebzigjährigen zu den Erlebnissen des Heranwachsenden von Anfang an herstellt. Zur "Distanz der Lebensalter" komme an manchen Stellen "noch ein leises Erstaunen des Lesenden" hinzu, der sich dem eigenen Text "sorgfältig und ohne einen Anflug von allzu großer Vertrautheit" nähere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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