Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 23. Oktober 2009
- Hersteller: 375 Media GmbH / Traumton/Indigo,
- EAN: 0705304453025
- Artikelnr.: 27055111
CD | |||
1 | Dream Up | 00:03:52 | |
2 | Keep Control | 00:01:22 | |
3 | Closer | 00:03:49 | |
4 | Drunk | 00:04:20 | |
5 | Peppermint Patties | 00:03:03 | |
6 | Singing Nurses | 00:02:16 | |
7 | Ambulance | 00:02:59 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.01.2010Frau Luna
Patty Moons Exzentrik
Was Musiker jahrelang unter Verschluss halten, gelangt doch irgendwann ans Tageslicht. So ist es auch im Fall der Berliner Sängerin Patty Moon, die Lieder aus ihren Anfangstagen ausgegraben hat, die teilweise mehr als zehn Jahre auf dem Buckel haben. Doch anstatt das Publikum mit einer langen Archiv-Strecke zu überfordern, hat Patty Moon nur sieben sorgfältig aufpolierte Lieder hervorgeholt - das Minialbum "Dream Up" hat eine Spieldauer von zwanzig Minuten.
Das war eine kluge Entscheidung, denn so funkeln die wenigen Songs wie Juwelen. Die von ihrem musikalischen Dauerpartner Tobias Schwab verspielt eingerichteten Lieder haben viel Luft und erhalten durch selten genutzte Instrumente wie Akkordeon, Klarinette oder Cello eine individuelle Färbung. Das Schlagzeug, für Popmusik aller Art sonst unentbehrlich, ist selten zu hören. Das mittig plazierte "Drunk" mit seiner unwiderstehlichen Botschaft "Let's get drunk in the morning" treibt es allerdings voran. Und auch das einen albtraumhaften Sog entwickelnde "Singing Nurses" ist mit sich unerbittlich steigernden Trommelsalven ausgestattet - dort ist allerdings auch von Blutverlust und sterbenden Babys die Rede.
Auf den fünf anderen Liedern dominiert eine eher kammermusikalische Atmosphäre. Patty Moons Musik hat viel von verdienten britischen Exzentrikern wie Kate Bush oder Nick Drake, und die verwunschene Stimmung, die sich durch schwebende Klangtexturen und ihr gediegenes Klavierspiel ergibt, trägt viel dazu bei, dass man sich in Lieder wie "Ambulance" oder den Titelsong gewissermaßen einwickeln kann wie in eine Wolldecke. Die Geschichten, die Patty Moon erzählt, haben genug Geheimnisse, aber auch Bilder, die stark genug sind, um im Gedächtnis zu bleiben. "Some hearts are made out of silk, some hearts are made out of snow", singt Patty Moon in "Closer", und man weiß nicht genau, ob sie das bewundernd oder bedauernd meint. Eigentlich hätte man jetzt doch gerne mehr gehört aus ihrer Frühzeit.
rtho
Patty Moon, Dream Up. Traumton 4530 (Indigo)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Patty Moons Exzentrik
Was Musiker jahrelang unter Verschluss halten, gelangt doch irgendwann ans Tageslicht. So ist es auch im Fall der Berliner Sängerin Patty Moon, die Lieder aus ihren Anfangstagen ausgegraben hat, die teilweise mehr als zehn Jahre auf dem Buckel haben. Doch anstatt das Publikum mit einer langen Archiv-Strecke zu überfordern, hat Patty Moon nur sieben sorgfältig aufpolierte Lieder hervorgeholt - das Minialbum "Dream Up" hat eine Spieldauer von zwanzig Minuten.
Das war eine kluge Entscheidung, denn so funkeln die wenigen Songs wie Juwelen. Die von ihrem musikalischen Dauerpartner Tobias Schwab verspielt eingerichteten Lieder haben viel Luft und erhalten durch selten genutzte Instrumente wie Akkordeon, Klarinette oder Cello eine individuelle Färbung. Das Schlagzeug, für Popmusik aller Art sonst unentbehrlich, ist selten zu hören. Das mittig plazierte "Drunk" mit seiner unwiderstehlichen Botschaft "Let's get drunk in the morning" treibt es allerdings voran. Und auch das einen albtraumhaften Sog entwickelnde "Singing Nurses" ist mit sich unerbittlich steigernden Trommelsalven ausgestattet - dort ist allerdings auch von Blutverlust und sterbenden Babys die Rede.
Auf den fünf anderen Liedern dominiert eine eher kammermusikalische Atmosphäre. Patty Moons Musik hat viel von verdienten britischen Exzentrikern wie Kate Bush oder Nick Drake, und die verwunschene Stimmung, die sich durch schwebende Klangtexturen und ihr gediegenes Klavierspiel ergibt, trägt viel dazu bei, dass man sich in Lieder wie "Ambulance" oder den Titelsong gewissermaßen einwickeln kann wie in eine Wolldecke. Die Geschichten, die Patty Moon erzählt, haben genug Geheimnisse, aber auch Bilder, die stark genug sind, um im Gedächtnis zu bleiben. "Some hearts are made out of silk, some hearts are made out of snow", singt Patty Moon in "Closer", und man weiß nicht genau, ob sie das bewundernd oder bedauernd meint. Eigentlich hätte man jetzt doch gerne mehr gehört aus ihrer Frühzeit.
rtho
Patty Moon, Dream Up. Traumton 4530 (Indigo)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main