Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 4. August 2006
- Hersteller: ALIVE AG / Rent A Dog,
- EAN: 0825427300829
- Artikelnr.: 20820702
CD | |||
1 | God bless you (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:03:21 | |
2 | The lover (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:03:43 | |
3 | Wachet auf (from TV-Production "Der scharlachrote Engel") | 00:03:31 | |
4 | Noch was (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:02:40 | |
5 | Bossa (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:02:55 | |
6 | Ding dong (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:03:58 | |
7 | Far from here (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:03:58 | |
8 | Spaceblues (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:03:58 | |
9 | Carpet of infinity (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:01:56 | |
10 | Froschkönig in Rio (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:02:48 | |
11 | Tempeltanz (from TV-Production "Der scharlachrote Engel") | 00:02:24 | |
12 | Emu (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:04:36 | |
13 | Blutrot (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:02:48 | |
14 | Passage (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:02:29 | |
15 | Maler (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:01:30 | |
16 | Madonna oriente (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:03:29 | |
17 | Autofahrt (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:00:27 | |
18 | K rain due (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:03:42 | |
19 | Rouget de Lisle (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:03:49 | |
20 | Suck my soul (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:02:18 | |
Weitere 7 Tracks anzeigen | |||
21 | Brancas (from TV-Production "Freunde der Freunde") | 00:01:59 | |
22 | Tod in weiss (from TV-Production "München-Geheimnisse einer Stadt") | 00:00:41 | |
23 | Dubb (from TV-Production "Der scharlachrote Engel") | 00:03:53 | |
24 | Claire (from TV-Production "Hotte im Paradies") | 00:02:42 | |
25 | Trenner Dach (from TV-Production "München-Geheimnisse einer Stadt") | 00:01:23 | |
26 | Interferon (from TV-Production "Er sollte tot sein") | 00:03:08 | |
27 | Pianosequenz (from TV-Production "Der scharlachrote Engel") | 00:03:48 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.05.2008Das katholische Gefühl
Dominik Graf erzählt aus der deutschen Romantik
Gemessen daran, dass man im Ausland erstaunlicherweise immer wieder auf die so legendäre deutsche Romantik angesprochen wird, gibt es eigentlich viel zu wenige Filme, die sie für uns nocheinmal zum Leben zu erwecken versuchen. Dominik Graf, einer der erfahrendsten und produktivsten deutschen Regisseure, hat jetzt so einen Versuch unternommen. Das Gelübde heißt der Film, in dem er die Begegnung des Dichters Clemens Brentano mit der – 2004 von Johannes Paul II. selig gesprochenen – stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick inszeniert hat.
In seiner 1817 mit der Konversion zum Katholizismus einsetzenden frömmlerischen Phase, verbrachte Brentano sechs Jahre in Dülmen – am Krankenlager der von Visionen heimgesuchten, aus den Wundmalen blutenden und wohl überhaupt alles mögliche Sekret abgebenden, bettlägerigen Augustiner-Nonne. In 40 Folio-Bänden zeichnete Brentano ihre Visionen auf.
Mel Gibsons umstrittener Film Die Passion Christi (2004) bezieht sich übrigens explizit auf Emmericks Visionen der Leidensgeschichte. Grafs Film (Buch: Dominik Graf, Markus Busch) basiert auf Kai Meyers im Bastei Lübbe Verlag erschienenen Roman Das Gelübde. Die Inhaltsangabe bei Amazon informiert über die Story: „Es entspinnt sich eine verbotene Leidenschaft, in der Träume an die Stelle von Berührungen treten.” Der Film inszeniert es nun nicht exakt so, aber doch dahingehend, dass Brentano die überraschend knusprig aussehende Emmerick (Tanja Schleiff) nackt, mit langen Haaren phantasiert. Dass sie, als er ihr Bett ans Fenster rückt, in einer Art mit ihm flirtet, wie man es von den selbstbewussten aufgeklärten hübschen Mädchen unserer Tage kennt.
Misel Maticevic, 2002 großartig in Grafs Hotte im Paradies, findet als in die Rolle Brentano nicht wirklich hinein. Auch Tanja Schleiff, Maren Eggert, Anke Sevenich und andere bleiben ihren Figuren fremd. Sie alle wirken in Mimik und Sprechweise derart heutig, modern, dass man sich beim besten Willen nicht ins 19. Jahrhundert versetzt fühlen mag. Der Film entwickelt wenig Intensität und wenn man streng sein will – noch nicht einmal Anteilnahme an dem, was er erzählt. Auf Festivals wurde die Ästhetik gelobt, Grafs Bilder erinnerten an Jan Vermeer. Wo die Verbindung zwischen dem im calvinistischen Holland des 17. Jahrhunderts wirkenden Maler und den Katholiken des 19. Jahrhunderts liegen soll, wäre allerdings noch zu klären. Man sieht eine von Wundern, Erscheinungen und Stigmata begeisterte bigotte, vor-naturwissenschaftliche Gesellschaft. Was diese Menschen antrieb, ist sehr weit weg von uns heute – und es hätte der Vermittlung bedurft. EVA MARZ
Das Gelübde, Arte, 21 Uhr.
Verbotene Liebe: Die Nonne (Tanja Schleiff) und der Dichter (Misel Maticevic) haben Visionen in Dülmen. Foto: WDR
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Dominik Graf erzählt aus der deutschen Romantik
Gemessen daran, dass man im Ausland erstaunlicherweise immer wieder auf die so legendäre deutsche Romantik angesprochen wird, gibt es eigentlich viel zu wenige Filme, die sie für uns nocheinmal zum Leben zu erwecken versuchen. Dominik Graf, einer der erfahrendsten und produktivsten deutschen Regisseure, hat jetzt so einen Versuch unternommen. Das Gelübde heißt der Film, in dem er die Begegnung des Dichters Clemens Brentano mit der – 2004 von Johannes Paul II. selig gesprochenen – stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick inszeniert hat.
In seiner 1817 mit der Konversion zum Katholizismus einsetzenden frömmlerischen Phase, verbrachte Brentano sechs Jahre in Dülmen – am Krankenlager der von Visionen heimgesuchten, aus den Wundmalen blutenden und wohl überhaupt alles mögliche Sekret abgebenden, bettlägerigen Augustiner-Nonne. In 40 Folio-Bänden zeichnete Brentano ihre Visionen auf.
Mel Gibsons umstrittener Film Die Passion Christi (2004) bezieht sich übrigens explizit auf Emmericks Visionen der Leidensgeschichte. Grafs Film (Buch: Dominik Graf, Markus Busch) basiert auf Kai Meyers im Bastei Lübbe Verlag erschienenen Roman Das Gelübde. Die Inhaltsangabe bei Amazon informiert über die Story: „Es entspinnt sich eine verbotene Leidenschaft, in der Träume an die Stelle von Berührungen treten.” Der Film inszeniert es nun nicht exakt so, aber doch dahingehend, dass Brentano die überraschend knusprig aussehende Emmerick (Tanja Schleiff) nackt, mit langen Haaren phantasiert. Dass sie, als er ihr Bett ans Fenster rückt, in einer Art mit ihm flirtet, wie man es von den selbstbewussten aufgeklärten hübschen Mädchen unserer Tage kennt.
Misel Maticevic, 2002 großartig in Grafs Hotte im Paradies, findet als in die Rolle Brentano nicht wirklich hinein. Auch Tanja Schleiff, Maren Eggert, Anke Sevenich und andere bleiben ihren Figuren fremd. Sie alle wirken in Mimik und Sprechweise derart heutig, modern, dass man sich beim besten Willen nicht ins 19. Jahrhundert versetzt fühlen mag. Der Film entwickelt wenig Intensität und wenn man streng sein will – noch nicht einmal Anteilnahme an dem, was er erzählt. Auf Festivals wurde die Ästhetik gelobt, Grafs Bilder erinnerten an Jan Vermeer. Wo die Verbindung zwischen dem im calvinistischen Holland des 17. Jahrhunderts wirkenden Maler und den Katholiken des 19. Jahrhunderts liegen soll, wäre allerdings noch zu klären. Man sieht eine von Wundern, Erscheinungen und Stigmata begeisterte bigotte, vor-naturwissenschaftliche Gesellschaft. Was diese Menschen antrieb, ist sehr weit weg von uns heute – und es hätte der Vermittlung bedurft. EVA MARZ
Das Gelübde, Arte, 21 Uhr.
Verbotene Liebe: Die Nonne (Tanja Schleiff) und der Dichter (Misel Maticevic) haben Visionen in Dülmen. Foto: WDR
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