Mit weltweit über 15 Millionen verkauften Alben und etlichen Hitsingles bewiesen The Killers in den vergangenen Jahren eindrucksvoll, dass sie zu den faszinierendsten Rockbands dieses Planeten gehören. Songs wie "Somebody Told Me", "Mr. Brightside" und das mit Gold ausgezeichnete "Human" – ihre bisher erfolgreichste Single – sind zu modernen Klassikern geworden.
Jetzt kündigen The Killers ihr neues Werk "Battle Born" an und zelebrieren nach einer vierjährigen Kreativ-Pause die Rückkehr zu ihren Rockwurzeln: Druckvoller, atemberaubender, lauter und eindringlicher als je zuvor melden sich The Killers zurück bei ihren Fans.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Jetzt kündigen The Killers ihr neues Werk "Battle Born" an und zelebrieren nach einer vierjährigen Kreativ-Pause die Rückkehr zu ihren Rockwurzeln: Druckvoller, atemberaubender, lauter und eindringlicher als je zuvor melden sich The Killers zurück bei ihren Fans.
Die Tracklist der Deluxe Edition:
- 01 Flesh and Bone
- 02 Runaways
- 03 The Way It Was
- 04 Here with Me
- 05 A Matter of Time
- 06 Deadlines and Commitments
- 07 Miss Atomic Bomb
- 08 The Rising Tide
- 09 Heart of a Girl
- 10 From Here on Out
- 11 Be Still
- 12 Battle Born
- 13 Carry Me Home
- 14 Flesh And Bone (Jacques lu Cont Remix)
- 15 Prize Fighter
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CD | |||
1 | Flesh And Bone | 00:04:01 | |
2 | Runaways | 00:04:06 | |
3 | The Way It Was | 00:03:54 | |
4 | Here With Me | 00:04:54 | |
5 | A Matter Of Time | 00:04:14 | |
6 | Deadlines And Commitments | 00:04:24 | |
7 | Miss Atomic Bomb | 00:04:55 | |
8 | The Rising Tide | 00:04:20 | |
9 | Heart Of A Girl | 00:04:36 | |
10 | From Here On Out | 00:02:30 | |
11 | Be Still | 00:04:35 | |
12 | Battle Born | 00:05:18 | |
13 | Carry Me Home | 00:03:47 | |
14 | Flesh And Bone | 00:05:47 | |
15 | Prize Fighter | 00:04:40 |
Frankfurter Allgemeine ZeitungGeradeaus!
Alle Wege führen zum Rock: Neues von den Killers
Brandon Flowers, der Sänger der Killers aus Las Vegas, hat mit seiner Band neulich im Weißen Haus für Barack Obama gespielt. Er hat sich aber auch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney getroffen, der Mormone ist, genau wie Flowers selbst. Man kann sich bei den Killers, seit es sie gibt, zehn Jahre sind das inzwischen, also auf eine sehr angenehme Art und Weise überhaupt nicht sicher sein, woran man ist, politisch, ästhetisch - und genauso wenig, ob einer der beiden Politiker, Obama oder Romney, die Musik der Killers verstehen oder auch nur mögen würde.
Es handelt sich dabei nämlich um eine sehr, sehr schillernde Interpretation sämtlicher Stadionrockklischees der Geschichte des Westens (gereckte Fäuste, gestreckte Gitarren, Scheinwerfer, Kajal), gespielt aber mit sakralem Ernst und der Hypersensibilität englischer Dichtersänger wie Morrissey. Wo dem aber beim Anblick von gemauerten Friedhofstorbögen oder Hortensien die Sinne schwinden, erkennt Brandon Flowers in den Tränen einer Taube die Ewigkeit der Liebe, oder so ähnlich. Flowers ist auf eine superemphatische Weise amerikanisch. Nein, es ist eher so: Falls die Superemphase auf der Straße nach Nirgendwo stehen würde, sähe sie von weitem nur noch die Rücklichter von Brandon Flowers, der schon fast da ist. Vielleicht sind es aber auch die Rücklichter des Straßenkreuzers, der auf dem Cover der neuen Killers-Platte abgebildet ist, sie heißt "Battle Born". In der Schlacht geboren, das steht auch auf der Fahne von Nevada, wobei aus den Gewehren dieser Band - da können sie sich noch so sehr Killers nennen - nur Rosen geschossen kämen. (Oder Hortensien.)
Rock ist seit den achtziger Jahren, als er fast in Haarspray erstickte, durch so viele Metamorphosen gegangen, die letzte, unglückliche Phase war die der ironischen Brechung, dass fast nichts mehr übriggeblieben ist von dem, was daran mal Spaß machte: Lautstärke zum Beispiel. Und dass, auch wenn die androgynen Sänger der Bands (wie Van Halen, wie Guns N'Roses) sich schminkten, ihre Musik immer den direkten Weg zum Ziel nahm. Es ging, wie auf dem Cover von "Battle Born", nie anders als geradeaus. Aber eben nicht ins Weite, weil die strengen Regeln der Songs (Strophe, Refrain, Gitarrensolo, Refrain) das nicht erlaubten. Interessant, dass gerade die Musik der sexuellen Befreiung und Grenzüberschreitung - kein Fan der Rolling Stones würde es anders nennen - selbst immer, im Herzen, der Tradition verhaftet blieb.
Aus den Killers hört man jetzt den Blues auch wieder heraus. Aber genauso die schönsten Momente aller Synthesizer seit "Popcorn". Das Pathos dieser Band, und das passt zum amerikanischen Wahlkampf wieder sehr gut, sagt nichts und alles gleichzeitig, ihre Songs könnten gut auch "A Change We Can Believe in" oder "Believe in America" heißen. "What are you made of?", singt Brandon Flowers - "Flesh and blood!", antwortet die Band im Chor, und das ist nun wirklich keine Neuigkeit, aber so, wie die Musik dazu explodiert, es ist gleich der erste Song der Platte, die danach nicht weniger aufdreht, hält man es für eine tiefere Wahrheit, die nur die Bösen aller Länder nicht verstanden hätten und, schlimmer noch, unterdrücken. Darum geht es in diesem Kampf, vermutlich. Um den Triumph der lauten Herzen. Man triumphiert gern mit.
TOBIAS RÜTHER
"Battle Born" ist bei Island/Universal erschienen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Alle Wege führen zum Rock: Neues von den Killers
Brandon Flowers, der Sänger der Killers aus Las Vegas, hat mit seiner Band neulich im Weißen Haus für Barack Obama gespielt. Er hat sich aber auch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney getroffen, der Mormone ist, genau wie Flowers selbst. Man kann sich bei den Killers, seit es sie gibt, zehn Jahre sind das inzwischen, also auf eine sehr angenehme Art und Weise überhaupt nicht sicher sein, woran man ist, politisch, ästhetisch - und genauso wenig, ob einer der beiden Politiker, Obama oder Romney, die Musik der Killers verstehen oder auch nur mögen würde.
Es handelt sich dabei nämlich um eine sehr, sehr schillernde Interpretation sämtlicher Stadionrockklischees der Geschichte des Westens (gereckte Fäuste, gestreckte Gitarren, Scheinwerfer, Kajal), gespielt aber mit sakralem Ernst und der Hypersensibilität englischer Dichtersänger wie Morrissey. Wo dem aber beim Anblick von gemauerten Friedhofstorbögen oder Hortensien die Sinne schwinden, erkennt Brandon Flowers in den Tränen einer Taube die Ewigkeit der Liebe, oder so ähnlich. Flowers ist auf eine superemphatische Weise amerikanisch. Nein, es ist eher so: Falls die Superemphase auf der Straße nach Nirgendwo stehen würde, sähe sie von weitem nur noch die Rücklichter von Brandon Flowers, der schon fast da ist. Vielleicht sind es aber auch die Rücklichter des Straßenkreuzers, der auf dem Cover der neuen Killers-Platte abgebildet ist, sie heißt "Battle Born". In der Schlacht geboren, das steht auch auf der Fahne von Nevada, wobei aus den Gewehren dieser Band - da können sie sich noch so sehr Killers nennen - nur Rosen geschossen kämen. (Oder Hortensien.)
Rock ist seit den achtziger Jahren, als er fast in Haarspray erstickte, durch so viele Metamorphosen gegangen, die letzte, unglückliche Phase war die der ironischen Brechung, dass fast nichts mehr übriggeblieben ist von dem, was daran mal Spaß machte: Lautstärke zum Beispiel. Und dass, auch wenn die androgynen Sänger der Bands (wie Van Halen, wie Guns N'Roses) sich schminkten, ihre Musik immer den direkten Weg zum Ziel nahm. Es ging, wie auf dem Cover von "Battle Born", nie anders als geradeaus. Aber eben nicht ins Weite, weil die strengen Regeln der Songs (Strophe, Refrain, Gitarrensolo, Refrain) das nicht erlaubten. Interessant, dass gerade die Musik der sexuellen Befreiung und Grenzüberschreitung - kein Fan der Rolling Stones würde es anders nennen - selbst immer, im Herzen, der Tradition verhaftet blieb.
Aus den Killers hört man jetzt den Blues auch wieder heraus. Aber genauso die schönsten Momente aller Synthesizer seit "Popcorn". Das Pathos dieser Band, und das passt zum amerikanischen Wahlkampf wieder sehr gut, sagt nichts und alles gleichzeitig, ihre Songs könnten gut auch "A Change We Can Believe in" oder "Believe in America" heißen. "What are you made of?", singt Brandon Flowers - "Flesh and blood!", antwortet die Band im Chor, und das ist nun wirklich keine Neuigkeit, aber so, wie die Musik dazu explodiert, es ist gleich der erste Song der Platte, die danach nicht weniger aufdreht, hält man es für eine tiefere Wahrheit, die nur die Bösen aller Länder nicht verstanden hätten und, schlimmer noch, unterdrücken. Darum geht es in diesem Kampf, vermutlich. Um den Triumph der lauten Herzen. Man triumphiert gern mit.
TOBIAS RÜTHER
"Battle Born" ist bei Island/Universal erschienen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main