Lange mussten weltweit Millionen von ABBA Fans auf ein neues musikalisches Lebenszeichen von Agnetha warten. Zuletzt war ihre Stimme vor neun Jahren auf ihrem Nummer 1 Album "My Colouring Book" zu hören. Endlich ist es nun soweit - Agnetha Fältskog veröffentlicht ihr neues Album "A" am 10.05.2013. Bereits der erste Song von ihrem neuen Album "The One Who Loves You Now" (VÖ 11.03.) beweist, dass sie noch immer so einzigartig und bewegend klingt wie eh und je. "Never thought that Id ever sing again. But hearing the first three songs, I just couldnt say no! ist Agnethas Antwort, wenn man sie zu ihrem neuem Album befragt. Dass sie es aber doch getan hat, ist den Prodzuenten Jörgen Elofsson (u.a Britney, Kelly Clarkson, Celine Dion, Westlife) und Peter Nordahl zu verdanken. Die Aufnahme-Sessions brachten insgesamt zehn brandneue Songs hervor - inklusive dem Duett "I Shouldve Followed You Home", aufgenommen mit Take That Mastermind Gary Barlow, und dem wunderschön-aufrichtigen "I Keep Them On The Floor Beside My Bed", das Agnetha selbst als Co-Autorin mitverfasst hat.
CD | |||
1 | The One Who Loves You Now | 00:03:31 | |
2 | When You Really Loved Someone | 00:03:32 | |
3 | Perfume In The Breeze | 00:03:31 | |
4 | I Was A Flower | 00:04:08 | |
5 | I Should've Followed You Home | 00:04:04 | |
6 | Past Forever | 00:03:30 | |
7 | Dance Your Pain Away | 00:04:10 | |
8 | Bubble | 00:04:22 | |
9 | Back On Your Radio | 00:03:44 | |
10 | I Keep Them On The Floor Beside My Bed | 00:04:09 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2013Schwedin der Liebe
Agnetha Fältskog von Abba singt neue Lieder
Sie war ja eigentlich nie richtig weg. Sie geisterte immer wieder durch die vielen Dokumentationen, die man über ihre Band sehen konnte, sagte aber nicht mehr viel dazu, und das wenige dann sogar nur noch auf Schwedisch, weil sie nicht mehr Englisch reden wollte, eine einsame Spaziergängerin, beschädigt vom Ruhm - der ja wirklich beängstigend gewesen muss.
Fünfundzwanzig Jahre lang hat Agnetha Fältskog, eine der vier von Abba, keine neuen Lieder mehr gesungen, bis jetzt: Denn am Freitag erscheint "A", produziert von Peter Nordahl und Jörgen Elofsson, die sie überreden konnten, sich auf ein neues Album eigener Songs einzulassen (und nicht auf Coverversionen, wie bei ihren letzten Platten). Und wie wunderschön wäre es jetzt zu schreiben, wie wunderschön diese neuen zehn Songs sind, die sie singt, und wie wunderschön immer noch ihre Stimme, aber das wäre nur die halbe Wahrheit.
Denn man erkennt Agnetha Fältskog, die inzwischen dreiundsechzig Jahre alt ist, zwar immer noch sofort, erkennt ihren waidwunden Sopran, der gerade die traurigen Songs von Abba so unwiderstehlich gemacht hat, sie war es ja auch, die den traurigsten und letzten von allen gesungen hat, "The Day Before You Came" von 1982 - aber die zehn neuen Songs sind einfach zu belanglos, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf diese Stimme.
Und das hat nichts mit einem zu großen Erbe zu tun, damit, dass jeder einzelne dieser Songs es theoretisch mit einem der Hunderten von Abba aufnehmen müsste, was ja Quatsch ist, sondern mit einer einfach zu glatten Produktion, die bestimmt teuer gewesen ist, schließlich waren hier Profis am Werk, außerdem schaut ja ungefähr die ganze Welt dabei zu, wenn Agnetha Fältskog zurückkehrt - die aber einfach nicht so klingt. Es dudelt, es klimpert, es schlagert so vor sich hin, bei "I Keep Them On The Floor Beside My Bed", dem einzigen Song, den die Sängerin selbst geschrieben hat, schmiert eine Gitarre los, dass man es einfach nicht fassen kann, und einmal geht es sogar in den Club, bei "Dance Your Pain Away", aber wer auch immer sich diesen Club ausgedacht hat, er steht in keiner Stadt von heute.
Es gibt ja nur noch Abba-Fans, die Band zu verehren hat nichts mehr mit Camp zu tun, mir fallen lauter Leute ein, die sich wahrscheinlich zerrissen hätten, um für Agnetha Fältskog zu arbeiten, die gewusst hätten, wie man eine so lebenskluge Stimme in einem Arrangement von heute zu neuem Leben erweckt. Stuart Price etwa hätte das gekonnt, der mit Madonna vor Jahren die DNA von Abba neu buchstabierte. Aber nein. Und so sitzt man jetzt da und stellt sich mit angeknackstem Herzen die Platte vor, die "A" hätte werden können. Wie schade. Wie schade!
tob
"A" erscheint am Freitag bei Universal.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Agnetha Fältskog von Abba singt neue Lieder
Sie war ja eigentlich nie richtig weg. Sie geisterte immer wieder durch die vielen Dokumentationen, die man über ihre Band sehen konnte, sagte aber nicht mehr viel dazu, und das wenige dann sogar nur noch auf Schwedisch, weil sie nicht mehr Englisch reden wollte, eine einsame Spaziergängerin, beschädigt vom Ruhm - der ja wirklich beängstigend gewesen muss.
Fünfundzwanzig Jahre lang hat Agnetha Fältskog, eine der vier von Abba, keine neuen Lieder mehr gesungen, bis jetzt: Denn am Freitag erscheint "A", produziert von Peter Nordahl und Jörgen Elofsson, die sie überreden konnten, sich auf ein neues Album eigener Songs einzulassen (und nicht auf Coverversionen, wie bei ihren letzten Platten). Und wie wunderschön wäre es jetzt zu schreiben, wie wunderschön diese neuen zehn Songs sind, die sie singt, und wie wunderschön immer noch ihre Stimme, aber das wäre nur die halbe Wahrheit.
Denn man erkennt Agnetha Fältskog, die inzwischen dreiundsechzig Jahre alt ist, zwar immer noch sofort, erkennt ihren waidwunden Sopran, der gerade die traurigen Songs von Abba so unwiderstehlich gemacht hat, sie war es ja auch, die den traurigsten und letzten von allen gesungen hat, "The Day Before You Came" von 1982 - aber die zehn neuen Songs sind einfach zu belanglos, um sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf diese Stimme.
Und das hat nichts mit einem zu großen Erbe zu tun, damit, dass jeder einzelne dieser Songs es theoretisch mit einem der Hunderten von Abba aufnehmen müsste, was ja Quatsch ist, sondern mit einer einfach zu glatten Produktion, die bestimmt teuer gewesen ist, schließlich waren hier Profis am Werk, außerdem schaut ja ungefähr die ganze Welt dabei zu, wenn Agnetha Fältskog zurückkehrt - die aber einfach nicht so klingt. Es dudelt, es klimpert, es schlagert so vor sich hin, bei "I Keep Them On The Floor Beside My Bed", dem einzigen Song, den die Sängerin selbst geschrieben hat, schmiert eine Gitarre los, dass man es einfach nicht fassen kann, und einmal geht es sogar in den Club, bei "Dance Your Pain Away", aber wer auch immer sich diesen Club ausgedacht hat, er steht in keiner Stadt von heute.
Es gibt ja nur noch Abba-Fans, die Band zu verehren hat nichts mehr mit Camp zu tun, mir fallen lauter Leute ein, die sich wahrscheinlich zerrissen hätten, um für Agnetha Fältskog zu arbeiten, die gewusst hätten, wie man eine so lebenskluge Stimme in einem Arrangement von heute zu neuem Leben erweckt. Stuart Price etwa hätte das gekonnt, der mit Madonna vor Jahren die DNA von Abba neu buchstabierte. Aber nein. Und so sitzt man jetzt da und stellt sich mit angeknackstem Herzen die Platte vor, die "A" hätte werden können. Wie schade. Wie schade!
tob
"A" erscheint am Freitag bei Universal.
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