Seit der ersten Ausgabe 1968 ist der Aufbau-Literaturkalender mein ständiger und zuverlässiger Jahresbegleiter in Sachen Literatur, der mich stets neben Informationen auch mit Anregungen versorgt hat. Mit der 2024- Ausgabe liegt nun bereits der 57. Jahrgang des wohl dienstältesten deutschsprachigen
Literaturkalenders vor. Wie seine Vorgänger ist er neben der klassischen vor allem der…mehrSeit der ersten Ausgabe 1968 ist der Aufbau-Literaturkalender mein ständiger und zuverlässiger Jahresbegleiter in Sachen Literatur, der mich stets neben Informationen auch mit Anregungen versorgt hat. Mit der 2024- Ausgabe liegt nun bereits der 57. Jahrgang des wohl dienstältesten deutschsprachigen Literaturkalenders vor. Wie seine Vorgänger ist er neben der klassischen vor allem der internationalen, zeitgenössischen Literatur verpflichtet.
Das Titelblatt des Kalenders ist der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux (geb. 1940) gewidmet, die im Vorjahr mit dem Literaturnobelpreis geehrt wurde. Es ist längst eine gewohnte Tradition, dass der Aufbau-Kalender an literarische Jubiläen des Jahres erinnert. 2024 sind das z.B. der 150. Geburtstag des englischen Erzählers und Dramatikers William Somerset Maugham (25. Januar), der 100. Todestag von Franz Kafka (3. Juni), der 50. Todestag von Erich Kästner (29. Juli) oder der 100. Geburtstag der österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker (20.12.).
Der Kalender besticht durch seine abwechslungsreiche Vielfalt und macht dabei auf viele internationale SchriftstellerInnen aufmerksam, die bisher der deutschen Leserschaft eher unbekannt waren – z.B. die irisch-amerikanische Schriftstellerin Maeve Brennan (1917-1993), die erste afroamerikanische Dichterin Phillis Wheatley (1753-1784) oder die rumänische, deutschsprachige Dichterin Selma Merbaum (1924-1942), die mit 18 Jahren in einem NS-Arbeitslager starb. Also genügend Anlässe zum zukünftigen Kennenlernen.
Jedes Wochenblatt ziert eine großformatige Abbildung (schwarz/weiß oder farbig). Meist sind es historische Fotos, Gemälde, Karikaturen oder Zeichnungen, die den kurzen literarischen Text illustrieren. Dazu gibt es eine Kurzbiografie des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin. Das Kalendarium tritt mit einer kleineren Schriftgröße dezent in den Hintergrund. Trotzdem sind zu jedem Kalendertag bis zu zehn Geburts- oder Sterbejahre von Autoren der Weltliteratur angeführt.
Die 2024-Ausgabe präsentiert sich jedenfalls wieder als ein verlässlicher Jahresbegleiter, der viele Anregungen zur Lektüre und zur Beschäftigung mit der Literatur gibt. Mit seinen Illustrationen ist er ein Wandschmuck und mit seinen informativen Texten zugleich ein kleines Literaturlexikon. Aufgrund der langen Tradition ist der Kalender natürlich auch ein Sammlerobjekt.