Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 4. November 2008
- Hersteller: Klassik Center Kassel / Claves,
- EAN: 7619931281025
- Artikelnr.: 25499276
CD | |||
1 | El sombrero de tres picos (Der Dreispitz, Ballett): Suite Nr. 1-2 | ||
2 | La tarde | 00:05:27 | |
3 | Danza de la molinera (Fandango) | 00:03:35 | |
4 | Las uvas | 00:04:10 | |
5 | Danza de los vecinos (Seguidillas) | 00:03:06 | |
6 | Danza del molinero (Farruca) | 00:06:54 | |
7 | Danza del corrigedor | 00:06:21 | |
8 | Danza final (Jota) | 00:06:15 | |
9 | Fuego fatuo (Suite für Orchester über Themen von Chopin) (bearb.von Antoni Ros Marbà) | ||
10 | 2. Andantino mosso | 00:03:09 | |
11 | 3. Allegro ma no troppo | 00:02:56 | |
12 | 4. Molto allegro | 00:04:45 | |
13 | 5. Mesto | 00:04:07 | |
14 | 6. Allegro, tempo di tarantella | 00:02:49 | |
15 | 7. Allegro ma non troppo | 00:02:09 | |
16 | 8. Andante, molto tranquillo | 00:02:49 | |
17 | 9. Moderato | 00:07:41 |
Frankfurter Allgemeine ZeitungHier spricht Radio Mexiko
Mitreißend: Das hr-Sinfonieorchester wandelt beim "Debüt" auf ungewohntem Pfad
Dass Frankfurter Musikfreunden der Name des jungen mexikanischen Dirigenten Carlos Miguel Prieto noch nicht geläufig ist, verwundert kaum. Zwar ist der mitreißend vitale, handwerklich über jeden Zweifel erhabene Interpret schon heute Chefdirigent zweier großer Klangkörper der Vereinigten Staaten und außerdem zweier mexikanischer Orchester. Sein Gastspiel beim hr-Sinfonieorchester im Funkhaus jedoch war ein Debüt - eines, das vielen Konzertbesuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird, nimmt man die Phonzahlen anhaltenden Jubels nach dem Programm und der Menschen noch stärker förmlich vom Stuhl reißenden Zugabe zum Maßstab.
In der verdienstvollen Reihe "Debüt" des Hessischen Rundfunk war dieser Abend der bislang vielleicht bedeutendste. Er erschöpfte sich nicht darin, eine ungewöhnlich glanzvolle Nachwuchspersönlichkeit der internationalen Dirigentenszene zu präsentieren, was allerdings schon Aufsehen genug erregen müsste, wenn man ein großes Werk des Orchester-Repertoires derart facettenreich, stilsicher und effektvoll zum Klingen - mehr noch: zum Blühen - bringt, wie es Prieto jetzt mit der Ballettmusik "El sombrero de tres picos" von Manuel de Falla gelang. Doch der künstlerisch so ertragreiche wie informative Abend bot noch weit mehr, weil die Musikverantwortlichen des Rundfunks mit dem Dirigenten die Aufführung dreier großer Orchesterwerke des mexikanischen Repertoires verabredet hatten, die in Deutschland kaum gespielt werden, jedoch als Bereicherung zu betrachten sind. Die vorgestellten Werke waren, auch vom jeweiligen Anlass ihrer Entstehung her, recht different. Die Orchestersuite "Redes" (Fischnetze) von Silvestre Revueltas ist die Musik zu einem sozialkritischen Film über das Leben der mexikanischen Fischer. Sie ist klangvoll und geschickt instrumentiert, gemäß der Aufgabenstellung leicht fasslich. Bedeutend dichter gearbeitet wirkt die mit nur zwölf Minuten Aufführungsdauer komprimiert scheinende Sinfonie Nr. 2 (Sinfonia india) von Carlos Chávez. Mitreißend volkstümlich hingegen das Orchesterwerk "Huapango" des hierzulande noch weniger bekannten José Pablo Moncayo.
Alle drei Werke fordern eine große Orchesterbesetzung und atmen eine bestimmte Art von Lokalkolorit, was sich in der Instrumentation, vor allem der speziellen Spielweise ebenso äußert wie in der quasi tänzerischen musikalischen Gestik. Schon beim ersten Hören erschließen sich darüber hinaus kompositionsübergreifende rhythmische Stilmittel, wenn etwa die Taktart ständig zwischen Sechsachtel und Dreiviertel wechselt. Prietos Dirigat erwies sich durchweg als klar und präzise. Der Künstler besitzt darüber hinaus ein untrügliches Gespür für die Wirkungen und Klangmöglichkeiten einer umfangreichen Partitur. Im Archiv des Hessischen Rundfunks dürften diese Aufnahmen schon jetzt Referenzcharakter besitzen. Man sollte sie auf Tonträgern veröffentlichen.
HARALD BUDWEG
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mitreißend: Das hr-Sinfonieorchester wandelt beim "Debüt" auf ungewohntem Pfad
Dass Frankfurter Musikfreunden der Name des jungen mexikanischen Dirigenten Carlos Miguel Prieto noch nicht geläufig ist, verwundert kaum. Zwar ist der mitreißend vitale, handwerklich über jeden Zweifel erhabene Interpret schon heute Chefdirigent zweier großer Klangkörper der Vereinigten Staaten und außerdem zweier mexikanischer Orchester. Sein Gastspiel beim hr-Sinfonieorchester im Funkhaus jedoch war ein Debüt - eines, das vielen Konzertbesuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird, nimmt man die Phonzahlen anhaltenden Jubels nach dem Programm und der Menschen noch stärker förmlich vom Stuhl reißenden Zugabe zum Maßstab.
In der verdienstvollen Reihe "Debüt" des Hessischen Rundfunk war dieser Abend der bislang vielleicht bedeutendste. Er erschöpfte sich nicht darin, eine ungewöhnlich glanzvolle Nachwuchspersönlichkeit der internationalen Dirigentenszene zu präsentieren, was allerdings schon Aufsehen genug erregen müsste, wenn man ein großes Werk des Orchester-Repertoires derart facettenreich, stilsicher und effektvoll zum Klingen - mehr noch: zum Blühen - bringt, wie es Prieto jetzt mit der Ballettmusik "El sombrero de tres picos" von Manuel de Falla gelang. Doch der künstlerisch so ertragreiche wie informative Abend bot noch weit mehr, weil die Musikverantwortlichen des Rundfunks mit dem Dirigenten die Aufführung dreier großer Orchesterwerke des mexikanischen Repertoires verabredet hatten, die in Deutschland kaum gespielt werden, jedoch als Bereicherung zu betrachten sind. Die vorgestellten Werke waren, auch vom jeweiligen Anlass ihrer Entstehung her, recht different. Die Orchestersuite "Redes" (Fischnetze) von Silvestre Revueltas ist die Musik zu einem sozialkritischen Film über das Leben der mexikanischen Fischer. Sie ist klangvoll und geschickt instrumentiert, gemäß der Aufgabenstellung leicht fasslich. Bedeutend dichter gearbeitet wirkt die mit nur zwölf Minuten Aufführungsdauer komprimiert scheinende Sinfonie Nr. 2 (Sinfonia india) von Carlos Chávez. Mitreißend volkstümlich hingegen das Orchesterwerk "Huapango" des hierzulande noch weniger bekannten José Pablo Moncayo.
Alle drei Werke fordern eine große Orchesterbesetzung und atmen eine bestimmte Art von Lokalkolorit, was sich in der Instrumentation, vor allem der speziellen Spielweise ebenso äußert wie in der quasi tänzerischen musikalischen Gestik. Schon beim ersten Hören erschließen sich darüber hinaus kompositionsübergreifende rhythmische Stilmittel, wenn etwa die Taktart ständig zwischen Sechsachtel und Dreiviertel wechselt. Prietos Dirigat erwies sich durchweg als klar und präzise. Der Künstler besitzt darüber hinaus ein untrügliches Gespür für die Wirkungen und Klangmöglichkeiten einer umfangreichen Partitur. Im Archiv des Hessischen Rundfunks dürften diese Aufnahmen schon jetzt Referenzcharakter besitzen. Man sollte sie auf Tonträgern veröffentlichen.
HARALD BUDWEG
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main