Produktdetails
- Anzahl: 2 Audio CDs
- Erscheinungstermin: 11. September 2015
- Hersteller: ALIVE AG / HitSquad Records,
- EAN: 9120006683654
- Artikelnr.: 43681293
- Herstellerkennzeichnung
- MG-Sound Betriebsgesellschaft m.b.H.
- Rudolfsplatz 6
- 1010 Wien, AT
- hitsquad@alive-ag.de
CD 1 | |||
1 | Prolog | 00:01:16 | |
2 | Live und ganz in Farbe | 00:11:58 | |
3 | Der Nadelstreif' ist das, was zählt | 00:07:58 | |
4 | Eine and're Haut | 00:06:19 | |
5 | Ein Wort uns'rer Sponsoren | 00:03:20 | |
6 | Live und ganz in Farbe (Reprise 1) | 00:03:11 | |
7 | F.B.I.-Szene | 00:01:24 | |
8 | Der Jet Set | 00:13:09 | |
9 | Brich kein Gesetz | 00:05:38 | |
10 | Der Nadelstreif' ist das, was zählt (Reprise) | 00:03:28 | |
11 | Butter aus der Milch | 00:05:46 | |
12 | Der Mann da drin im Müll | 00:10:18 | |
13 | Weihnachten ist mir die liebste Zeit | 00:01:59 | |
14 | Meine liebste Zeit | 00:03:36 | |
CD 2 | |||
1 | Entr'acte | 00:03:12 | |
2 | Was der Arzt verordnet | 00:08:47 | |
3 | Live und ganz in Farbe (Reprise 2) | 00:00:51 | |
4 | Lass von dir hören! | 00:08:35 | |
5 | Kleiner Bub, sei ein Mann | 00:03:42 | |
6 | Der Mann da drin im Müll (Reprise) | 00:04:23 | |
7 | Sieben Wunder | 00:11:51 | |
8 | Familienclan | 00:12:08 | |
9 | Flieg, flieg ins Glück | 00:06:32 | |
10 | Good bye | 00:07:23 | |
11 | Seltsam, aber wahr | 00:04:24 | |
12 | Bows | 00:02:45 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2019Das wahre Leben als Showbühne
Wenn Könner sich zusammentun: Das Hochstapler-Musical "Catch me if you can" am Staatstheater Darmstadt ist auf keinerlei Betrug angewiesen.
Von Guido Holze
Die Geschichte ist unglaublich, aber wahr: Ein jugendlicher Ausreißer lebt dank raffinierter Scheckbetrügereien in New York auf großem Fuß, reist als Ko-Pilot der Pan Am verkleidet mit kostenlosen Transferflügen anderer Fluggesellschaften durch die Welt, arbeitet als Arzt und Rechtsanwalt und wird 1969 erst nach fünf Jahren gefasst, als er schon einen Gesamtschaden von 2,5 Millionen Dollar angerichtet hat. Das filmreife Leben des Hochstaplers Frank Abagnale, der dann auch noch vorzeitig aus dem Gefängnis freikam und im Regierungsauftrag als Sachverständiger für Scheckbetrug tätig wurde, hat Steven Spielberg mit Leonardo DiCaprio in der Rolle des Abagnale und Tom Hanks in der Partie seines Gegenspielers, des FBI-Ermittlers Carl Hanratty, 2002 amüsant in Szene gesetzt. Aus der Gaunerkomödie "Catch me if you can"wiederum wurde mit der Musik von Marc Shaiman das gleichnamige Musical, das 2011 am Broadway zur Uraufführung und im Vorjahr am Staatstheater Nürnberg in der Regie von Gil Mehmert erstmals in einer deutschen Fassung auf die Bühne kam.
Nun präsentiert das Staatstheater Darmstadt eine makellos umgesetzte Übernahme dieser handwerklich perfekt gemachten Produktion. Der Eindruck eines Boulevardstücks scheint dabei im genretypischen Einheitsbühnenbild von Jens Kilian mit Balustrade und zwei Treppen durchaus gewollt. Das passt zur Story, in der das wahre Leben zur Showbühne wird. Durch die im Hintergrund projizierten Kulissen sowie das schnell bewegliche Mobiliar kann das Set in fliegenden Szenenwechseln mal als Flughafenhalle und mal als mondänes Zimmer gesehen werden. Verbunden mit rasantem Wechsel der Kostüme von Falk Bauer, agieren die meisten Darsteller in Mehrfachrollen als Piloten und Stewardessen, Ärzte und Krankenschwestern oder Showgirls und Tänzer.
Alles beginnt, wie im Film, mit einer Rückblende auf Abagnales Festnahme und nimmt hier sogar schneller Fahrt auf als dort, begünstigt durch die treibende Musik in klassischem Swing- und Boogie-Stil, die eine unter den Treppen auf der Bühne postierte und als "Frank Abagnale Jr. Orchestra" bezeichnete Band mit einem Dutzend erstklassiger Musiker an wechselnden Instrumenten gutgelaunt und sehr präzise über die Rampe bringt, vom Keyboard aus souverän geleitet durch den Ersten Kapellmeister Michael Nündel. Durch mit dem Synthesizer hinzugefügte Streicher und andere Klänge entsteht dabei oft die Wirkung einer größeren Besetzung, zu hören ist jedenfalls ein sehr knackiger Bigband-Sound.
Das Erstaunlichste ist die Homogenität des gesamten Darstellerensembles. Alle bewegen sich gleichermaßen elegant in den Showtanz-Choreographien von Melissa King, sprechen klar und singen mit genregerecht ausgebildeten Stimmen, allen voran der Musicaldarsteller Riccardo Greco in der großen Hauptpartie. Er ist von Beginn an der Sympathieträger, ein smarter Sonnyboy mit heller Stimme und dem Showtalent des Hochstaplers. Alen Hodzovic gewinnt als sein Kontrahent, verglichen mit Hanks im Film, vor allem aufgrund der anderen Anlage des Musicals erst später Profil, entfaltet dann aber viele Facetten des mit Brille und Hut so gar nicht glamourösen Gangsterjägers Carl: harte in den Dialogen, aber auch weiche und melancholische.
Der Vater des Betrügers, dem schönen Schein und dem bewunderten Sohnemann liebevoll zugetan, erhält in der Darstellung Dirk Weilers hingegen eine Eleganz alter Schule, fast wie ehedem Peter Alexander: eine Art Operettenheld im real inszenierten Leben. Anaïs Lueken schillert als untreue Ehefrau ebenso in interessanten Farben, und Inga Krischke schließlich zeigt, wie die naive und schüchterne Brenda reift. Gutes Entertainment, große Begeisterung beim Premierenpublikum.
Nächste Vorstellungen am 29. September sowie am 19. und 27. Oktober
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn Könner sich zusammentun: Das Hochstapler-Musical "Catch me if you can" am Staatstheater Darmstadt ist auf keinerlei Betrug angewiesen.
Von Guido Holze
Die Geschichte ist unglaublich, aber wahr: Ein jugendlicher Ausreißer lebt dank raffinierter Scheckbetrügereien in New York auf großem Fuß, reist als Ko-Pilot der Pan Am verkleidet mit kostenlosen Transferflügen anderer Fluggesellschaften durch die Welt, arbeitet als Arzt und Rechtsanwalt und wird 1969 erst nach fünf Jahren gefasst, als er schon einen Gesamtschaden von 2,5 Millionen Dollar angerichtet hat. Das filmreife Leben des Hochstaplers Frank Abagnale, der dann auch noch vorzeitig aus dem Gefängnis freikam und im Regierungsauftrag als Sachverständiger für Scheckbetrug tätig wurde, hat Steven Spielberg mit Leonardo DiCaprio in der Rolle des Abagnale und Tom Hanks in der Partie seines Gegenspielers, des FBI-Ermittlers Carl Hanratty, 2002 amüsant in Szene gesetzt. Aus der Gaunerkomödie "Catch me if you can"wiederum wurde mit der Musik von Marc Shaiman das gleichnamige Musical, das 2011 am Broadway zur Uraufführung und im Vorjahr am Staatstheater Nürnberg in der Regie von Gil Mehmert erstmals in einer deutschen Fassung auf die Bühne kam.
Nun präsentiert das Staatstheater Darmstadt eine makellos umgesetzte Übernahme dieser handwerklich perfekt gemachten Produktion. Der Eindruck eines Boulevardstücks scheint dabei im genretypischen Einheitsbühnenbild von Jens Kilian mit Balustrade und zwei Treppen durchaus gewollt. Das passt zur Story, in der das wahre Leben zur Showbühne wird. Durch die im Hintergrund projizierten Kulissen sowie das schnell bewegliche Mobiliar kann das Set in fliegenden Szenenwechseln mal als Flughafenhalle und mal als mondänes Zimmer gesehen werden. Verbunden mit rasantem Wechsel der Kostüme von Falk Bauer, agieren die meisten Darsteller in Mehrfachrollen als Piloten und Stewardessen, Ärzte und Krankenschwestern oder Showgirls und Tänzer.
Alles beginnt, wie im Film, mit einer Rückblende auf Abagnales Festnahme und nimmt hier sogar schneller Fahrt auf als dort, begünstigt durch die treibende Musik in klassischem Swing- und Boogie-Stil, die eine unter den Treppen auf der Bühne postierte und als "Frank Abagnale Jr. Orchestra" bezeichnete Band mit einem Dutzend erstklassiger Musiker an wechselnden Instrumenten gutgelaunt und sehr präzise über die Rampe bringt, vom Keyboard aus souverän geleitet durch den Ersten Kapellmeister Michael Nündel. Durch mit dem Synthesizer hinzugefügte Streicher und andere Klänge entsteht dabei oft die Wirkung einer größeren Besetzung, zu hören ist jedenfalls ein sehr knackiger Bigband-Sound.
Das Erstaunlichste ist die Homogenität des gesamten Darstellerensembles. Alle bewegen sich gleichermaßen elegant in den Showtanz-Choreographien von Melissa King, sprechen klar und singen mit genregerecht ausgebildeten Stimmen, allen voran der Musicaldarsteller Riccardo Greco in der großen Hauptpartie. Er ist von Beginn an der Sympathieträger, ein smarter Sonnyboy mit heller Stimme und dem Showtalent des Hochstaplers. Alen Hodzovic gewinnt als sein Kontrahent, verglichen mit Hanks im Film, vor allem aufgrund der anderen Anlage des Musicals erst später Profil, entfaltet dann aber viele Facetten des mit Brille und Hut so gar nicht glamourösen Gangsterjägers Carl: harte in den Dialogen, aber auch weiche und melancholische.
Der Vater des Betrügers, dem schönen Schein und dem bewunderten Sohnemann liebevoll zugetan, erhält in der Darstellung Dirk Weilers hingegen eine Eleganz alter Schule, fast wie ehedem Peter Alexander: eine Art Operettenheld im real inszenierten Leben. Anaïs Lueken schillert als untreue Ehefrau ebenso in interessanten Farben, und Inga Krischke schließlich zeigt, wie die naive und schüchterne Brenda reift. Gutes Entertainment, große Begeisterung beim Premierenpublikum.
Nächste Vorstellungen am 29. September sowie am 19. und 27. Oktober
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main