Nach dem Abschied von "Men In Blues" mit Klaus 'Major' Heuser legt die deutsche Blues-Ikone eine neue Produktion vor, an der sich geniale Musiker wie Charlie Musselwhite und Freddy Koella (Willy DeVille/Bob Dylan) beteiligt haben. Fast scheint es als habe der schwere Hörsturz, der ihn im September 2012 ereilte und zum Abschied vom "Men In Blues"-Projekt mit Ex-BAP-Gitarrist Klaus 'Major' Heuser führte, ungeahnte Kräfte frei gesetzt, deren Ursprung vielleicht im verzweifelten Aufbäumen des Musikers gegen die Katastrophe einer lebenslangen Hörschädigung zu suchen ist. Klar, Bargel ist ein Fighter. Seine Lebensvita zeigt, dass er schon ganz andere Katastrophen weggesteckt hat. Innerhalb weniger Monate hat sich der Überlebensexperte neu aufgestellt: da schreibt und komponiert er eine ganze Reihe großartiger Songtitel, formiert mit dem niederländischen Drummer Geert Roelofs, dem Kontrabassisten Paul G. Ulrich und dem Kölner Gitarristen Roger Schaffrath seine Band "Dead Slow Stampede" und legt nun mit "It's Crap!" eine selbstbewusste Produktion vor, mit der er national wie auch international seine exponierte Stellung als originärer Künstler von hoher individueller Ausdruckskraft untermauert. Ein exzellenter Songwriter ist er schon immer gewesen, doch auf dieser Scheibe entfalten seine Kompositionen noch mehr Sinnlichkeit, Atmosphäre und Magie als zuvor. Die Texte sind witzig, ironisch, bissig, manchmal absurd und letztendlich auch berührend - und: sie heben sich wohltuend von den Klischees gängiger Blues-Lyrik ab. Randy Newman hätte seine helle Freude daran! Seine helle Freude daran hatte jedenfalls Charlie Musselwhite. Aufnahmen mit dem US-Blues-Giganten, der zu den weltbesten Harmonikaspielern zählt, waren schon vor Jahren geplant. Nun ist der Zeitpunkt endlich gekommen. Musselwhite ist mit Begeisterung dabei und schreibt: "I like 'It's Crap!' I really get a kick out of listening to it. Great lyrics and you sing it with such humor and conviction!". Freddy Koella, von Kritikern als "der beste elektrische Lead-Gitarrist den Bob Dylan je hatte" bezeichnet und jahrelanger Gitarrist von Willy DeVille, trifft 2010 auf Richard Bargel. Beide finden so viele musikalische Gemeinsamkeiten und Sympathie füreinander, dass Koella sofort bereit ist an dieser Produktion teilzunehmen. Das Besondere daran: nicht als Gitarrist zeigt er hier seine exzellente Musikalität, sondern als begnadeter Violonist und Mandolinenspieler. Auf "It's Crap!" präsentiert sich Richard Bargel auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und beantwortet damit zugleich die Frage, warum er als einer unserer besten, überzeugendsten und eindrucksvollsten Künstler im Genre der Blues-Musik gilt.
CD | |||
1 | It's crap! | 00:04:55 | |
2 | Autumn blues | 00:04:58 | |
3 | Slow moving woman | 00:04:44 | |
4 | You got no brains | 00:03:47 | |
5 | Devils bar-b-que | 00:03:02 | |
6 | Lady of the black bamboo | 00:05:35 | |
7 | Bad manners | 00:02:36 | |
8 | Stray cat | 00:05:29 | |
9 | Done and out | 00:03:56 | |
10 | Little children blues | 00:03:09 | |
11 | Out of tune | 00:03:46 | |
12 | Will your house be blessed | 00:04:22 |