Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 30. März 2012
- Hersteller: ACT Company / Edel Music & Entertainment CD / DVD,
- EAN: 0614427902924
- Artikelnr.: 25645328
- Herstellerkennzeichnung
- Edel Music & Entertainment GmbH
- Neumühlen 17
- 22763 Hamburg
- www.edel.com
Frankfurter Allgemeine ZeitungWelch ein Verlust
Nachgelassenes vom Esbjörn Svensson Trio
Von Rolf Thomas
Posthum erscheinende Aufnahmen haben oft mit dem Makel künstlerischer Zweitklassigkeit zu kämpfen - sonst, so argumentieren die Verächter, hätte der Künstler sie ja noch zu Lebzeiten veröffentlicht. Der schwedische Jazzpianist Esbjörn Svensson ist vor knapp vier Jahren bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen. Anderthalb Jahre vorher hat er mit seinem Trio in Australien jene Musik eingespielt, die nun auf dem Album "301" - so benannt nach dem Tonstudio in Sydney - erscheint. Schon "Leucocyte", das letzte Album der Band, war aus in Sydney entstandenem Material zusammengestellt worden, doch eigentlich wollte Svensson zwei Platten daraus machen.
Bassist Dan Berglund und Schlagzeuger Magnus Öström haben diesen Plan nun vollendet. Was da im fernen Australien entstand, zeigt uns noch einmal, was wir in Svensson verloren haben: nicht den technisch versiertesten Jazzpianisten, auch nicht das beste Piano-Trio, aber eben eine Band, die immer in der Lage war, die Grenzen zwischen Jazz und Pop einzureißen und eine beschwörende Musik entstehen zu lassen, die magische Momente kreierte.
Das knapp zwölfminütige "Inner City, City Lights" ist da nur ein Beispiel. Über einem elegischen Beat, der von Öström manchmal bis auf ein Rascheln zurückgefahren wird, entfaltet sich ein hypnotisches musikalisches Geschehen, für das der kantige Bass von Berglund mindestens genauso wichtig ist wie das traumverlorene Klavierspiel Svenssons. Die Verfremdung, das Weben einer Atmosphäre, die e.s.t. - unter diesem Kürzel wurde das Esbjörn Svensson Trio weltweit bekannt - jedem Stück angedeihen ließen, haben sie aus dem Meer der Klavier-Trios im Jazz hervortreten lassen. Die Schweden spielten Jazz, handelten dabei aber wie Popmusiker. Dass genau dieses Vorgehen die Musik des Trios so einmalig werden ließ, haben die Kritiker der drei Musiker nie so recht begriffen. Mit "301" haben e.s.t. ihrer Discographie eine weitere Perle hinzugefügt.
Esbjörn Svensson Trio (e.s.t), 301.
ACT 9029 (Edel Kultur)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nachgelassenes vom Esbjörn Svensson Trio
Von Rolf Thomas
Posthum erscheinende Aufnahmen haben oft mit dem Makel künstlerischer Zweitklassigkeit zu kämpfen - sonst, so argumentieren die Verächter, hätte der Künstler sie ja noch zu Lebzeiten veröffentlicht. Der schwedische Jazzpianist Esbjörn Svensson ist vor knapp vier Jahren bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen. Anderthalb Jahre vorher hat er mit seinem Trio in Australien jene Musik eingespielt, die nun auf dem Album "301" - so benannt nach dem Tonstudio in Sydney - erscheint. Schon "Leucocyte", das letzte Album der Band, war aus in Sydney entstandenem Material zusammengestellt worden, doch eigentlich wollte Svensson zwei Platten daraus machen.
Bassist Dan Berglund und Schlagzeuger Magnus Öström haben diesen Plan nun vollendet. Was da im fernen Australien entstand, zeigt uns noch einmal, was wir in Svensson verloren haben: nicht den technisch versiertesten Jazzpianisten, auch nicht das beste Piano-Trio, aber eben eine Band, die immer in der Lage war, die Grenzen zwischen Jazz und Pop einzureißen und eine beschwörende Musik entstehen zu lassen, die magische Momente kreierte.
Das knapp zwölfminütige "Inner City, City Lights" ist da nur ein Beispiel. Über einem elegischen Beat, der von Öström manchmal bis auf ein Rascheln zurückgefahren wird, entfaltet sich ein hypnotisches musikalisches Geschehen, für das der kantige Bass von Berglund mindestens genauso wichtig ist wie das traumverlorene Klavierspiel Svenssons. Die Verfremdung, das Weben einer Atmosphäre, die e.s.t. - unter diesem Kürzel wurde das Esbjörn Svensson Trio weltweit bekannt - jedem Stück angedeihen ließen, haben sie aus dem Meer der Klavier-Trios im Jazz hervortreten lassen. Die Schweden spielten Jazz, handelten dabei aber wie Popmusiker. Dass genau dieses Vorgehen die Musik des Trios so einmalig werden ließ, haben die Kritiker der drei Musiker nie so recht begriffen. Mit "301" haben e.s.t. ihrer Discographie eine weitere Perle hinzugefügt.
Esbjörn Svensson Trio (e.s.t), 301.
ACT 9029 (Edel Kultur)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main