Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 6. Dezember 2020
- Hersteller: Naxos Deutschland GmbH / Concerto Classics,
- EAN: 8012665202813
- Artikelnr.: 20826831
- Herstellerkennzeichnung
- Naxos Deutschland GmbH
- Gruber Str.70
- 85586 Poing
- info@naxos.de
CD | |||
1 | Concierto de Aranjuez (für Gitarre und Orchester) | ||
2 | 2. Adagio | 00:09:57 | |
3 | 3. Allegro gentile | 00:04:58 | |
4 | Piezas españolas Nr. 1-3 | ||
5 | Nr. 2 Passacaglia | 00:05:18 | |
6 | Nr. 3 Yapateado | 00:02:53 | |
7 | Invocación y Danza (Einleitung und Tanz) (Hommage à Manuel de Falla) | 00:07:35 | |
8 | Sonata giocosa | ||
9 | 2. Andante moderato | 00:02:44 | |
10 | 3. Allegro | 00:02:33 | |
11 | En los Trigales | 00:03:30 | |
12 | Tiento antiguo | 00:02:43 | |
13 | Junto al generalife | 00:04:05 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.03.2019Stupende Fingertechnik
Meisterlich: Pepe Romero in der Alten Oper
"Der letzte Grandseigneur der Gitarre" wird Pepe Romero genannt. Wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag am 8. März gastierte der Spanier zusammen mit dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla in der Alten Oper Frankfurt und gab Anlass, über seine Fingerfertigkeit zu staunen, ist doch die Gitarre eigentlich ein undankbares Instrument: Grob gesagt, braucht man für jeden vollen Klang alle Finger beider Hände und für den nächsten auch, aber in anderer Sortierung. Wie bei einer vollgriffigen Toccata auf dem Klavier. Aber Klaviertasten liegen handlich nebeneinander, während man auf der Gitarre oft den Zeigefinger der linken Hand quer über das Griffbrett legen und die anderen Finger in wechselnden Formationen daneben über sechs Saiten und durchschnittlich drei Bünde springen lassen muss. Klaviertasten kann man loslassen und den Klang mit dem Pedal halten oder den Dämpfern überantworten. Wenn man jedoch auf der Gitarre einen Griff zu schnell loslässt, um den nächsten vorzubereiten, erntet man ein Scheppern:
Bei Pepe Romero hingegen scheppert und quietscht es nur ganz, ganz selten. Seine Barrégriffe, das sind die mit dem Zeigefinger quer über die Saiten, fließen bei ihm als alltägliche Routine: Immerhin hat sein Vater, Celedonio Romero, ihn und seine Brüder Célin und Angel schon von frühester Kindheit an darauf vorbereitet. Zusammen haben sie nach der Emigration der Familie nach Amerika als Los Romeros Karriere gemacht. Pepe führte sie am weitesten fort, als Solist, unter anderem mit Sir Neville Marriner und der Academy of St Martin in the Fields und sehr oft mit dem gelungensten Werk, das je für Gitarre und Orchester geschrieben wurde: dem Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo. Dass Pepe Romero es auswendig spielte, hatte auch Auswirkungen auf seine Interpretation: Sie klang erheblich geschmeidiger als im Concierto en Flamenco von Federico Moreno Torroba in der ersten Hälfte des Konzertes.
Rodrigo versteht sein Handwerk: Damit sich das vergleichsweise leise Zirpen des Instruments besser im Raum ausbreiten konnte, unterlegte er die ausgedehnten solistischen Passagen mit einem sehr leisen Orgelpunkt in den Kontrabässen. Erstaunlich, wie er mit einem einfachen Motiv, einer D-Dur-Kadenz mit sanglicher Oberstimme und einem Rhythmus, dessen Reiz darin besteht, dass er sechs Zählzeiten mal in Zweier-, mal in Dreierpäckchen teilt, 18 Takte füllen kann, ohne dass man dem so überdrüssig wurde wie den weitgehend unentwickelten Themen in Bizets L'Arlésienne-Suite Nr. 1 und 2, die dem Konzert den orchestralen Rahmen gaben. Zugabe des von John Neal Axelrod nicht sonderlich detailfreudig dirigierten Orchesters war die Habanera aus Bizets Oper "Carmen". Der Gitarrist würdigte in seiner Zugabe seinen Vater, mit einer Fantasia aus dessen Feder, die Kuba im Namen und im Rhythmus trug.
DORIS KÖSTERKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Meisterlich: Pepe Romero in der Alten Oper
"Der letzte Grandseigneur der Gitarre" wird Pepe Romero genannt. Wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag am 8. März gastierte der Spanier zusammen mit dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla in der Alten Oper Frankfurt und gab Anlass, über seine Fingerfertigkeit zu staunen, ist doch die Gitarre eigentlich ein undankbares Instrument: Grob gesagt, braucht man für jeden vollen Klang alle Finger beider Hände und für den nächsten auch, aber in anderer Sortierung. Wie bei einer vollgriffigen Toccata auf dem Klavier. Aber Klaviertasten liegen handlich nebeneinander, während man auf der Gitarre oft den Zeigefinger der linken Hand quer über das Griffbrett legen und die anderen Finger in wechselnden Formationen daneben über sechs Saiten und durchschnittlich drei Bünde springen lassen muss. Klaviertasten kann man loslassen und den Klang mit dem Pedal halten oder den Dämpfern überantworten. Wenn man jedoch auf der Gitarre einen Griff zu schnell loslässt, um den nächsten vorzubereiten, erntet man ein Scheppern:
Bei Pepe Romero hingegen scheppert und quietscht es nur ganz, ganz selten. Seine Barrégriffe, das sind die mit dem Zeigefinger quer über die Saiten, fließen bei ihm als alltägliche Routine: Immerhin hat sein Vater, Celedonio Romero, ihn und seine Brüder Célin und Angel schon von frühester Kindheit an darauf vorbereitet. Zusammen haben sie nach der Emigration der Familie nach Amerika als Los Romeros Karriere gemacht. Pepe führte sie am weitesten fort, als Solist, unter anderem mit Sir Neville Marriner und der Academy of St Martin in the Fields und sehr oft mit dem gelungensten Werk, das je für Gitarre und Orchester geschrieben wurde: dem Concierto de Aranjuez von Joaquín Rodrigo. Dass Pepe Romero es auswendig spielte, hatte auch Auswirkungen auf seine Interpretation: Sie klang erheblich geschmeidiger als im Concierto en Flamenco von Federico Moreno Torroba in der ersten Hälfte des Konzertes.
Rodrigo versteht sein Handwerk: Damit sich das vergleichsweise leise Zirpen des Instruments besser im Raum ausbreiten konnte, unterlegte er die ausgedehnten solistischen Passagen mit einem sehr leisen Orgelpunkt in den Kontrabässen. Erstaunlich, wie er mit einem einfachen Motiv, einer D-Dur-Kadenz mit sanglicher Oberstimme und einem Rhythmus, dessen Reiz darin besteht, dass er sechs Zählzeiten mal in Zweier-, mal in Dreierpäckchen teilt, 18 Takte füllen kann, ohne dass man dem so überdrüssig wurde wie den weitgehend unentwickelten Themen in Bizets L'Arlésienne-Suite Nr. 1 und 2, die dem Konzert den orchestralen Rahmen gaben. Zugabe des von John Neal Axelrod nicht sonderlich detailfreudig dirigierten Orchesters war die Habanera aus Bizets Oper "Carmen". Der Gitarrist würdigte in seiner Zugabe seinen Vater, mit einer Fantasia aus dessen Feder, die Kuba im Namen und im Rhythmus trug.
DORIS KÖSTERKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main