Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 6. Juni 2008
- Hersteller: Sony Music Entertainment Germa / Cooking Vinyl,
- EAN: 0711297486827
- Artikelnr.: 23801595
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
CD | |||
1 | Keep On Goin' | 00:04:46 | |
2 | Time For A Change | 00:02:53 | |
3 | Promises, Promises | 00:03:42 | |
4 | You Might Be Surprised | 00:03:58 | |
5 | Dream Warrior | 00:04:57 | |
6 | Black Gold | 00:03:11 | |
7 | We Gettin' There | 00:05:12 | |
8 | Stripped Away | 00:03:34 | |
9 | Say Whut? | 00:04:34 | |
10 | My People Need A Second Line | 00:05:18 | |
11 | Land Grab | 00:03:56 | |
12 | City That Care Forgot | 00:05:36 | |
13 | Save Our Wetlands | 00:04:07 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.07.2008Versunkene Stadt
"This ain't the Sudan or Lebanon / It's New Orleans if you care", knarzt Dr. John zu einem düsteren Funkrhythmus. Das Piano perlt wie im Honkytonk-Schuppen, messerscharfe Bläsersätze akzentuieren den Beat - so weit, so angenehm bekannt. Doch diesmal belässt es der Doktor nicht bei der Neuaufbereitung eines großen musikalischen Erbes. Nein, Dr. John ist wütend. Und so hält es den Mann, der einst als "The Nighttripper" firmierte, sich mit den Voodoo-Traditionen seiner Heimatstadt gemein machte und mehr für die Mythologisierung von New Orleans leistete als jeder andere, angesichts von Rassismus und menschenverachtender Ignoranz vor seiner Haustür nicht länger auf dem Klavierstuhl. Für "City That Care Forgot" (Cooking Vinyl) besteigt der Siebenundsechzigjährige die Predigtkanzel und wettert in Songs wie "Time For A Change" gegen den Post-Katrina-Zynismus der Bush-Regierung: "Mamas cryin', babies dyin' / and you call that good / say it's a job well done." Er beklagt mit "Promises, Promises" die gebrochenen Versprechen, schaut in "Land Grab" den Grundstücksspekulanten auf die Finger und ruft schließlich mit "Time For A Change" zur ökologischen Rettung des Planeten auf. Der Funk jedenfalls ist mit ihm: Dr. Johns aus dem zerstörten Lower-911-Distrikt stammende Band unterlegt dessen heiserem, zwischen Zärtlichkeit und Wut changierendem Krächzen einen engmaschig swingenden Backbeat; Freunde wie Eric Clapton, Ani Di Franco, Willie Nelson und Terence Blanchard springen ihm zur Seite. Die Wut schweißt sie zusammen. Und doch vergisst der Doktor nie, was er an seiner Heimatstadt so liebt: Da beschwört er im Bluestempo noch einmal den Straßentanz, mit dem sich selbst eine Beerdigung zum Fest umdeuten lässt - um schlagartig in einen aufgekratzt jubilierenden Dixiejazz zu verfallen: "My people need a Second Line." jofi
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"This ain't the Sudan or Lebanon / It's New Orleans if you care", knarzt Dr. John zu einem düsteren Funkrhythmus. Das Piano perlt wie im Honkytonk-Schuppen, messerscharfe Bläsersätze akzentuieren den Beat - so weit, so angenehm bekannt. Doch diesmal belässt es der Doktor nicht bei der Neuaufbereitung eines großen musikalischen Erbes. Nein, Dr. John ist wütend. Und so hält es den Mann, der einst als "The Nighttripper" firmierte, sich mit den Voodoo-Traditionen seiner Heimatstadt gemein machte und mehr für die Mythologisierung von New Orleans leistete als jeder andere, angesichts von Rassismus und menschenverachtender Ignoranz vor seiner Haustür nicht länger auf dem Klavierstuhl. Für "City That Care Forgot" (Cooking Vinyl) besteigt der Siebenundsechzigjährige die Predigtkanzel und wettert in Songs wie "Time For A Change" gegen den Post-Katrina-Zynismus der Bush-Regierung: "Mamas cryin', babies dyin' / and you call that good / say it's a job well done." Er beklagt mit "Promises, Promises" die gebrochenen Versprechen, schaut in "Land Grab" den Grundstücksspekulanten auf die Finger und ruft schließlich mit "Time For A Change" zur ökologischen Rettung des Planeten auf. Der Funk jedenfalls ist mit ihm: Dr. Johns aus dem zerstörten Lower-911-Distrikt stammende Band unterlegt dessen heiserem, zwischen Zärtlichkeit und Wut changierendem Krächzen einen engmaschig swingenden Backbeat; Freunde wie Eric Clapton, Ani Di Franco, Willie Nelson und Terence Blanchard springen ihm zur Seite. Die Wut schweißt sie zusammen. Und doch vergisst der Doktor nie, was er an seiner Heimatstadt so liebt: Da beschwört er im Bluestempo noch einmal den Straßentanz, mit dem sich selbst eine Beerdigung zum Fest umdeuten lässt - um schlagartig in einen aufgekratzt jubilierenden Dixiejazz zu verfallen: "My people need a Second Line." jofi
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