New York City Post-Rock aus der Nachbarschaft der Liars und Rapture. Die Band aus Brooklyn mixt Post-Punk, Elektronik, Soul, Jaxx, Gospel und Doo Wop dermaßen kreativ, dass es einen an die Art erinnert, in der Maler ihre Farben mischen. Da ist es fast logisch, dass Sänger Tunde Adebimpe und Multi-Instrumentalist und Bandmitgründer Dave Sitek auch als bildende Künstler unterwegs sind. Adebimpe hat sich nach dem Studium an der NYU auf Stop-Motion-Animation spezialisiert und tat die ersten Schritte im Musikgeschäft als Regisseur des Yeah Yeah Yeah Videos "Pin". Künftig wird er sich wohl auf die Musik konzentrieren müssen, konnte doch schon die erste EP-Veröffentlichung auf Touch & Go 2003 die Trainspotter entzücken. Das Duo wurde zum Trio (und mittlerweile zum Quintett), und nach einer ersten US-Tournee mit The Fall entstand das Debütalbum. Wie genial Adebimpe als Sänger und als Songwriter ist, zeigt der erste Track "The Wrong Way". Hier beschreibt er die Lebensumstände als Farbiger, umgeben von einer geistlosen, materialistischen Welt voller Gewalt und Aggression, und schon die Worte alleine hätten ein bewegendes Gedicht ergeben. Die fulminante Stimme, chor-ähnlich verstärkt, die Flöten, der verzerrte Bass und der martialische Beat verwandeln sie in einen beeindruckenden und leidenschaftlichen Song. Musikalisch mag es nachzuvollziehen sein, dass Kritiker TV On The Radio als schwarzes Pendant zu The Rapture und den Liars bezeichnen; textlich sind sie jedoch weit elaborierter als die Referenzen. "Desperate Youth, Blood Thirsty Babes" ist ein sehr politisches Album geworden, die Songs entstanden zum Teil als Antwort auf die Apathie im Post-9-11-New York. Das ist in der psychedelisch-souligen Antikriegs-Meditation "Bomb Yourself" sehr offensichtlich, bei anderen Tracks, die politische Aspekte der menschlichen Beziehungen zum Inhalt haben, etwas subtiler.