Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 13. Oktober 2003
- Hersteller: Sony Music Entertainment Germany / Sony Music,
- Gesamtlaufzeit: 47 Min.
- EAN: 5099751347224
- Artikelnr.: 20180331
- Herstellerkennzeichnung
- Sony Music Entertainment International Services GmbH
- PO BOX 510
- 33311 Gütersloh
- product.safety@sonymusic.com
CD | |||
1 | Clarity | 00:04:31 | |
2 | Bigger Than My Body | 00:04:26 | |
3 | Something's Missing | 00:05:05 | |
4 | New Deep | 00:04:09 | |
5 | Come Back To Bed | 00:05:25 | |
6 | Home Life | 00:04:13 | |
7 | Split Screen Sadness | 00:05:06 | |
8 | Daughters | 00:03:59 | |
9 | Only Heart | 00:03:50 | |
10 | Wheel | 00:05:32 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.11.2003Die Freunde warten schon
John Mayer spielt seine amerikanischen Gefühle aus
Als der Amerikaner John Mayer 2001 mit seinem Debütalbum "Room for Squares" in die Hitparaden einstieg, verfügte er über eine intakte akustische Gitarre, das Gespür für eingängige Popsongs und den Willen, damit groß rauszukommen. Und er traf in seiner Heimat mit seinen mit dem Charme des Unfertigen geölten und bisweilen an die Balladen seines Landsmannes Michael Franks erinnernden Songs auf Anhieb den Nerv seiner Generation, die sich mit postpubertären Problemen herumschlug. Achtzig Wochen lang hielt sich das Album in den Billboard-Top-200-Charts, lieferte drei Hit-Singles, darunter die Party-Beschallung "Your Body is a Wonderland". Obendrein erhielt der 1977 in Connecticut geborene Mayer dieses Jahr einen Grammy als bester Popsänger, was die Verkaufszahl des Albums über die Drei-Millionen-Grenze hob. So wurde aus ihm einer der größten Hoffnungsträger der Plattenindustrie, dem Mädchen ihre Schlüpfer auf die Bühne werfen.
Das vom ehemaligen Cheryl-Crow-Produzenten Joseph Puig zugeschliffene zweite Album "Heavier Things" enthält zehn von einer gut abgehangenen Stratocaster dominierte Songs, die dank Bläsern und Mayers rauchiger Stimme an Dave Matthews oder Jacob Dylan denken lassen. Im Vergleich zum Debüt klingen die Stücke inzwischen kühler, kalkulierter und weniger unfrisiert. Wer gefällige, handwerklich gut gemachte Balladen zwischen Rock, Pop, Blues und Folk bis hin zu Jazz mag, den bedient Mayer gut mit seinen selbstverliebten Reminiszenzen an das Postkarten-Amerika der Bars, Highways und Motels, in denen einsame Männer ihren Frauen nachtrauern oder jemand nicht begreifen kann, was in einem entscheidenden Moment zwischen ihm und seiner Angebeteten schiefgelaufen ist.
Doch Mayer federt den gelegentlich überschießenden Tiefsinn seiner verkappten Liebeslieder ab, indem er diesen unterspielt und die Rhythmen mit trockenem, kantigem Sprechgesang bricht. So gesehen liefert "Heavier Things" nahezu perfekt arrangierte Hintergrundklänge, in denen Mayer naiv große Gefühle ausspielt. Das geht vom klagenden Auftaktstück "Clarity" über das sinnierende "Daughters" bis hin zu dem antimaterialistischen Text von "Somethings Missing". Kritikern des Leichtgewichts Mayer, die ihm Glätte und Harmlosigkeit vorhielten, bietet auch das neue Album eine breite Angriffsfläche. Und sicher erblickt man in den Songs dieses Dahergelaufenen kein musikalisches Neuland. Doch wieder mal nach Hause zu kommen, wo einen alte Freunde erwarten und einem warm ums Herz wird, ist ja auch nicht schlecht.
PETER HENNING
John Mayer, Heavier Things. Columbia 513472 (Sony)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
John Mayer spielt seine amerikanischen Gefühle aus
Als der Amerikaner John Mayer 2001 mit seinem Debütalbum "Room for Squares" in die Hitparaden einstieg, verfügte er über eine intakte akustische Gitarre, das Gespür für eingängige Popsongs und den Willen, damit groß rauszukommen. Und er traf in seiner Heimat mit seinen mit dem Charme des Unfertigen geölten und bisweilen an die Balladen seines Landsmannes Michael Franks erinnernden Songs auf Anhieb den Nerv seiner Generation, die sich mit postpubertären Problemen herumschlug. Achtzig Wochen lang hielt sich das Album in den Billboard-Top-200-Charts, lieferte drei Hit-Singles, darunter die Party-Beschallung "Your Body is a Wonderland". Obendrein erhielt der 1977 in Connecticut geborene Mayer dieses Jahr einen Grammy als bester Popsänger, was die Verkaufszahl des Albums über die Drei-Millionen-Grenze hob. So wurde aus ihm einer der größten Hoffnungsträger der Plattenindustrie, dem Mädchen ihre Schlüpfer auf die Bühne werfen.
Das vom ehemaligen Cheryl-Crow-Produzenten Joseph Puig zugeschliffene zweite Album "Heavier Things" enthält zehn von einer gut abgehangenen Stratocaster dominierte Songs, die dank Bläsern und Mayers rauchiger Stimme an Dave Matthews oder Jacob Dylan denken lassen. Im Vergleich zum Debüt klingen die Stücke inzwischen kühler, kalkulierter und weniger unfrisiert. Wer gefällige, handwerklich gut gemachte Balladen zwischen Rock, Pop, Blues und Folk bis hin zu Jazz mag, den bedient Mayer gut mit seinen selbstverliebten Reminiszenzen an das Postkarten-Amerika der Bars, Highways und Motels, in denen einsame Männer ihren Frauen nachtrauern oder jemand nicht begreifen kann, was in einem entscheidenden Moment zwischen ihm und seiner Angebeteten schiefgelaufen ist.
Doch Mayer federt den gelegentlich überschießenden Tiefsinn seiner verkappten Liebeslieder ab, indem er diesen unterspielt und die Rhythmen mit trockenem, kantigem Sprechgesang bricht. So gesehen liefert "Heavier Things" nahezu perfekt arrangierte Hintergrundklänge, in denen Mayer naiv große Gefühle ausspielt. Das geht vom klagenden Auftaktstück "Clarity" über das sinnierende "Daughters" bis hin zu dem antimaterialistischen Text von "Somethings Missing". Kritikern des Leichtgewichts Mayer, die ihm Glätte und Harmlosigkeit vorhielten, bietet auch das neue Album eine breite Angriffsfläche. Und sicher erblickt man in den Songs dieses Dahergelaufenen kein musikalisches Neuland. Doch wieder mal nach Hause zu kommen, wo einen alte Freunde erwarten und einem warm ums Herz wird, ist ja auch nicht schlecht.
PETER HENNING
John Mayer, Heavier Things. Columbia 513472 (Sony)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main