Er hat einen Grammy und einen BRIT Award im Regal, einen Stern am Walk of Fame, wurde gleich zwei Mal in die Rock 'n' Roll Hall of Fame aufgenommen und zählt mit über 200 Millionen verkauften Tonträgern längst zu den Ikonen der Musikwelt.
Rod Stewarts neues Album "Another Country" ist das bereits 29. Studioalbum des Briten als Solokünstler, allerdings das erste, das er aufgenommen hat ohne dafür ein einziges Studioalbum zu betreten. In den eigenen vier Wänden von ihm selbst geschrieben und co-produziert, lässt Stewart seine Fans in den neuen Songs so dicht an sich heran wie selten zuvor.
"Another Country" knüpft ganz klar an den gefeierten Vorgänger "Time" an, der sich 2013 weltweit über 1 Million Mal verkaufte und ihm zweifaches Platin in Großbritannien bescherte.
Das Album erscheint als Standard CD mit 14 Tracks, Ltd Deluxe CD mit 17 Tracks im Digi, sowie als AAA Box mit Art Prints, Postkarte sowie einem AAA Pass, der Zugang zum "Digital Hub" mit diversen digitalen Inhaltetn bietet.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Rod Stewarts neues Album "Another Country" ist das bereits 29. Studioalbum des Briten als Solokünstler, allerdings das erste, das er aufgenommen hat ohne dafür ein einziges Studioalbum zu betreten. In den eigenen vier Wänden von ihm selbst geschrieben und co-produziert, lässt Stewart seine Fans in den neuen Songs so dicht an sich heran wie selten zuvor.
"Another Country" knüpft ganz klar an den gefeierten Vorgänger "Time" an, der sich 2013 weltweit über 1 Million Mal verkaufte und ihm zweifaches Platin in Großbritannien bescherte.
Das Album erscheint als Standard CD mit 14 Tracks, Ltd Deluxe CD mit 17 Tracks im Digi, sowie als AAA Box mit Art Prints, Postkarte sowie einem AAA Pass, der Zugang zum "Digital Hub" mit diversen digitalen Inhaltetn bietet.
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CD | |||
1 | Love Is | 00:03:56 | |
2 | Please | 00:04:23 | |
3 | Walking In The Sunshine | 00:04:31 | |
4 | Love And Be Loved | 00:02:55 | |
5 | We Can Win | 00:05:01 | |
6 | Another Country | 00:03:30 | |
7 | Way Back Home | 00:04:36 | |
8 | Can We Stay Home Tonight? | 00:04:04 | |
9 | Batman Superman Spiderman | 00:03:34 | |
10 | The Drinking Song | 00:03:38 | |
11 | Hold The Line | 00:04:05 | |
12 | A Friend For Life | 00:04:43 |
Frankfurter Allgemeine ZeitungTrinken, verkehren, faulenzen
In der Reihe "Alte Meister - Eigentlich peinlich, aber noch gut" wäre Rod Stewart nachzutragen. Kein Mensch hätte nach seinen grotesk langweiligen Great-American-Songbook-Irrläufern noch damit gerechnet, dass der jemals wieder ein halbwegs vernünftiges Album zustandebringen würde. Ein solches war aber schon "Time" (2013) und ist nun wieder "Another Country" (Captitol/Universal Music). Die Einfallslosigkeit der Titel wäre bei diesem Mann, der einst "Never A Dull Moment" (1972) versprochen und mühelos eingelöst hat, fast schon ein Kapitel für sich. Ein anderes Land also: Stewart hat die Platte allen westlichen Soldaten gewidmet - das, wenn wir richtig sehen, erste und wahrscheinlich auch letzte öffentliche politische Statement des immerhin auch schon Siebzigjährigen. Rechnet man die eine oder andere Singalong-Nummer ab, die in ihrer geradezu fassungslos machenden Harmlosigkeit an entfernte britische Verwandte wie die Corrs oder an Mike-Oldfield-Geflöte erinnert, bleiben ein paar gute, deftige Sachen, die sich alle um Stewarts heilige Trias aus Trinken, Geschlechtsverkehr und Faulenzen drehen. "Please", das rolling-stones-hafte Riffseligkeit (ungefähr des Jahrgangs 1978) verbreitet, ist sein bestes Lied seit "Hot Legs" (1977). Ein Faces-Revival kommt dagegen nicht mehr in Frage, von der Band leben nur noch drei. Sie und alle, die die Faces mochten, werden der neulich beim alten Hauslabel Warner herausgekommenen Werkschau, der zweiten in dieser Größenordnung, wohlwollend ihr Ohr leihen. "1970-1975: You Can Make Me Dance, Sing Or Anything" enthält die vier Studioalben, dazu allerlei Vereinzeltes, Alternatives oder einfach bloß Remastertes - eine überschätzte Kategorie -, natürlich auch den guten, alten "Pool Hall Richard". Für Vinyl-Hörer ist es ärgerlich, dass die CD-Box noch interessanteres, abgelegeneres Material enthält, das sich wohl irgendwie nicht pressen ließ. Oder man wollte es einfach nicht. Wie pflegte der junge Vorsänger in solchen Fällen, wenig christlich, zu sagen? "F*** it!"
edo.
*
Zur Musik von Jean Sibelius hatten die Berliner Philharmoniker früh ein enges Verhältnis. Der Komponist selbst dirigierte das Orchester bereits 1905 bei der Aufführung seiner zweiten Symphonie. Herbert von Karajan schwärmte später geradezu für seinen finnischen Zeitgenossen. Trotzdem gab es bislang keine Gesamtaufnahme der sieben Symphonien mit den Philharmonikern. Die legt erst jetzt Sir Simon Rattle beim hauseigenen Label BPHR vor, nachdem das Orchester den Zyklus in den Jahren 2010 und 2015 komplett unter seiner Leitung im Konzert gespielt hatte. Die Box ist mit vier CDs, einer Blue Ray Disc, einer DVD (mit Konzertmitschnitten und einem Interview) sowie lesenswerten Essays von Glenda Dawn Goss und Tomi Mäkelä großzügig ausgestattet - ein würdiges Geschenk zu Sibelius' 150. Geburtstag. Rattle hat Sinn für die Klassizität dieser Musik. Lebhafte Dialoge erinnern an den durchbrochenen Satz in der Art von Joseph Haydn. Und der regsame Streicherklang steht für ein keineswegs behagliches, eher angespanntes Spiel der Nerven. Mit einer Spazierfahrt durch Finnlands Seen und Wälder geben sich Rattle und die Berliner Philharmoniker jedenfalls nicht zufrieden.
jbm.
*
Als "hervorragend normal" kann man (trotz des Titels) diese CD "Tales For The Unexpected" (Intuition) des italienischen Pianisten Enrico Pieranunzi bezeichnen. Sein Trio ist glänzend integriert, spielt süffige Kompositionen des Chefs, die fast auch Evergreens sein könnten und meistens normal swingen, ein paar Mal freundlich nach Lateinamerika blinzeln und sich auch auf einen Walzer einlassen - scheinbar nichts Besonderes in der enormen Schwemme gerade von Klaviertrios in den letzten zehn, zwanzig Jahren. Auf der Suche nach den Gründen für die erhebenden Gefühle, die sich beim Abhören dieses Werks einstellen, kommt man zunächst auf die blendend virtuose Technik aller Spieler, ihre weitgehende Gleichberechtigung innerhalb des Trialog-Gefüges und die körperliche Macht der Stücke im Vierviertel-Swing, der im Jazz trotz aller Entwicklungen, die darüber hinweggegangen sind, doch immer wieder eine aktuelle Präsenz feiern kann (und hoffentlich weiter darf). Doch irgendwann kommt man hinter das wichtigste Geheimnis dieser Konzertaufnahme aus Gütersloh, und das ist das Melos, das in jeder Phrase, ob geschrieben oder notenreich improvisiert, seine unerschütterliche, sangliche Schönheit entfaltet. Pieranunzi bekennt sich in einem auf der CD enthaltenen Interview (in fließendem Englisch) zu der Bedeutung des Melos für ihn als Italiener und spricht von Einflüssen der Commedia dell'arte. In seinem Trio mit Jasper Somsen (Holland, Bass) und André Ceccarelli (Frankreich, Schlagzeug) wird denn auch nur Italienisch gesprochen.
u.o.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In der Reihe "Alte Meister - Eigentlich peinlich, aber noch gut" wäre Rod Stewart nachzutragen. Kein Mensch hätte nach seinen grotesk langweiligen Great-American-Songbook-Irrläufern noch damit gerechnet, dass der jemals wieder ein halbwegs vernünftiges Album zustandebringen würde. Ein solches war aber schon "Time" (2013) und ist nun wieder "Another Country" (Captitol/Universal Music). Die Einfallslosigkeit der Titel wäre bei diesem Mann, der einst "Never A Dull Moment" (1972) versprochen und mühelos eingelöst hat, fast schon ein Kapitel für sich. Ein anderes Land also: Stewart hat die Platte allen westlichen Soldaten gewidmet - das, wenn wir richtig sehen, erste und wahrscheinlich auch letzte öffentliche politische Statement des immerhin auch schon Siebzigjährigen. Rechnet man die eine oder andere Singalong-Nummer ab, die in ihrer geradezu fassungslos machenden Harmlosigkeit an entfernte britische Verwandte wie die Corrs oder an Mike-Oldfield-Geflöte erinnert, bleiben ein paar gute, deftige Sachen, die sich alle um Stewarts heilige Trias aus Trinken, Geschlechtsverkehr und Faulenzen drehen. "Please", das rolling-stones-hafte Riffseligkeit (ungefähr des Jahrgangs 1978) verbreitet, ist sein bestes Lied seit "Hot Legs" (1977). Ein Faces-Revival kommt dagegen nicht mehr in Frage, von der Band leben nur noch drei. Sie und alle, die die Faces mochten, werden der neulich beim alten Hauslabel Warner herausgekommenen Werkschau, der zweiten in dieser Größenordnung, wohlwollend ihr Ohr leihen. "1970-1975: You Can Make Me Dance, Sing Or Anything" enthält die vier Studioalben, dazu allerlei Vereinzeltes, Alternatives oder einfach bloß Remastertes - eine überschätzte Kategorie -, natürlich auch den guten, alten "Pool Hall Richard". Für Vinyl-Hörer ist es ärgerlich, dass die CD-Box noch interessanteres, abgelegeneres Material enthält, das sich wohl irgendwie nicht pressen ließ. Oder man wollte es einfach nicht. Wie pflegte der junge Vorsänger in solchen Fällen, wenig christlich, zu sagen? "F*** it!"
edo.
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Zur Musik von Jean Sibelius hatten die Berliner Philharmoniker früh ein enges Verhältnis. Der Komponist selbst dirigierte das Orchester bereits 1905 bei der Aufführung seiner zweiten Symphonie. Herbert von Karajan schwärmte später geradezu für seinen finnischen Zeitgenossen. Trotzdem gab es bislang keine Gesamtaufnahme der sieben Symphonien mit den Philharmonikern. Die legt erst jetzt Sir Simon Rattle beim hauseigenen Label BPHR vor, nachdem das Orchester den Zyklus in den Jahren 2010 und 2015 komplett unter seiner Leitung im Konzert gespielt hatte. Die Box ist mit vier CDs, einer Blue Ray Disc, einer DVD (mit Konzertmitschnitten und einem Interview) sowie lesenswerten Essays von Glenda Dawn Goss und Tomi Mäkelä großzügig ausgestattet - ein würdiges Geschenk zu Sibelius' 150. Geburtstag. Rattle hat Sinn für die Klassizität dieser Musik. Lebhafte Dialoge erinnern an den durchbrochenen Satz in der Art von Joseph Haydn. Und der regsame Streicherklang steht für ein keineswegs behagliches, eher angespanntes Spiel der Nerven. Mit einer Spazierfahrt durch Finnlands Seen und Wälder geben sich Rattle und die Berliner Philharmoniker jedenfalls nicht zufrieden.
jbm.
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Als "hervorragend normal" kann man (trotz des Titels) diese CD "Tales For The Unexpected" (Intuition) des italienischen Pianisten Enrico Pieranunzi bezeichnen. Sein Trio ist glänzend integriert, spielt süffige Kompositionen des Chefs, die fast auch Evergreens sein könnten und meistens normal swingen, ein paar Mal freundlich nach Lateinamerika blinzeln und sich auch auf einen Walzer einlassen - scheinbar nichts Besonderes in der enormen Schwemme gerade von Klaviertrios in den letzten zehn, zwanzig Jahren. Auf der Suche nach den Gründen für die erhebenden Gefühle, die sich beim Abhören dieses Werks einstellen, kommt man zunächst auf die blendend virtuose Technik aller Spieler, ihre weitgehende Gleichberechtigung innerhalb des Trialog-Gefüges und die körperliche Macht der Stücke im Vierviertel-Swing, der im Jazz trotz aller Entwicklungen, die darüber hinweggegangen sind, doch immer wieder eine aktuelle Präsenz feiern kann (und hoffentlich weiter darf). Doch irgendwann kommt man hinter das wichtigste Geheimnis dieser Konzertaufnahme aus Gütersloh, und das ist das Melos, das in jeder Phrase, ob geschrieben oder notenreich improvisiert, seine unerschütterliche, sangliche Schönheit entfaltet. Pieranunzi bekennt sich in einem auf der CD enthaltenen Interview (in fließendem Englisch) zu der Bedeutung des Melos für ihn als Italiener und spricht von Einflüssen der Commedia dell'arte. In seinem Trio mit Jasper Somsen (Holland, Bass) und André Ceccarelli (Frankreich, Schlagzeug) wird denn auch nur Italienisch gesprochen.
u.o.
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