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Produktdetails
Trackliste
CD 1
1In safe hands00:04:01
2This beautiful idea00:05:13
3Too many miracles00:03:44
4What tomorrow brings00:03:44
5I saw you walk away00:05:29
6It's what I'm thinking00:06:26
7You lied00:03:05
8A pure accident00:03:53
9This electric00:04:18
10This beautiful idea00:04:41
CD 2
1In safe hands00:04:27
2This beautiful idea00:03:22
3What tomorrow brings00:03:14
4You lied00:04:33
5It's what I'm thinking00:04:35
6In safe hands00:04:09
7The order of things00:03:52
8This beautiful idea00:04:24
9This electric00:05:16
10Too many miracles00:03:42
11I saw you walk away00:04:07
12In safe hands00:05:56
13A pure accident00:05:03
14This electric00:06:19
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.03.2011

Irrewerden, Weitermachen
Du Lied: Badly Drawn Boy beginnt eine Albentrilogie

Es sollten für eine Weile seine letzten Worte sein. "You're my woman, I'm your man", sang Damon Gough alias Badly Drawn Boy, "and if we still don't have a plan, we'll listen to ,Thunder Road'." So endete 2006 die Platte "Born in the U.K.", die klingen wollte wie Bruce Springsteen in den Siebzigern. Das war weit weg von der Stilfülle des Wundertütendebüts "The Hour of Bewilderbeast" sechs Jahre zuvor mit seinen großäugigen Staunstücken und sonnigen Tanznummern. Auf dem genauso bunten Zweitwerk "Have You Fed the Fish?" rang Gough mit einer Krake, gab Madonna einen Korb und überraschte mit plötzlichen Beschleunigungen. "One Plus One Is One" brachte dann ein geschlosseneres Klangbild, das Piano wurde prominenter, Querflöte und Kinderchor nervten.

Alle zwei Jahre ein Album, dazu die Filmmusik für "About a Boy" nach Nick Hornbys Roman - und da die Pause diesmal länger dauerte, kehrt der Mann aus Manchester gleich mit der Trilogie "It's What I'm Thinking" zurück. Teil eins heißt "Photographing Snowflakes", was Gough mit dem Versuch vergleicht, beim Liederschreiben flüchtige Eindrücke festzuhalten. Umwattet von orchestralem Schwelgen, erzählt er vom Irrewerden an der Welt, vom Weitermachen, von ewigen Themen, die in den schönsten, rarsten Momenten des Pop doch immer wieder wie eben erst entdeckt scheinen.

Hier wird daraus zu oft bloß kommoder Plätscherpop der Zimmerspringbrunnenklasse. Von den zehn Stücken in einer Dreiviertelstunde sind einige schlicht zu lang, besonders der Titelsong der Trilogie, ein sechseinhalbminütiger Bewusstseinsstrom des Belanglosen, dessen verschlurfter Sprechgesang unfreiwillige Komik birgt: "Well, thank you for your time, and for not wasting mine, that's a rare thing." In der Tat!

Auf die besten Stücke muss man bis zum Schlussdrittel warten. Der sphärischen Klage "You Lied" genügen drei Minuten, um unbestimmtes Unbehagen aufzubauen aus Liebe, Lüge und einer wabernden Nebelgitarre. Fröhlich vorwärtspurzelnd folgt "A Pure Accident", das Lautdrehlust weckt und Selbstmitleid durch Humor einhegt: "I know you will forgive me for the things I have done wrong, I'm sorry I never liked your favourite song." Gegen die Angst vor dem Morgen lässt "This Beautiful Idea" die - Überraschung! - Liebe leuchten; kein neues Rezept, aber angeblich ja ein wirksames. Auch damit bleibt es ein halbgarer Auftakt der Trilogie. Drei schöne Schneeflocken machen noch lange keinen Eiskönig.

THORSTEN GRÄBE

Badly Drawn Boy,

It's What I'm Thinking (Photographing Snowflakes)

Ear Music 0206035 (Edel)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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