Jakob und Juli, das klang einmal wie ein Versprechen. Doch nun ist es schon Jahre her, dass er es gebrochen und Juli Knall auf Fall verlassen hat. Da kündigt Jakob per E-Mail seine Rückkehr an. In zwölf Tagen kommt er, mit Flug LH3930. In diesen zwölf Tagen drängen sich Vergangenheit und Zukunft in Julis Gegenwart, und es begegnen ihr zwölf Menschen: ihre flatterhafte Mutter, ihr weiser Zahnarzt, ihr süchtiger Nachbar, ihr Literaturagent, ein Polizist, ihre pubertierende Cousine, ihr Messie-Vater, ihr bester Freund, die durchgeknallte Eier-Frau, ein seltsamer kleiner Junge, eine Peep-show-Tänzerin, und dann fehlt nur noch - Jakob. In zwölf Begegnungen zeichnet Astrid Rosenfeld das Bild einer eigensinnigen jungen Frau, die herausfinden muss, wie man weiterlebt, nachdem eine große Liebe und große Träume in die Brüche gegangen sind - und wie man weiterträumt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2015Das Orakel der Taube
Eine Mail kündigt seine Rückkehr an. Jakob, der vor langer Zeit verschwunden ist, meldet sich zurück. Sein letztes Lebenszeichen stammte aus Kenia. Juli fühlt sich prompt an alte Zeiten erinnert. Nostalgie keimt in ihr auf, aber auch Wut und Ängste. Denn ihre alte Liebe soll in zwölf Tagen wiederkommen, fast so schnell, wie sie damals gegangen ist. Astrid Rosenfeld erzählt in ihrem vierten Roman "Zwölf Mal Juli" die Geschichte einer jungen Frau, die verlassen wurde. Mit Juli hat sie einen fast kindlichen Charakter geschaffen, der in jener Zeit stehengeblieben scheint, in der Jakob sich von ihr abwandte. Die Erzählung beschreibt die junge Frau bei ihren alltäglichen und skurrilen Begegnungen, zwölf sind es an der Zahl. Die an sich zweifelnde Protagonistin treibt die Angst um, nichts Bedeutendes zu sagen zu haben, und erinnert sich an Jakob, den sie einst verehrte. Astrid Rosenfeld hat mit Juli eine so faszinierende wie unzuverlässige Protagonistin geschaffen. Auch der Roman selbst ist einnehmend locker geschrieben. Doch die häufig eingeschobenen Gedanken Julis stören den Erzählfluss. Und die Pointe, dass eine späte Einsicht besser ist als keine, ist nicht gerade originell.
mama.
Astrid Rosenfeld: "Zwölf Mal Juli". Roman.
Diogenes Verlag, Zürich 2015. 160 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Mail kündigt seine Rückkehr an. Jakob, der vor langer Zeit verschwunden ist, meldet sich zurück. Sein letztes Lebenszeichen stammte aus Kenia. Juli fühlt sich prompt an alte Zeiten erinnert. Nostalgie keimt in ihr auf, aber auch Wut und Ängste. Denn ihre alte Liebe soll in zwölf Tagen wiederkommen, fast so schnell, wie sie damals gegangen ist. Astrid Rosenfeld erzählt in ihrem vierten Roman "Zwölf Mal Juli" die Geschichte einer jungen Frau, die verlassen wurde. Mit Juli hat sie einen fast kindlichen Charakter geschaffen, der in jener Zeit stehengeblieben scheint, in der Jakob sich von ihr abwandte. Die Erzählung beschreibt die junge Frau bei ihren alltäglichen und skurrilen Begegnungen, zwölf sind es an der Zahl. Die an sich zweifelnde Protagonistin treibt die Angst um, nichts Bedeutendes zu sagen zu haben, und erinnert sich an Jakob, den sie einst verehrte. Astrid Rosenfeld hat mit Juli eine so faszinierende wie unzuverlässige Protagonistin geschaffen. Auch der Roman selbst ist einnehmend locker geschrieben. Doch die häufig eingeschobenen Gedanken Julis stören den Erzählfluss. Und die Pointe, dass eine späte Einsicht besser ist als keine, ist nicht gerade originell.
mama.
Astrid Rosenfeld: "Zwölf Mal Juli". Roman.
Diogenes Verlag, Zürich 2015. 160 S., geb., 20,- [Euro].
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