Bruno Ganz' Kunst und seine Persönlichkeit haben mich seit jeher in den Bann gezogen und so wagte ich den Versuch, ihn zu einer gemeinsamen Aufführung von Richard Strauss' Melodram »Enoch Arden« zu überreden ... Die erste Probe dauerte sieben Stunden ohne eine einzige Pause und eröffnete mir einen unmittelbaren Einblick in Brunos Kunst, seine Intensität und Konzentration ... Brunos Weisheit, seine Gabe, komplexe Betrachtungen in prägnante Sätze zu fassen, sein ausdauerndes und meisterhaftes Bestreben, den Text zu durchdringen und dessen Bedeutung zu vermitteln, sein Humor, seine Neugier, Integrität und berührende menschliche Gegenwart inspirierten uns alle. Dass er nicht mehr unter uns ist, ist ungemein schmerzhaft. Doch seine Stimme zu hören, wie sie uns die Geschichte von Enoch Arden ins Ohr legt, während wir von Tennysons Worten und der Musik Richard Strauss' in Besitz genommen werden, schafft bittersüße Erleichterung. KIRILL GERSTEIN
SACDH | |||
1 | Enoch Arden op. 38 (Melodram nach Alfred Lord Tennyson) | ||
2 | So wurden jene Zwei vermählt | 00:07:09 | |
3 | Sie lieh am Tag, den Enoch ihr bald genannt, ein Fernrohr | 00:05:52 | |
4 | Zur Schule sandte Philipp darauf die Kleinen | 00:02:00 | |
5 | Ins Holz zum Nüssepflücken wollten einst | 00:06:22 | |
6 | Annies Traum | 00:03:52 | |
7 | Vorspiel: Und wo war Enoch? (2. Teil) | 00:03:40 | |
8 | Doch jeden Tag des Sonnenaufgangs scharlachrote Pfeile | 00:02:57 | |
9 | So über Enochs früh ergrauend Haupt | 00:06:07 | |
10 | Als jetzt der auferstandene Tote sah sein Weib | 00:04:12 | |
11 | Diese Müllersfrau, von der Ihr spracht | 00:02:40 | |
12 | Frau, stört mich nicht so nah an meinem Tod | 00:03:57 |