Philosophie ist die Frage nach dem richtigen Leben in Harmonie mit sich selbst und anderen. So viele Antworten umschwirren uns und leider sind wenige wirklich verständlich. Anders in diesem Kalender, der Philosophen nachvollziehbar & knapp auf den Punkt bringt.
Im Vorwort von Maximilian Probst
lesen wir: „Wer philosophiert, geht von seinem gelebten Alltag aus, stellt sich zusehends Fragen, die…mehrPhilosophie ist die Frage nach dem richtigen Leben in Harmonie mit sich selbst und anderen. So viele Antworten umschwirren uns und leider sind wenige wirklich verständlich. Anders in diesem Kalender, der Philosophen nachvollziehbar & knapp auf den Punkt bringt.
Im Vorwort von Maximilian Probst lesen wir: „Wer philosophiert, geht von seinem gelebten Alltag aus, stellt sich zusehends Fragen, die einen wachsenden Radius haben, und kehrt am Ende aus maximaler gedanklicher Ferne zu seinem Alltag zurück.“ Dieser schöne Satz drückt die Problematik gut aus, um was es geht: sich selbst und die Fragen der weiteren Welt zu erkennen.
Dabei werden Formalisierungen und logische Schlüsse, gar Allgemeingültigkeiten angestrebt, die in diesem Kalender durch große Denker und ihre wesentlichen Konzepte sowie jeweils einem Satz vermittelt werden. Theorien also, aber ganz praktische Umsetzungen, Zielsetzungen, Anregungen und Hilfestellungen.
Seneca (1-65 n.Chr.) war der Erzieher Neros und wurde von diesem schließlich zum Suizid gezwungen. Er sieht Lebenszeit vor allem als eine Frage des Zeitmanagements: „Wir haben aber nicht wenig Zeit, wir haben viel vergeudet. Hinreichend lang ist das Leben und großzügig bemessen, um Gewaltiges zu vollbringen, würde man es im Ganzen nur richtig investieren.“
Dass Adolph Freiherr von Knigge auch ein Philosoph war, beweist diese Aussage: „Vor allen Dingen vergesse nie, dass die Leute unterhalten, amüsiert sein wollen; dass selbst der unterrichtendste Umgang ihnen in der Länge ermüdend vorkommt, wenn er nicht zuweilen durch Witz und gute Laune gewürzt sind.“ (7. Woche)
Der Spruch „Anything goes“ stammt von Paul Feyerabend (1924-1994), einem österreichischen Philosophen, der in Berkeley gelehrt hat. Dies bedeutete seiner Meinung nach allerdings nicht, dass es keinen rational-wissenschaftlichen Weg zur Erkenntnis gäbe, sondern er bestritt nur, dass dies der einzig wahre Pfad sei.
Ich liebe diese Art von Kalender, die einen anregen, sich eine Woche Gedanken über einen Menschen und seine Gedanken zu machen, sich gleichsam mit ihm zu unterhalten. Michel de Montaigne gehört in diesem Zusammenhang zu einem der radikal Ehrlichsten, der mir immer wieder Freude macht. „Ich tue nichts ohne Frohsinn, und zu langes und anhaltendes Nachsinnen trübt meinen Verstand, macht ihn träge und lässig.“ Montaigne lebte in einer Zeit brutaler, blutiger Religionskriege und zog sich in seine Turmbibliothek zurück, um seine auch heute noch lesenswerten Essays zu den Themen des Lebens zu verfassen.
Einen deutlichen Ruf in unsere Zeit sehe ich in der Aussage von Wilhelm von Humboldt: (48. Woche) „Wer oft und viel geleitet wird, kommt leicht dahin, den Überrest seiner Selbsttätigkeit gleichsam freiwillig zu opfern. Er glaubt sich der Sorge überhoben, die er in fremden Händen sieht, und genug zu tun, wenn er ihre Leistung erwartet und ihr folgt.“