Eines der besten Soulalben seit Jahren
Back to Black, Amy Winehouse' zweites Album, ist eines der besten Soulalben seit Jahren. War das Debütwerk Frank noch betont sparsam arrangiert, so hat Winehouse sich diesmal von klassischen Girlgroups der 60er wie den Supremes und den Shangri-Las inspirieren
lassen, deren Sound ihren reichen gesanglichen Möglichkeiten entgegenkommt; das Songwriting wirkt…mehrEines der besten Soulalben seit Jahren
Back to Black, Amy Winehouse' zweites Album, ist eines der besten Soulalben seit Jahren. War das Debütwerk Frank noch betont sparsam arrangiert, so hat Winehouse sich diesmal von klassischen Girlgroups der 60er wie den Supremes und den Shangri-Las inspirieren lassen, deren Sound ihren reichen gesanglichen Möglichkeiten entgegenkommt; das Songwriting wirkt freilich modern. So haben die Produzenten Mark Ronson und Salaam Remi aus "Rehab" eine druckvolle Nummer mit Gospeleinschlag gemacht, während der Titelsong (gleichzeitig Höhepunkt des Albums) mit wummernder Bassdrum, rhythmischer Klavierbegleitung, Chimes, Saxofon und Harmoniegesang eine ergreifende Hommage an Phil Spector darstellt. Am erfreulichsten ist jedoch, dass Back to Black dem derzeitigen Trend im Bereich R&B zuwiderläuft, denn es spricht stilistisch und thematisch eindeutig Erwachsene an. Winehouse' Texte behandeln Beziehungen nicht aus der Perspektive von Teenagern, sind ehrlich und direkt und haben oft eine bittere Note: In "You Know I'm No Good" etwa singt Winehouse freimütig über ihre Untreue. Aber es gibt auch witzige Stellen, etwa wenn die Sängerin in "Me & Mrs Jones" ihrem Freund vorwirft, dass sie seinetwegen einen Gig von Slick Rick verpasst hat. Back to Black ist ein erfrischend solides Soul-Album, das beste seiner Art seit langem. Im Gedenken an eine außergewöhnliche, leider viel zu früh verstorbene Künstlerin gibt es von mir 4 von 5 Sterne.