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Produktdetails
Trackliste
CD
1A felicidade00:03:56
2O que tinha de ser00:03:02
3Estrada do sol00:04:05
4Meditaçao00:03:13
5Luiza00:02:38
6Falando de amor00:03:35
7Wave00:03:13
8Sabiá00:03:42
9O grande amor00:03:22
10Retrato em branco e preto00:02:47
11Inútil paisagem00:03:27
12Triste00:02:57
13Modinha00:03:18
14Don't ever go away00:02:32
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.02.2017

Bossa nova gegen Fado, wer gewinnt?

Dass man auch im kleinen Kreis, sagen wir, zu dritt, ordentlich Druck machen kann, ist spätestens seit Thin Lizzy bekannt. Bands wie die von Jimi Hendrix, wie Cream, Grand Funk Railroad oder West, Bruce & Laing hatten das, mit unterschiedlichen Stilen, vorgemacht, der Wille zum dichten Powerrock war dabei Voraussetzung, eine gewisse Bluesgrundierung das Verbindende. Aus England kommt das Trio The Brew, in dem sich Vater (Tim Smith, Bass) und Sohn (Kurtis, Schlagzeug) fast so ergänzen wie damals Simon Kirke und Andy Fraser in ihrer einzigartigen Rhythmussektion bei Free, die ja die meiste Zeit auch nur mit drei Instrumenten auskamen. Auf dem sechsten Album "Shake The Tree" (Jazzhaus Records/in-akustik) reißt Gitarrist Jason Barwick eindeutig das Geschehen an sich, der vor Jahren vom damals noch fast halbwüchsigen Kurtis den Gesang übernommen hatte. Das bewegt sich alles wieder diesseits der Durchknüppelei. Mit diesem harten, zähflüssigen Bluesrock, der in seiner lastenden Spielart seine besten Momente hat ("Without You", "Name on a Bullet"), wird natürlich kein Rad neu erfunden. Aber The Brew sind in dieser Sparte weder das dritte noch das fünfte Rad am Wagen. Oder so ähnlich.

edo.

*

Vor wenigen Tagen wäre er neunzig Jahre alt geworden: Antônio Carlos Jobim, der Vater des Bossa nova, sein wohl bekanntester Komponist und Interpret. Dass die portugiesische Fado-Sängerin Carminho nun seine Lieder singt, ist einerseits naheliegend, denn die sprachliche und kulturelle Nähe von Portugal und Brasilien liegt auf der Hand. Andererseits ist der Bossa nova eine leichte und der Fado eine eher schwerblütige Angelegenheit. Das sorgt auf "Carminho canta Tom Jobim" (Warner) für reizvolle Kontraste zwischen den Liedern Jobims, die oft einem Windhauch gleichen, und der kräftigen Stimme der Sängerin. Carminho, die in Brasilien ein großes Publikum hat, holte sich für die Aufnahmen von vierzehn Liedern aus Jobims Repertoire - das totgedudelte "Girl from Ipanema" ist zum Glück nicht dabei - dessen letzte Band mit dem ingeniösen Cellisten Jaques Morelenbaum ins Studio. Die sorgt für die entsprechende Leichtigkeit, und Carminho stattet dafür eine charmante Nichtigkeit wie "Meditação" mit Drama und Pathos aus. Schwermut enthalten die Lieder unter ihren sanften Oberfläche ja sowieso. Mit Maria Bethânia, Marisa Monte und Chico Buarque haben zudem gleich drei brasilianische Superstars für Duette vorbeigeschaut - auch diese leben vom Kontrast.

roth

*

Was dieser "Mathematikprofessor" da kreiert habe, sei für sein Alter "ganz erstaunlich". Richard Strauss schrieb dies 1905, nachdem er die Oper "Rübezahl" von Hans Sommer dirigiert hatte. Nur fand er die Musik des "braven alten Herrn" etwas "zu trocken". Trotzdem empfahl er noch Jahre später dem Kollegen Karl Böhm eine Wiederaufführung. Daraus wurde nichts. Sommer, ein Schüler Franz Liszts, blieb vergessen, bis das Theater Altenburg-Gera den "Rübezahl" wieder erfolgreich auf die Bühne zurückholte. Ein Live-Mitschnitt, veröffentlicht vom Label Panclassics (Note 1), wartet mit klarem, präsentem Klang auf. Die Sänger meistern die anspruchsvollen Partien gut. Das von Laurent Wagner dirigierte Philharmonische Orchester Altenburg-Gera bringt Sommers faszinierende Klangmischungen kultiviert zur Geltung. Die schillernde, mitunter ganztönige Harmonik verbindet sich flexibel mit sprachnah kantabler Melodik. Die Orchesterfarben betten den Gesang stets perfekt ein. Gewiss, im "Salome"-Jahr 1905 mag dieser Musikstil nicht mehr an vorderster Front gestanden haben. Und doch hat sich Strauss bei Sommers symphonisch ergiebiger, virtuos instrumentierter Orchesterpolyphonie ausgiebig bedient.

wmg

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Sie sind davon überzeugt, dass ihr Instrument "dem menschlichen Herzen am nächsten" ist: die Klarinettisten. Einen beredten Fürsprech hatten sie in dem Komponisten, Poeten und Ästhetiker Christian Daniel Schubart: "Wer die Klarinette seelenvoll bläst, scheint der ganzen Welt,den himmlischen Wesen selbst eine Liebeserklärung zu machen." Wenn es dafür eines Beweises bedürfte, so wird er von der Adagio-Kantilene aus Mozarts Klarinettenkonzert erbracht. Dass die Klarinette sowohl traurig als auch blühend-warm klingen und trompetenhaft schmettern kann, zeigt der nahe Mailand geborene Klarinettist Luigi Magistrelli mit Sonaten von Xavier Lefèvre, Samuel Friedrich Heine, François Baissière, Paul Friedrich Struck und Carl Arnold, die im letzten Drittel des achtzehnten Jahrhunderts die Spielmöglichkeiten und die farblichen Valeurs dieses Instruments, teils in didaktischen Werken, zu entwickeln suchten. Diese ebenso reizvolle wie unterhaltsame CD steht im Rahmen einer vom Label Gallo (im Vertrieb von Klassik Center) veröffentlichten Reihe mit Kompositionen für Holzbläser, in der Magistrelli auch mit Werken für die Piccolo-Klarinette vertreten ist.

JK

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