Produktdetails
- Anzahl: 1 Audio CD
- Erscheinungstermin: 11. April 2005
- Hersteller: Galileo Music Communication GmbH / Galileo Music Communication,
- EAN: 4250095800115
- Artikelnr.: 20156080
CD | |||
1 | Silence | 00:04:40 | |
2 | Happiness | 00:02:38 | |
3 | Dream | 00:03:17 | |
4 | Moments | 00:03:28 | |
5 | Maria | 00:03:21 | |
6 | Memories | 00:04:36 | |
7 | Destiny | 00:03:30 | |
8 | Simple Things | 00:04:22 | |
9 | Life | 00:02:27 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.06.2005Schöne Blüte
Joel Xavier hat in Ron Carter seine zweite Stimme gefunden
So hat irgendwann alles angefangen: Zu einer Oberstimme gesellte sich eine Unterstimme, erst tastend, dann selbständiger. Am Ende ist daraus im Abendland komplexe Polyphonie geworden, wird in Europa mit vielen Stimmen, Chören, Solisten, großen Orchestern Musik gemacht. Joel Xavier aus Lissabon ist jetzt zu den Anfängen zurückgekehrt, indem er die Alte Welt verließ: hat sich seine Gitarre genommen, ist nach New York gereist und fand dort in Ron Carter einen, der zweite Stimme spielt. Der junge Portugiese fragte die amerikanische Bassistenlegende, ob sie zusammen eine Platte machen könnten. Am 24. September des letzten Jahres setzte man sich für einige Stunden zusammen, herausgekommen dabei ist eine gute halbe Stunde intimes Zwiegespräch.
Xavier, einunddreißig Jahre alt, hat schon ein paar schöne Sachen gemacht, seitdem er vor einigen Jahren von der elektrischen zur akustischen Gitarre wechselte. Den Fado kombinierte er mit Jazz-Elementen zu "New Fado", die Alben "Lusitano" und "Lisboa" waren kraftvoll-nostalgische Hommagen an Portugal - einmal bloß mit Gitarre, Akkordeon und Kontrabaß, das zweite Mal zusätzlich mit Schlagzeug, Harmonika und Gesang. Die neue Platte heißt nun "In New York".
Im Duett entwickelt sich eine Struktur aus Baß und Melodie, die in vielerlei Hinsicht klassisch ist, sogar manchmal an barocke Bicinien erinnert, mit verträumten Sequenzierungen und vielem, was sonst noch dazugehört. Auf dieser Basis treibt die Musik wunderbare Blüten, jazzig, sanglich, traurig, immer leise, immer konzentriert. Manch magische Stelle ist dabei, etwa wenn Carters Solo von kaum hörbaren, fahlen Akkorden auf der Gitarre begleitet wird, mehr Geräusch als Klang. Dies ist exquisite Kammermusik. Die beiden haben sich viel zu sagen.
MICHAEL GASSMANN
Joel Xavier und Ron Carter, In New York. Galileo GMC011 (Vertrieb: Galileo MC, Tel. 08144/ 939421)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Joel Xavier hat in Ron Carter seine zweite Stimme gefunden
So hat irgendwann alles angefangen: Zu einer Oberstimme gesellte sich eine Unterstimme, erst tastend, dann selbständiger. Am Ende ist daraus im Abendland komplexe Polyphonie geworden, wird in Europa mit vielen Stimmen, Chören, Solisten, großen Orchestern Musik gemacht. Joel Xavier aus Lissabon ist jetzt zu den Anfängen zurückgekehrt, indem er die Alte Welt verließ: hat sich seine Gitarre genommen, ist nach New York gereist und fand dort in Ron Carter einen, der zweite Stimme spielt. Der junge Portugiese fragte die amerikanische Bassistenlegende, ob sie zusammen eine Platte machen könnten. Am 24. September des letzten Jahres setzte man sich für einige Stunden zusammen, herausgekommen dabei ist eine gute halbe Stunde intimes Zwiegespräch.
Xavier, einunddreißig Jahre alt, hat schon ein paar schöne Sachen gemacht, seitdem er vor einigen Jahren von der elektrischen zur akustischen Gitarre wechselte. Den Fado kombinierte er mit Jazz-Elementen zu "New Fado", die Alben "Lusitano" und "Lisboa" waren kraftvoll-nostalgische Hommagen an Portugal - einmal bloß mit Gitarre, Akkordeon und Kontrabaß, das zweite Mal zusätzlich mit Schlagzeug, Harmonika und Gesang. Die neue Platte heißt nun "In New York".
Im Duett entwickelt sich eine Struktur aus Baß und Melodie, die in vielerlei Hinsicht klassisch ist, sogar manchmal an barocke Bicinien erinnert, mit verträumten Sequenzierungen und vielem, was sonst noch dazugehört. Auf dieser Basis treibt die Musik wunderbare Blüten, jazzig, sanglich, traurig, immer leise, immer konzentriert. Manch magische Stelle ist dabei, etwa wenn Carters Solo von kaum hörbaren, fahlen Akkorden auf der Gitarre begleitet wird, mehr Geräusch als Klang. Dies ist exquisite Kammermusik. Die beiden haben sich viel zu sagen.
MICHAEL GASSMANN
Joel Xavier und Ron Carter, In New York. Galileo GMC011 (Vertrieb: Galileo MC, Tel. 08144/ 939421)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main