Auf dem neuen Longplayer Crime Scene lenkt die bayuwarische Artrock-Institution ihre Aufmerksamkeit auf das Morbide, das Perverse, das Böse im Guten, die Abgründe des menschlichen Verhaltensspektrums in all seiner unvorhersehbaren Vielfalt, die dann manchmal auch so bizarr verstörend schlüssig daher kommt, wenn man denn ansetzt sie ergründen zu wollen. In sechs dicht-atmosphärischen Tracks haben sich RPWL wieder einmal auf intensive Reisen durch die eigene Bandvita, als auch die jeweils eigenen Plattensammlungen begeben. Das Bemühen von Vergleichen ist immer so eine Sache, denn immerhin ist dies die 19te Veröffentlichung dieser international erfolgreichen Band. Die teils morbid-düsteren Themen werden mit old-school Fuzz konterkariert, das knapp 13-minütige "King of the World" mit seinem knurrenden Big Muff und seinen flächigen Vibes, oder "Life beyond Control", das mit seinem Offbeat-Einsatz sicher zu den härtesten Stücken in der RPWL Diskographie gehören dürfte, legen ihr Geständnis auf der Crime Scene ab. "Live in a Cage" bringt das das Kalkül des wie immer akribischen Sounddesigns dieses neuen RPWL-Albums auf den Punkt, nahtlos schließt sich "Red Rose" daran an. Pflaster auf Schusswunde als Prinzip. Aber der Wahn der normalisierten Gewalt wabert in so vielen Haushalten unter der vermeintlichen Harmonie, die die vier Musiker hier den Hörer glauben lassen. Wie fühlt es sich an, überhaupt kein Konzept von Freiheit zu haben, die Angst die bürgerliche Sicherheit zu verlassen aber größer ist? Allein im Lockdown-Jahr Jahr 2020 erfasste die Polizei über 119.000 Fälle von partnerschaftlicher Gewalt, 139 davon mit tödlichem Ausgang, die sich in über 80% der Fälle gegen den weiblichen Part in der Beziehung richteten. eclipsed - Album des Monats: "RPWL ist damit ein geradezu kriminell spannendes Werk gelungen. ....Auf "Crime Scene" spielen RPWL alle ihre Stärken aus. Tatorte gesichert. Fälle geklärt. Mission erfüllt. ... Wuchtige, cineastisch anmutende Arrangements, wunderschöne Melodiebögen, bewegende, leise, behutsame Momente und ein ausgesprochen spannendes Konzept hinterlassen einen starken Eindruck..." SLAM (Highlight März/April) "Wieder einmal haben die bayrischen Artrocker RPWL ein Konzeptalbum am Start und wieder einmal kommt nach dem ersten Durchlauf der übliche Gedanke: Das ist absolut großartig, aber man hat keine Ahnung warum genau. Was haben die in Freising in ihrem Wasser, das ihnen erlaubt zu scheinbar egal welchem Thema eine Klangwelt zu bauen, die es so kein zweites Mal gibt? (...) Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wertvoll die Existenz so einer Band ist, es bleibt am Ende ein einfaches "Danke". Rock It 8.5/10 "Seit dem Debüt "God Has Failed" im Jahre 2000 ist viel Wasser die Isar runter geflossen und doch gibt es bei den Herren aus Freising eine immer währende Konstante: Sie machen Musik zu Kunst (...) Ein Genießer-Album für Musikenthusiasten - oder eben Kunstliebhabern."