Wer viele Ursachen für einen Großteil der aktuellen 'Politik' verstehen will...
... kann diesen Atlas sehr gut verwenden.
Es ist eigentlich und leider ziemlich egal, wohin man den Blick richtet: Türkei = ehemaliges und riesiges Osmanisches Reich. Levante, Syrien, Libanon, Jordanien, Irak =
die auch heute noch bestehende Grenzziehung von England und Frankreich mit dem Lineal gezogen, ohne…mehrWer viele Ursachen für einen Großteil der aktuellen 'Politik' verstehen will...
... kann diesen Atlas sehr gut verwenden.
Es ist eigentlich und leider ziemlich egal, wohin man den Blick richtet: Türkei = ehemaliges und riesiges Osmanisches Reich. Levante, Syrien, Libanon, Jordanien, Irak = die auch heute noch bestehende Grenzziehung von England und Frankreich mit dem Lineal gezogen, ohne Rücksicht auf Volkszugehörigkeiten, Brauchtümer, Kulturen, Religionen. Afrika = in weiten Gebieten ohne jede Rücksicht der Kolonialmächte Grenzen mit dem Lineal gezogen. Besonders auffallend in der Arabischen Welt (S. 148).
Wie war doch die Aussage von dem zurückgetretenen britischen Aussenminister Boris Johnson, ehedem Bürgermeister von London? Sinngemäss: wenn der Brexit, wie auch immer, nicht durchgeführt wird, droht Gross-Britannien zu einer Kolonie der EU zu werden...
Der 'Wirrkopf' sollte mal einen Blick auf die Seiten 104 und 105 werfen. Dann erkennt er (vielleicht?), was die Briten auf der Welt angerichtet haben. Einschliesslich der mit weit überlegenen militärischen Mitteln erfolgten Niederschlagung des Ersten Opiumkrieges gegen China. Um die Chinesen zur Duldung des extrem lukrativen Opiumhandels durch die britische East India Company zu zwingen.
Oder die geplanten Waffenlieferungen an die Südstaaten der USA während des amerikanischen Bürgerkrieges. Grund: die Briten wollten den für sie extrem lukrativen Sklavenhandel auf jeden Fall aufrecht erhalten.
Oder die aus der stärkeren Position heraus durchgeführte Einflussnahme der Briten auf die argentinische Wirtschaft.
Oder der Krieg zwischen Gross-Britannien und Argentinien wegen der Islas Malvinas, von den Briten Falkland Islands genannt. Es wird vermutet, dass zwischen dem Argentinischen Festland und den Islas Malvinas reiche Erdölvorkommen zu finden sind...
Oder, oder, oder...
Wobei die Franzosen, Niederländer, das Deutsche Reich, Spanien, Portugal, die USA, Belgien, Italien, ja selbst Dänemark und oder welcher europäische Staat auch immer nicht gerade zimperlich waren, um ihren jeweiligen wirtschaftlichen Vorteil unter extremer Ausbeutung der Kolonien, deren Bevölkerung und deren Bodenschätze durchzusetzen.
Bedauerlich ist die teilweise nicht herausragend gute Druckqualität. Und die Tatsache, dass (notwendigerweise) die Bindung mitten durch die doppelseitigen Karten läuft.
Dennoch und kurzum: die aktuelle Weltlage ist nur durch einen Rückblick auf die Geschichte halbwegs nachvollziehbar. Um den Überblick zu behalten oder zu bekommen bietet der Historische Weltatlas sehr viele Materialien.