Was als erstes an dieser äußerst attraktiven Kopplung auffällt, ist ein Concerto in F, das sich aller vordergründigen Reize enthält und damit den »seriösen« Bemühungen seines Komponisten sehr nahe kommt. Ähnlich dezent und daher desto mitteilsamer gerät der Dirigentin JoAnn Falletta und dem jungen
Solisten mit dem poetischen Namen Orion Weiß die prickelnde Variationsfolge über »I got rhythm«, in…mehrWas als erstes an dieser äußerst attraktiven Kopplung auffällt, ist ein Concerto in F, das sich aller vordergründigen Reize enthält und damit den »seriösen« Bemühungen seines Komponisten sehr nahe kommt. Ähnlich dezent und daher desto mitteilsamer gerät der Dirigentin JoAnn Falletta und dem jungen Solisten mit dem poetischen Namen Orion Weiß die prickelnde Variationsfolge über »I got rhythm«, in der Gershwin – drei Jahre vor seinem frühen Tod – seine ganze kombinatorische Spielfreude auf engstem Raum zusammenfasste. Das Hauptereignis der Produktion ist freilich die bis heute weit unter ihrem erheblichen Wert gehandelte Zweite Rhapsodie aus dem Jahre 1931. Dass diese futuristische Musik von demselben Komponisten stammt, der keine zehn Jahre vorher seine Rhapsody in Blue geschrieben hatte, ist kaum zu glauben bei den verqueren Überlagerungen, gegenläufigen Rhythmen und schroffen Dissonanzen, die sich einem in alle Sinne bohren. Das Team aus Buffalo hat sich offenbar davon leiten lassen, dass das Stück für einem Film über die Hochhaus-Bauarbeiten von Manhattan geschrieben wurde: Bei diesen motorisch-muskulösen Motiven und kernigen, oftmals unverbunden scheinenden Aktionen blicken wir beinahe in dieselben schwindelnden Abgründe wie der legendäre Harold Lloyd, der am Uhrzeiger über der Großstadt baumelte. Eine faszinierende Beschwörung ...